Es war durchaus eine Überraschung, als kurz vor dem Screenforce-Festival, auf dem auch Sat.1 sein zukünftiges Programm präsentierte, bekannt wurde, dass BILD-Vize Paul Ronzheimer in der Zukunft eben auch in den Diensten des Bällchensenders stehen werde – und zwar für eine Reportage-Reihe. Jene solle sich mit gesellschaftsrelevanten und sozialen Verhältnissen beschäftigen, über die der Reporter mit den Leuten selbst sprechen will, die es betrifft. Bei Sat.1 nennt man dies etwas aufgebauscht „dort hin gehen, wo es wehtut“. Was tatsächlich richtig weh tat, war das Abschneiden der AfD bei den Ost-Wahlen, die passender Weise auch gleich das Thema der ersten Ausgabe waren, die gestern Premiere feierte.
Konnte die neue Reihe unter dem offiziellen Titel «Ronzheimer – Wie geht’s Deutschland?» zu Beginn nun Punkten? Haben sich viele Zuschauende einen Eindruck von dem neuen Sat.1-Gesicht und seiner Art der Aufbereitung und Auseinandersetzung verschafft? Schaut auf die entsprechenden Daten, die ausgewiesen wurden, lässt sich resümieren, dass dies mit 0,29 Millionen und 6,1 Prozent in der Zielgruppe aber nicht allzu viele taten, der Auftakt also allenfalls mäßig lief - Sat.1 wird sich hier wohl etwas mehr erhofft haben. Beim älteren Publikum sah es für den Neustart noch weniger dolle aus, hier kamen bloß 2,4 Prozent (0,56 Millionen) zusammen.
Eine weitere Reportage - und zwar eine von «Spiegel TV» – schloss sich um 22:25 noch an. Hier ging es allerdings nicht um die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen und dem daraus resultierenden Rechtsruck, sondern um Verbrechen. Interesse aufbringen konnten dafür lediglich 0,07 Millionen zu brutal schwachen 2,7 Prozent der 14-49-Jährigen, die die Marktanteile des Lead-Ins folglich noch unterboten.
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