„Täglich, aktuell, frisch, frech“ – kurz «taff» heißt es seit 1999 jeden Vorabend um 17.00 Uhr bei ProSieben. Bereits vier Jahre zuvor ging die Promi- und Lifestyle-Sendung mit Trash-Nuancen beim Privatsender aus Unterföhring auf Sendung – damals zunächst noch um 19.30, später um 19.00 Uhr, Ende der Neunziger schließlich auf dem heute noch angestammten Sendeplatz. Auch wenn die Live-Produktion ihren selbstironischen Unterton zunehmend verloren hat und sich inzwischen vielleicht etwas zu ernst nimmt, generiert sie in ihrer Publikums-Ansprache einen verlässlichen Interessentenkreis.
Diese recht treue Fangemeinde zahlt sich in außergewöhnlichen Zeiten mit ungewöhnlich starken Gegenprogrammen wie Olympia aus, schließlich helfen etablierte Einschaltimpulse, den Schaden geringer zu halten. Erwiesen hat sich dies direkt zum Start der auslaufenden Woche, als sich «taff» trotz sportlicher Übermacht im zweitstelligen Bereich halten konnte – 10,1 Prozent beim jungen Publikum stellen eine vitale Abwehrleistung dar. Beim älteren Zuschauerkreis sah es für das jung ausgerichtete Format mit 0,33 Millionen zu 3,1 Prozent natürlich ein ganzes Ende schlechter aus.
Nicht ganz so vor Vitalität strotzend ging es folglich am Dienstag zu. Der Marktanteil bei den 14-49-Jährigen musste einen deutlichen Abschlag hinnehmen – noch 7,9 Prozent (0,13 Millionen) standen auf der Uhr. Die starke Konkurrenz setzte dem Magazin also schon mehr zu, ohne, dass man in allzu großes Meckern verfallen müsste, schließlich stellt das erzielte Resultat in Anbetracht des Olympischen Großereignisses immer noch einen soliden Wert über Senderschnitt dar. Beim Gesamtpublikum hing man mit 2,5 Prozent hingegen durchaus im roten Bereich, was die rote Sieben aber wohl verschmerzen wird.
Überschwänglich freuen wird man sich beim Privatsender auch nicht über die Mittwochsquoten, die sich mit 7,6 Prozent bei konstanten 0,13 Millionen aber weiterhin im akzeptablen Bereich der Schadensbegrenzung bewegen. Bei den Zuschauenden ab 3 Jahren war mit 2,4 Prozent allerdings wieder nichts zu holen. Ein bisschen mehr dürfte es ja auch trotz Sport-Konkurrenz beim jüngeren Publikum sein – vielleicht am Donnerstag wieder?
Die Antwort lautet: Nicht ganz – mit 7,9 Prozent reproduzierte man lediglich das recht ordentliche Ergebnis vom Dienstag. Eine Doublette auch mit Bezug zur älteren Zuschauerschaft: Erneut 2,4 Prozent (0,26 Millionen) ergab die Quotenmessung. Freitag sah es zum ersten Mal in der abgelaufenen Woche dann unterdurchschnittlich aus - Mit 5,1 Prozent fiel das Magazin unter den ProSieben-Schnitt. Die Konkurrenz war mit Fußball, Handball und Co. an diesem Tag aber auch besonders groß.
Alles in allem hält sich «taff» taff gegen die oft erdrückende Dominanz der Olympischen Wettkämpfe. Während manche Formate komplett einbrechen, scheint sich beim Boulevard-Dauerbrenner der in Stein gemeißelte Sendeplatz, der sich zu Einschaltroutinen verselbstständigen konnte, besonders zu solchen Zeiten auszuzahlen. Das solide Restpolster nährt sich zudem wohl auch dadurch, dass das Magazin die übrigen Zielgruppen anspricht, die im Kontrast eher seichtes bis eskapistisches Infotainment suchen und kein/weniger Interesse an Olympia haben.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel