Am Mittwoch sickerten erste Informationen durch, am Donnerstag wurde es offiziell bestätigt: Im KDG-Gebiet arbeiten die Pay-TV-Anbieter Premiere und Arena künftig zusammen. Somit ist sichergestellt, dass jeder Bundesbürger die Live-Übertragungen der Fußballbundesliga empfangen kann – vorausgesetzt er zahlt dafür.
Arena und Premiere machen also gemeinsame Sache. Der Sender Arena ist fortan Teil des Premiere-Pakets für KDG-Kunden. Das ist in etwa so, als ob sich der FC Bayern und Borussia Dortmund plötzlich zusammenschließen würden. Noch vor ein paar Wochen wurde keine Gelegenheit ausgelassen, um über den Konkurrenten herzuziehen. Aber so ist die TV-Branche nun mal: Sie ist schnelllebig. Wen man vor kurzem noch am liebsten ganz aus dem Weg geräumt hätte, wird nun „unser neuer Freund“ (Zitat Dr. Kofler) genannt.
Die Entscheidung zusammenzuarbeiten, ist in jedem Fall eine Entscheidung für die Fans – und deswegen wünschenswert. Größter Respekt ist vor allem Arena zu zollen: Die Macher haben wohl erkannt, dass eine Einigung mit der KDG noch Wochen dauern könnte, und endlich die Reißleine gezogen. Ein Bundesligastart ohne Kabelhaushalte in 13 Bundesländern wäre eine Katastrophe gewesen. Eine Katastrophe, die zwar auch die KDG aber eben vor allem Arena hätte erklären müssen.
Natürlich darf nicht vergessen werden, dass beide Seiten durch den Deal profitieren. Dr. Kofler muss sich nun – zumindest im KDG-Gebiet – keine Sorgen mehr um Sonderkündigungen mehr machen, da dieses Recht nun für die Kabelkunden erlischt – schließlich ändere sich nichts. Außerdem kann er – wie bereits im Winter angekündigt – weiterhin Bundesliga in seinem Programm zeigen. Aber auch Arena trägt enormen Nutzen davon: Insider schätzen, dass der Sender bislang nur knapp 200.000 Abos verkauft hat – das ändert sich nun aber schnell:
Rund 800.000 Kabelhaushalte empfangen Premiere im KDG-Gebiet. All diejenigen Haushalte, die davon bislang die Bundesliga abonniert hatten, müssen dies auch im nächsten Jahr tun, es sei denn ihr Vertrag läuft aus. Somit kann der neue Bundesligasender die „500.000 Abos-Hürde“ leicht überwinden und so zumindest einen weiteren Teil der hohen Kosten decken.
Alles in Allem profitiert ein jeder vom Deal: Doch einen großen Verlierer gibt: Kabel Deutschland. Schön aber, dass sie sich auch wie ein Sieger feiern. Denn dort heißt es, dass nun sichergestellt wäre, dass niemand vom Kabelanschluss auf eine Satellitenschüssel umsteige und somit zumindest kein Kabelkunde verloren geht. Wenn das ein Grund zum feiern ist… Wie heißt es so schön: Jeder Jeck ist anders.