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Das planen die Sender zur Wahl in Sachsen und Thüringen

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Vor allem Das Erste, der Mitteldeutsche Rundfunk und das ZDF werden lange Strecken senden. Auch Welt, ntv und phoenix sind über längere Zeit dabei.

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat in den vergangenen Tagen verschiedene Wahlsendungen auf die Beine gestellt. Bereits am vergangenen Donnerstag kam ein «Fakt ist! Extra», das von Julia Krittian und Lars Sänger moderiert wurde. Die beiden Moderatoren waren bestens vorbereitet und haben auch Björn Höcke, Spitzenkandidat der Alternative für Deutschland (AfD), das Wort entzogen, wenn dieser, statt auf Fragen zu antworten, Grundsatzdiskussionen eröffnen wollte. „Wir ziehen keine Bilanzen“, wurde auch eine weitere Teilnehmerin ermahnt. Schließlich könne man mit sieben Vertretern in 90 Minuten nur über bestimmte Themen sprechen.



Neben der Sendung mit den Spitzenvertretern aus Thüringen gab es am Samstag «Erst mal zur Wahl – dein Kreuz für Thüringen», ehe am Montag die Spitzenkandidaten aus Thüringen ran durften. Zahlreiche Reportagen und Hintergrundberichte boten die öffentlich-rechtlichen Sender an, die bequem via ARD Mediathek oder ZDFmediathek gesehen werden können. «Machen wir unsere Demokratie kaputt?» läuft am 26. August im Ersten, der Film kommt ebenfalls in die Mediathek. Oliver Köhr, ARD-Chefredakteur, sagt: „Die Wahlen sind besonders spannend, weil schwierige Regierungsbildungen und ungewöhnliche Mehrheitsverhältnisse denkbar sind. Die ARD berichtet auf allen Ausspielwegen umfassend über die Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. In der ARD Mediathek und im Ersten bieten wir in zahlreichen Dokumentationen, Reportagen, Magazinen und Talks ausführliche Hintergrundinformationen. Wir beleuchten die Stimmung in den Ländern und fragen, was die Menschen bewegt“.

Am Wahltag selbst sendet der MDR ab 17.40 Uhr seine Sendung «MDR aktuell extra: Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen». Die Moderatorinnen Stefanie Blochwitz und Olenka Pilz informieren die Zuschauerinnen und Zuschauer über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe. Jens Hänisch präsentiert gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap die Hochrechnungen, Sitzverteilungen und Wählerwanderungen. Die Kolleginnen und Kollegen in der Bundeshauptstadt sammeln die bundespolitischen Reaktionen zu den Ergebnissen.

Auch Das Erste sendet eine mehrstündige Live-Sendung. Hier stehen in Dresden Julia Krittian und in Erfurt Gunnar Breske vor der Kamera, Jörg Schönenborn präsentiert die Prognosen und Hochrechnungen zwischen 17.40 und 20.00 Uhr. Das MDR Fernsehen macht um 19.00 Uhr für die Ländermagazine eine halbstündige Pause, sendet bis 20.15 Uhr dann weiter. Zwischen 21.45 und 22.45 Uhr laufen weitere Berichte zum Thema. Im Ersten kommt Ingo Zamperoni mit einem «Tagesthemen»-Extra um 21.50 Uhr, ehe «Caren Miosga» über die Wahl diskutiert. Zwischen 23.00 und 23.20 Uhr sind weitere Berichte geplant.

Im Vorfeld der ZDF-Wahlberichterstattung wird im «sportstudio» die zweite DFB-Pokal-Runde ausgelost. Zwischen 17.30 und 19.00 Uhr sowie von 19.25 bis 20.15 Uhr steht «Wahlen in Sachsen und Thüringen» im Programmplan. Die Chefredakteurin des ZDF, Bettina Schausten, beobachtet im Wahlstudio in Dresden die Entwicklungen im Rahmen der Doppelwahl. Sie diskutiert mit Landes- und Bundespolitiker, deren Reaktionen auf die Wahlereignisse von ihr eingefangen werden. Der Parteienforscher Karl-Rudolf Korte ordnet die Ereignisse des Wahlabends an ihrer Seite ein. Die aktuellen Hochrechnungen werden vom Leiter des «heute journals», Stefan Leifert, und der Forschungsgruppe Wahlen geliefert.

Der Wahlabend ist auch deshalb so spannend, weil die Alternative für Deutschland (AfD) zum ersten Mal zum Sieger erklärt werden könnte. Björn Höcke (AfD) und Mario Vogt (CDU) betreiben seit Wochen Wahlkampf. Das hat zur Folge, dass die CDU in Umfragen laut Wahlrecht.de auf 21 Prozent steigt und AfD auf 36 Prozent zurückgeht. Bodo Ramelows Linke holt 13 Prozent, wäre aber gegen das BSW nur auf dem vierten Platz. Die SPD, die Grünen und auch die FDP kämen wohl nur sehr knapp in den Erfurter Landtag. Ein gutes Zeichen: In Sachsen konnte sich die CDU auf 33 Prozent verbessern, die AfD hat vier Prozent verloren. Nur das BSW hätte eine echte Chance, dass sie dort mitregieren könnte.

Konkurrenz aus Köln und Berlin, in Unterföhring soll ProSieben mit «:newstime» punkten
RTL übernimmt am Wahltag das Programm von ntv. Zwischen 17.45 und 19.05 Uhr meldet sich Christopher Wittich. Wenn RTL mit den «Versicherungsdetektiven» um 19.05 Uhr weitermacht, wird Wittich bei ntv auf Sendung bleiben. Fraglich ist, warum RTL nach der Formel-1-Übertragung aus Italien noch zur Überbrückung «Der Blaulicht Report – Die neuen Einsätze» zeigt und nicht etwa die Zeit sinnvoller nutzt. Am kommenden Mittwoch, 28. August, setzt ntv auf «Spitzenrunde – Schicksalswahl für Thüringen», das zwischen 17.00 und 18.30 Uhr läuft. Im Anschluss wird das Gespräch noch eine halbe Stunde analysiert.

Axel-Springer-Sender Welt sendet ab 17.00 Uhr eine Sondersendung zu den Landtagswahlen, die bis 22.05 Uhr andauert. Zwischen 17.00 Uhr und 00.45 Uhr ist phoenix auf Sendung. Die ProSiebenSat.1-Nachrichten-Offensive köchelt auf kleiner Flamme. Immerhin verschiebt ProSieben die zehnminütige «:newstime» am 1. September auf 18.00 Uhr, Sat.1 wiederholt um 18.00 Uhr lieber «Das große Backen». Wie gewöhnlich erscheinen die Nachrichten um 19.55 Uhr und bei Kabel Eins laufen die Nachrichten um 15.55 Uhr. Einen Bericht aus dem Osten können die Zuschauer dann am Montag, den 15.50 Uhr abholen. Kabel Eins konzentriert sich am Wahlabend lieber auf «Asbach Deutschlands beste Hammer-Party». Vielleicht ist auch die Werbeproduktion eine gute Alternative, um sich die Wahlergebnisse erträglich zu machen.

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