Netflix hat kürzlich erneut seinen halbjährlichen „Engagement Report“ veröffentlicht, was das kalifornischen Unternehmen erst zum zweiten Mal getan hat. Darin werden Abrufzahlen zwischen dem 1. Januar und 30. Juni 2024 ausgewiesen. Laut Netflix-Angaben haben die knapp 280 Millionen Abonnenten in dieser Zeit 94 Milliarden Stunden auf der Plattform verbracht. Im Folgenden blickt Quotenmeter auf die Daten zu den Serien.
Der unglaubliche Daten-Wust verdeutlicht einmal mehr, dass Netflix zwar Marktführer ist, aber auch mit zahlreichen älteren Serien wie «Haus des Geldes», «Peaky Blinders» oder «Stranger Things» millionenfache Abrufe generierte. Allein mit Archivware, die vor dem Jahreswechsel 2022/23 erschien, verbuchte Netflix fast drei Milliarden Abrufe (2,91 Mrd. Views).
Hinzu kommen weitere Serie-Stoffe, die der Streamer aufgrund ihrer Verfügbarkeit zeitlich nicht einordnen konnte wie «Young Sheldon», «Peppa Pig» oder «Yellowstone», die für zusätzliche 3,62 Milliarden Views sorgten. Diese beeindruckenden Werte stammen von über 6.000 Serien-Staffeln.
Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2024 sind rund 220 Staffeln erschienen. Die zehn erfolgreichsten Serien dieses Zeitraums waren die Miniserie «In ewiger Schuld», die dritte «Brigderton»-Staffel, die preisgekrönte Mini-Serie «Rentierbaby», «The Gentlemen», «Avatar: Der Herr der Elemente», «Griselda», «American Nightmare», «3 Body Problem», «Berlin» und «Zwei an einem Tag». Unter dem Strich stehen für die Titel, die zwischen dem 1. Januar und 30. Januar erschienen, rund 2,2 Milliarden Views zu Buche.
Archivware und aktuelle Serien sind also ähnlich erfolgreich? Nicht ganz. Blickt man nur ein wenig weiter in die Vergangenheit, sinken die Abrufzahlen rapide – trotz Hits wie «Berlin» (48,5 Mio. Views), das am 29. Dezember 2023 debütierte. Serien-Staffeln, die im zweiten Halbjahr 2023 erschienen sind, erreichten nur noch 666,9 Millionen Abrufe. Der Vorjahreszeitraum – erstes Halbjahr 2023 – können gar nur rund 400 Millionen Views vorweisen. Hier war der «Bridgerton»-Spin-off «Queen Charlotte» mit 24,4 Millionen Views am erfolgreichsten. Das lag vor allem am Start der dritten Runde der Mutterserie, die zahlreiche ältere Folgen in die Top10 gespült hatte.
Auffällig an den Serien-Zahlen des ersten Halbjahres 2024 ist, dass nicht US-amerikanische Reihen Netflix besonders großen Erfolg bescherten. Aus Großbritannien stammten die Serien «In ewiger Schuld» (108 Mio.), «Baby Reindeer» (88 Mio.) und «The Gentlemen» (76 Mio.). Spanien steuerte «Haus des Geldes: Berlin» bei. Die Strategie, lokale Inhalte zu produzieren, zahlt sich somit auch auf dem Weltmarkt aus. Nicht zu unterschätzen bleibt aber nach wie vor der umfassende Katalog mit dem Publikum vertrauten Inhalten, die dank Netflix immer wieder geschaut werden können – und sei es nur um alte «Bridgerton»- oder «Stranger Things»-Folgen aufzufrischen.
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