Interview

Bernhard Schütz: ‚Knallharte Kunst für immer unerklärliche Kunst‘

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Am Montagabend ist «Das schwarze Quadrat» im ZDF zu sehen. In diesem Spielfilm wird ein Gemälde geklaut und landet dort, wo es entstanden ist.

Hallo Herr Schütz. Für «Das schwarze Quadrat» drehten Sie auf einem Kreuzfahrtschiff. Haben Sie den Hafen tatsächlich auch verlassen?
Das spielt keine Rolle. In jedem Hafen waren die Matrosen, und ich war schon in so vielen Häfen…

Sie verkörpern den Kunstdieb Vincent Kowalski, der seinen letzten Job machen möchte. Was kommt in dem Spielfilm auf uns zu?
Knallharte Kunst für immer unerklärliche Kunst. Das ist was für wirkliche harte Cineasten, etwas was man nie vergessen wird. K Kunst, die die Welt verändert.

Der Spielfilm wird ein Katz-und-Maus-Jagd um ein Kunstwerk. Wo landet das Bild schlussendlich?
Wie schon in dem großartigen Roman von Georges Perec „Das Leben Gebrauchsanweisung“ berauschend beschrieben wird, kehrt das Bild dorthin zurück, wo es entstanden ist.

Sie dürfen neben der hochgelobten Kollegin Sandra Hüller spielen. War das eine besondere Ehre?
Was für eine Ehre, eine unglaubliche, tief greifende Ehre… Allerdings habe ich mit Sandra Hüller schon sehr glücklich auf der Bühne gestanden und bewundere sie schon seit ihrem ersten Film und ihre gesamte Filmographie ist unvergleichlich. Ich hatte so die Hosen voll vor dem ersten Drehtag mit ihr, aber dann hat sie mich einfach an die Hand genommen und wir sind durch unsere Szenen getanzt. Sie hat mir alles so einfach gemacht. Und ist sie jetzt wirklich mit Oskar zusammen?

Haben Sie den Oscar-Anwärter «Anatomy of a Fall» eigentlich gesehen?
Nein, ich schaue mir keine Gerichtsdramen und besonders keine über die kleinbürgerliche Kernzelle.

Was unterscheidet Sie eigentlich Das kleine Fernsehspiel von üblichen ZDF-Filmen? Das Genre?
Eine Produktion vom kleinen Fernsehspiel unterscheiden sich dadurch, dass sie nicht zwingend über jeder Szene eine Erklärung-Tafel hängen haben. Seit gefühlt 300 Jahren der selbe Etat, also faktisch schrumpfen, unanständig niedrige Bezahlung.

«Das schwarze Quadrat» war bereits vor über einem Jahr bei arte zu sehen. Ist der Film dort etwas untergegangen?
Kann ein Film mit Sandra Hüller untergehen? Diese Frage müssen Sie sich selbst beantworten… Ich habe begeisterte Zuschriften aus Frankreich bekommen. Die Redaktion hat Party gemacht nach der Premiere. In Frankreich ist ARTE eine Institution, in Deutschland wird eher gedacht an sowas wie ein Befehl, sei ARTE, aber Dalli.

Sie sind Mitglied der Deutschen Filmakademie. Waren Sie mit den vergangenen Auszeichnungen zufrieden?
Sehr zufrieden! Sehr, sehr zufrieden!

Sie sprechen immer noch zahlreiche Hörspiele. Was begeistert Sie an dieser Arbeit?
Hörspiele sind meistens die besseren Filme! Gehen Sie mal in die Archive der Radiosender im letzten Jahrhundert, Sechziger, Siebzigerjahre, rot Boys, und so weiter Schlingensief… Hammer!

Danke für Ihre Zeit!

«Das schwarze Quadrat» ist am Montag, den 12. August, um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen.

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