Da gab die RTL-Schwester nämlich bekannt, die Serie aus der Freitags-Primetime zu kicken. Stattdessen lief an diesem Freitag bereits ein Spielfilm. Das Serien-Finale von «Magnum P.I.» wird vorerst wohl im Giftschrank verweilen. Dass es soweit gekommen ist, ist keine große Überraschung. Die Quoten waren größtenteils so unterirdisch wie das Archiv des Senders. Auch die letzte Staffel der Neuauflage vegetierte am VOX-Freitag vor sich hin.
Los ging dieses Elend am Freitag, den 2. August 2024, um 20.15 Uhr mit gleich vier Folgen der finalen Staffel. Sie holten bloß furchtbare Werte zwischen maximal 2,9 und minimal 1,7 Prozent (0,12 – 0,06 Millionen Zuschauende). Da nicht zu diesem Zeitpunkt die Absetzung erfolgte, weil man offensichtlich nichts anderes zu Senden wusste, kommt praktisch einer Bankrotterklärung gleich. Und so wurde man vorhersehbarer Weise eine Woche später auf nahezu identische Weise abgestraft: Die Folgen holten wieder nur ganz schlechte Anteile von 3,4-1,9 Prozent. Ähnlich sag es im Übrigens beim Gesamtpublikum aus, wo man sich beständig zwischen zwei und drei Prozent bei 0,40 – 0,50 Millionen Gesamtreichweite bewegte.
Und jeden Freitag grüßt das Murmeltier, denken Sie? - Denken Sie richtig. Sieben Tage später wieder sehenden Auges mit dem Ferrari gegen Mauer gedonnert: Erste Folge 2,1 Prozent, dritte Folge nur noch 1,4 Prozent. Damit schrumpfte sich VOX quasi auf Spartensender-Niveau. Von diesem Totalschaden konnte sich die Serie auch eine Woche vor ihrem Finale nicht mehr erholen. Zwar sah es am Freitag, 23. August, zu Beginn des Abends um 20.15 Uhr mit genau 3,0 Prozent nicht mehr ganz so mickrig aus, allerdings ist auch dies kein Wert, den die Senderverantwortlichen akzeptieren können. Die weiteren Episoden gingen dann mit 2,5 und 1,8 wieder weiter den Bach runter. Der Durchschnitt aller gezeigten Folgen beträgt desolate 2,3 Prozent.
«Magnum P.I.» ist zwar nur importierte US-Ware, die aber dennoch symptomatisch für die aktuell durchhängende Verfassung von VOX steht. Erst gestern wurden die Monatsmarktanteile der Vollprogramme veröffentlicht, die offenbarten, dass der Kanal mit schwachen 5,2 Prozent inzwischen wieder hinter Sat.1 zurückgefallen ist, das im August 5,9 Prozent zu verzeichnen hatte. Will die RTL-Gruppe die rote Kugel dauerhaft vor dem bunten Ball positionieren, müssen ganz dringend deutlich vermehrte Investitionen ins Programm erfolgen.
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