Serientäter

«Perfekt Verpasst» Kritik – «Pastewka» 2.0?

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Wenn zwei deutsche Comedy-Urgesteine verkünden als Hauptdarsteller „gemeinsam“ eine Serie zu drehen, sind die Erwartungen unweigerlich hoch. Kann «Perfekt Verpasst» diesen gerecht werden?

Die Prämisse um zwei Singles, im fast gleichen Alter um die 50, die in derselben Stadt, ganz in der Nähe voneinander wohnen und möglicherweise hervorragend zueinander passen würden, sich aber über Jahre hinweg immer wieder knapp verpassen und wortwörtlich ständig aneinander vorbeilaufen, bietet grundsätzlich eine Menge Unterhaltungspotential. Natürlich muss sich das Drehbuch hierfür häufig verbiegen und recht konstruiert wirkende Situationen erschaffen, doch meist gelingt es Pastewkas neuer Serie die Beinahe-Begegnungen noch irgendwie glaubwürdig zu verkaufen.

Die Geschichte um zwei mäßig erfolgreiche und nicht übermäßig glückliche Singles bietet prinzipiell eine Menge humoristisches Potential, will dieses drehbuchbedingt allerdings im Vergleich zu «Pastewka» nicht auf die Spitze treiben und hier einen durchaus glaubwürdigeren Weg beschreiten. Doch gleichermaßen wie seine beiden mäßig erfolgreichen Protagonisten, plätschert die Serie dadurch auch nur bedingt unterhaltsam vor sich hin. Große Wow-Momente oder erinnerungswürdige Szenen bleiben lange aus und bei Pastewka blickt insbesondere was Mimik und Gestik betrifft viel zu häufig der Pastewka durch, den die Zuschauer bereits aus acht Staffeln seiner gleichnamigen Serie kennen. Schauspielerisch ist hier kaum Varianz vorhanden, auch wenn zumindest emotionale Momente deutlich seriöser transportiert werden. Bei Engelke scheint die schauspielerische Reichweite hingegen deutlich ausgeprägter zu sein, denn hier funktioniert es im Vergleich besser, ihre Figur von jeglichen Darstellungen aus der Vergangenheit abzugrenzen. Insgesamt verlässt sich die Serie allerdings viel zu sehr auf seine beiden Protagonisten, wodurch die Nebenbesetzung zum großen Teil äußerst austauschbar daherkommt und keine Akzente zu setzen vermag.

Während die Highlights spärlich ausfallen, trifft dies allerdings auch auf den gegensätzlichen Part zu. «Perfekt Verpasst» hält das Niveau der Pilotfolge und leistet sich zu keiner Zeit große Ausreißer nach unten. Gerade für Fans von Bastian Pastewka und Anke Engelke dürfte das letztlich ausreichen, um bei den acht halbstündigen Episoden bis zum Ende dranzubleiben, ohne sich ihrer Lebenszeit beraubt zu fühlen. Prinzipiell ist es, was das Drehbuch betrifft, sogar recht bewundernswert, dass sich das Konzept so lange durchziehen ließ und immer wieder neue Einfälle für komische Momente sorgen können ohne alsbald in allzu repetitive Muster zu verfallen.

«Perfekt Verpasst» ist nicht der ganz große Wurf geworden, den man sich vom Comedyduo Pastewka und Engelke vielleicht erhofft hätte. Der Humor ist nicht so ausgeprägt wie es noch bei Pastewka der Fall war, was gleichermaßen Vor- und Nachteile mit sich bringt. Das hier Gezeigte reicht allerdings, um sich in die besseren deutschen Comedyproduktionen der vergangenen Jahre einzureihen und insbesondere, um Fans des Duos für kurzweilige Unterhaltung vor die Bildschirme zu locken.

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