Bei der ganzen Konservenware in der gestrigen Primetime war es gar nicht so leicht, einen adäquaten Sieger zu krönen. Einer musste es ja schließlich doch sein: Das Erste (oh Wunder) mit einem alten «Usedom-Krimi» wurde Marktführer beim Gesamtpublikum – schon 4,87 Millionen reichten aus zu einem vorzüglichen Anteil von 24,4 Prozent - sie reichten für den Ersten platz an der schwülen Sonne. Bei den jüngeren Leuten konnte die Krimi-Konserve da wie gewohnt nicht mithalten, die 0,23 Millionen bei mäßigen 6,9 Prozent lagen hinter der privaten Konkurrenz aus Unterföhring und Deutz.
Zweiter insgesamt wurde das Zweite Deutsche Fernsehen aus Mainz, wo zwar ein auch schon vier Jahre alter Film gezeigt wurde, aber immerhin doch noch als FreeTV-Premiere. 1,86 Millionen wollten die Komödie «Nightlife» mit Elyas M’Barek und Palina Rojinski verspätet noch sehen, sie führten zu durchwachsenen 9,4 Prozent am Gesamtmarkt und akzeptablen 7,7 Prozent bei den Jüngeren, womit sie sich auf Augenhöhe mit RTL befand. Dort bot man nur eine Wiederholung einer Reportage auf. Der bald scheidende News-Anchor Peter Kloeppel durchleuchtete nochmal das «Chaos bei der deutschen Bahn», mit ihm fuhren nur 0,26 Millionen werberelevante Zuschauer in den Bahnhof ein, sie führten zu für RTL wenig berauschenden 7,7 Prozent. Insgesamt hatte der Kloeppel-Aufguss mit ganz schwachen 3,9 Prozent noch weniger zu melden.
Die großen ProSiebenSat.1-Sender setzten hingegen dieses Mal alle auf neue Folgen von etablierten Reihen. Beim Bällchensender flimmerte der Staffelauftakt von «99 – Wer schlägt sie alle?» über den Schirm, der 8,2 Prozent (0,27 Millionen) Leute zwischen 14-49 versammeln konnte – ein ganz passables Ergebnis, das zu Platz Drei reichte. Marktführer beim jüngeren Publikum wurde tatsächlich mal wieder ProSieben mit dem Start einer Runde «Beauty & the Nerd», der gute 11,3 Prozent (0,37 Millionen) einholen konnte. Beim Publikum ab drei Jahren, spielte man eine untergeordnete Rolle. Mit seiner Rolle zufrieden sein kann auch Schwester Kabel Eins, die mit Peter Giesel und seinem «Achtung Abzocke» ordentliche 6,8 Prozent warnte.
VOX und RTLZWEI zogen auch nur eine müde Nummer mit Giftschrank-Ware ab. Die rote Kugel schoss die «Minions» nochmal in den Orbit. Mit dem geringen Aufwand ließ sich aber ein klasse Resultat von ebenfalls 0,37 Millionen zu 11,1 Prozent der wichtigen Zielgruppe auf die Beine stellen - damit lag man wohl nur wegen der kürzeren Sendedauer marktanteilsmäßig ganz leicht hinter ProSieben. Beim Publikum ab 3 Jahren wollte die Animationskomödie nur 4,0 Prozent sehen. Der von Andreas Bartl Geführte Konkurrenz-Kanal brachte lediglich einen Re-Run von «Reeperbahn Privat!» auf die Meile – allenfalls mäßige 4,1 Prozent der Jungen (0,14 Millionen) zogen mit – RTLZWEI endete damit als Letzter in der Gasse, ähh Gosse.
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