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Die Protagonistin Jen ist als Verkäuferin in einem Partygeschäft tätig und zeigt sich unzufrieden mit ihrer beruflichen Situation. Jen nimmt eine neue Arbeitsstelle in Aussicht und sieht sich folglich mit einer Bewerbungssituation konfrontiert, die sich als eine der herausforderndsten erweist, die sie jemals durchlaufen hat. Der Arbeitgeber versucht, seine Bewerber dazu zu verleiten, ihre tatsächlichen Gedanken und Gefühle zu offenbaren. In der Folge dessen begibt sich Jen in eine prekäre Situation, in der sie sich nahezu um Kopf und Kragen redet.
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Die Mitbewohner Jens stehen ihr während der Suche nach ihrer Superkraft stets zur Seite. Jen ist der festen Überzeugung, dass auch ihr eine Kraft zusteht, und dass sie diese finden muss, wobei sie bereit ist, zu diesem Zweck jedes ihr zur Verfügung stehende Mittel einzusetzen. Sie empfindet keine Zugehörigkeit zu ihrem normalen Leben. Sie empfindet, dass sie von ihrer Umwelt nicht adäquat anerkannt und wahrgenommen wird und dass ihr Sexpartner Luke sie auch nicht als vollwertige Partnerin betrachtet. Um ihren Mangel und ihren Frust endlich zu überwinden, ist Jen bereit, alles zu tun. Die von ihr unternommenen Versuche, ihre Kräfte zu finden, erstrecken sich von zweifelhaften Tipps aus dem Internet, wie dem Verzehr von scharfem Essen, über beängstigende Zahnarztbesuche bis hin zu einem kostspieligen Termin in einer Klinik.
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Diese Wahrnehmung bestätigt sich, was bei Jen das Gefühl erzeugt, von ihren Mitmenschen weniger angenommen zu werden. Jen ist sich eines wesentlichen Faktors jedoch nicht bewusst. Das Bild, das andere von ihr haben, wird maßgeblich von ihr selbst geprägt. Die Verantwortung für die eigene Wahrnehmung liegt bei jedem Individuum selbst. Sie hat sich dazu entschieden, ein Gefühl der Unvollständigkeit zu kultivieren, was sich auch in der Wahrnehmung ihres Umfelds widerspiegelt. Die Suche nach der Superkraft hat demnach zur Konsequenz, dass die eigene Identität zunehmend verwischt. Auch als sie auf die Idee kommt, durch einen Termin in einer Klinik an ihre Superkraft zu gelangen, entscheidet sie sich wenig weitsichtig und in egoistischer Manier für eine ganz bestimmte Lösung ihres Geldproblems. Jen wendet sich an Gordon, ihren ehemaligen Dating-Partner, da ihre finanziellen Mittel für die Begleichung der Kosten nicht ausreichen. Gordon ist bereit, den gesamten Betrag für sie zu übernehmen.
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Die Serie «Extraordinary» kann allen empfohlen werden, die sich bereits mit der Frage auseinandergesetzt haben, ob eine Superkraft das Leben erleichtern könnte. Die Serie zeigt auf, welche Erfahrungen man auf der Suche nach sich selbst in einer von Superhelden dominierten Welt machen kann. Zudem bleibt spannend, wie sich Jen und ihre Mitbewohner in der zweiten Staffel entwickeln werden.
«Extraordinary» ist bei Disney+ verfügbar.
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