Das US-Filmstudio Walt Disney entlässt rund 20 Prozent seiner Mitarbeiter. Im Zuge einer Generalüberholung des Konzerns werden insgesamt 650 Stellen gekürzt. Gleichzeitig bekommt der Bereich Produktion mit Oren Aviv, dem bisherigen Head of Marketing, einen neuen Chef. Durch Änderungen der Unternehmensstrategie soll Disney künftig eine breitere Zielgruppe ansprechen, die von Kindern über Familien bis hin zu Erwachsenen reicht. Der Konzern will die Marke Disney mehr in den Mittelpunkt stellen und verstärkt auf Animationsfilme setzen.
Produktionen des Filmlabels Touchstone, die grundsätzlich auf ein eher erwachsenes Publikum ausgerichtet sind, werden hingegen auf zwei bis drei Titel pro Jahr reduziert. Bislang hatte Touchstone jährlich sechs bis sieben Filme auf den Markt gebracht. Dieser Schritt sei nur ein Teil der weit reichenden Umorientierung des Unternehmens hin zur Marke Disney, so dick Cook, Chairman der Walt Disney Studios. In den vergangenen Monaten hatte der Medienkonzern mit Gewinnrückgängen zu kämpfen. Produktionen wie "Dark Water" oder "The Brothers Grimm" waren weit hinter den Erwatrungen zurückgeblieben.
Die Stellenkürzungen sollen nicht nur die USA betreffen. Die Entlassungen würden ungefähr zu gleichen Teilen auf die USA und die restlichen Länder aufgeteilt, sagt Cook. Den Wechsel an der Produktionsspitze wollte er nicht kommentieren. Die bisherige Leiterin des Bereichs Nina Jacobson erklärte: "Das Filmstudio nimmt eine große Umorientierung vor und in der neuen Struktur ist einfach nicht genug Platz für jeden."