Grund für den überraschenden Kompromiss zwischen beiden Sendern, die sich bis zuletzt desöfteren öffentlich anfeindeten, ist die Tatsache, dass Arena ab der schon bald beginnenden Saison nicht alle Zuschauer erreichen kann, da noch immer keine Verträge mit dem Netzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) geschlossen wurden. Damit wären rund zehn Millionen Kabel-Haushalte in 13 Bundesländern außen vor, wenn im August der Ball wieder rollt.
Nach Informationen der "FTD" bietet Premiere seinen rund 800.000 Abonnenten, die das Bezahlprogramm über KDG empfangen, künftig das Fußball-Abo des Konkurrenten Arena an. Über ihren bisherigen Decoder können Abonnenten somit in Zukunft das Programm von Arena freischalten lassen. Somit wäre Arena selbst nur in 3 Bundesländern (Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg) im Kabel zu empfangen. Details über Preise des neuen Premiere-Angebots waren am Mittwoch nach Angaben der "Financial Times Deutschland" noch nicht in Erfahrung zu bringen.
Für Premiere-Chef Dr. Georg Kofler ist dieser Überraschungs-Coup ein wahrer Befreiungsschlag. Nach einer Reihe von Niederlagen musste Premiere zuletzt auch noch die begehrten Rechte der Sportbars an Arena abgeben (Quotenmeter.de berichtete). Einziger Lichtblick war bisher die Übertragung der Liga mittels IPTV über die DSL-Netze der Deutschen Telekom.
Seit dem Verlust der Bundesliga-Rechte im Pay-TV Ende des vergangenen Jahres verlor die Aktie des Pay-TV-Senders zeitweise mehr als 40 Prozent ihres Werts. Am Mittwoch legte sie im nachbörslichen Handel jedoch deutlich zu.