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«Cobra Kai» Staffel 6.1 Kritik – Die Ruhe vor dem Sturm

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Die dreigeteilte Finalstaffel macht deutlich, dass in die Länge gezogene Abschiede selten zu Qualitätssteigerungen führen.

Das große Sekai Taikai Tournier steht bevor, die alten Feinde Daniel LaRusso (Ralph Macchio) und Johnny Lawrence (William Zabka) haben sich zusammengerauft und wollen ihre Fähigkeiten in einem Dojo vereinen. Nicht umsonst heißt die Auftaktepisode zur neuen Cobra Kai Staffel „Friedliche Zeiten im Tal“, denn die großen Bösewichte sind in weite Ferne gerückt. Die Ruhe vor dem Sturm dürfte diesen Auftakt am besten beschreiben, wobei die fehlenden Konflikte und der Fokus auf mehr oder weniger interessante Charaktere und deren Hintergrundgeschichte auch immer wieder für Gähnmomente sorgen.

Letztlich gehen «Cobra Kai» sowohl die Konflikte, die sich bereits seit mehreren Staffeln immer wieder im Kreis drehen als auch die Bösewichte aus. Dass die Serie trotz immer wieder unterhaltsamer Phasen ihr Zenit längst überschritten hat, beweisen mittlerweile auch überdeutlich die „Kinderdarsteller“ die teilweise schon eher ihrem 30. Geburtstag als ihrem 20. entgegenfiebern. Auch das einige Charaktere nicht einmal mehr ansatzweise die physische Form, die glaubhaft einen Karatekämpfer zeigt, innehaben, trägt nicht gerade zur Glaubwürdigkeit bei. Inhaltlich passiert zudem so wenig, dass sich die dreigeteilte Finalstaffel im ersten Drittel bereits häufig wie ein in die Länge gezogener Kaugummi anfühlt. Die fünf zusätzlichen Folgen im Vergleich zu den Vorgängerstaffeln hätte es definitiv nicht gebraucht.

Doch die Macher von «Cobra Kai» dürften genau wissen, dass das fehlende Drama und die fehlende Spannung zu Beginn dieser Staffel mitnichten für sinkenden Zuschauerzahlen sorgen werden. Wer bis hier hin eingeschaltet hat, wird auch bis zum Finale dranbleiben und wirtschaftlich macht es für Netflix sicherlich Sinn, die kostengünstig produzierte Erfolgsserie so lange wie möglich in die Länge zu ziehen. Einige spaßige Stellen rund um Zabka und Macchio schaffen es dabei noch irgendwie bei Laune zu halten, teilweise wünschte man sich ein Großteil der Jungdarsteller würde aus dem Cast gestrichen werden, da diese kaum noch etwas zum Unterhaltungswert der Serie beitragen und bis auf wenige Ausnahmen wie Peyton List auch schauspielerisch kaum von Laiendarstellern zu unterscheiden sind.

Dieser erste Teil der Finalstaffel von «Cobra Kai» ist letztendlich nichts weiter als ein kleines Appetithäppchen, das die Hauptspeise noch etwas vor sich herschiebt. Viel passiert nicht im Valley, doch die Vorfreude auf das große Finale dürfte bei den Fans weiterhin ungetrübt bleiben. Der massiv repetitive Faktor zeigt, dass die Zeit, sich von den TV-Bildschirmen zu verabschieden für «Cobra Kai» näher denn je rückt. Hoffentlich mit einem großen, gelungenen Finale.

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