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Die Protagonisten von «Supacell» haben ebenfalls Kräfte zu haben, deren Ursprung sie nicht kennen: Andrew Onwubolu, im Vereinigten Königreich bekannt als Rapman, hat mit seinen 35 Jahren mit Netflix eine hochkarätige Serie umsetzen können. Ihm zur Seite stehen Sebastian Thiel, der ebenfalls die Regie übernahm. Der Cast ist nicht von schlechten Eltern, denn «Doctor Who»-Star Tasin Cole verkörpert einen Lieferfahrer, der sich teleportieren kann. Er lebt mit der Sozialarbeiterin Dionne (Adelayo Adelayo, «The Responder») zusammen. Dazu kommt Rodney (Calvin Demba, «Youngers»), ein superschneller Läufer und Sabrina (Nadine Mills), eine junge Frau, die telekinetische Fähigkeiten hat und mit ihrer Schwester Sharleen (Rayxia Ojo) zusammenlebt. Auch Tyo „Tazer“ Amusan“ ist von Belang, schließlich ist er Anführer einer Gang und kann sich unsichtbar machen.
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Gerade in der ersten Folge wird zunächst aber erzählt, wie alle Figuren unabhängig voneinander ihre Kräfte entdecken und ausprobieren. Der Zuschauer bekommt auch diese geheime Behörde zu Gesicht, in der eine junge, nicht näher definierte Frau ausbrechen möchte, und dann durch einen Schuss in den Hinterkopf erschossen wird. Das Bild wird klar gezeichnet: Hier sind die bösen Mächte der Regierung am Werk, die bestimmte Teile der Bevölkerung unterdrücken möchten. Der Staat ist immer allgegenwärtig, das zeigen auch die vielen Kameras in London, die immer wieder in den Szenen eingeblendet wird.
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Besonders kompliziert ist das Aufspüren der zahlreichen Personen nicht. Das liegt zum Teil daran, dass die Kamera oftmals auf weite Aufnahmen verzichtet, nur wenige Außensets im Mittelpunkt stehen. Hauptsächlich ist ein Straßenzug Ausgangspunkt der Serie und wird bis zum Ende immer ein Teil der Serie sein. Hier stellt man fest, dass das Budget am Ende doch für die Spezialeffekte draufgegangen ist. Diese sind zum Teil richtig klasse, größere Aussetzer gibt es nicht. Auch wenn eine Superkraft wie die Unsichtbarkeit nicht wirklich umsetzbar ist: Der Superheld müsste ja schließlich blind sein.
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«Supacell» startet wie Tim-Krings «Heroes» sehr stark, allerdings umfasst die britische Produktion nur sechs Episoden, die zwischen dem 4. Juli 2022 und April 2023 in London gedreht werden. Gerade im Mystery-Bereich wäre es fahrlässig, von nur einer Staffel zu sprechen, schließlich gibt es viele offene Enden. Mit weiteren Episoden könnte eine Handlung abgeschlossen werden, bevor weitere Geschichten erzählt werden. Man muss «Supacell» fast vorwerfen, dass das Budget zwischenzeitlich einfach aufgebraucht wurde. Viele Handlungsstränge bleiben offen, viele Punkte bleiben ungeklärt. Nur die Geschichte zwischen Michael und Dionne wurde zu einem Ende gebracht.
«Supacell» ist seit 27. Juni bei Netflix verfügbar.
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