Story
Es wäre ein wunderschöner Morgen in Los Angeles geworden, wenn nicht an diesem speziellen Tag zwei bewaffnete Männer eine Bank gestürmt und damit einen Überfall begonnen hätten, der "in 5 Minuten" vorbei ist.
Kurze Zeit später erfährt der Zuschauer, dass diese fünf Minuten 52 Stunden andauerten. Ein SWAT Team stürmt die Bank um die Geiseln zu Retten und die Bankräuber zu stellen, doch zwei Menschen überleben nicht.
Der Überfall ist vorbei und die neun Überlebenden werden medizinisch versorgt und daraufhin zum Verhör gebracht. Sie wirken verstört, aufgebracht, verwirrt. Was ist in den 52 Stunden genau passiert?
Nach dem Verhör versuchen Kathryn, eine Staatsanwältin, Nick, ein Polizist, und die anderen Überlebenden, wieder in ihren Alltag einzusteigen. Doch sie merken sofort – Nichts ist mehr so, wie es bisher war. Alles hat sich verändert... jede Kleinigkeit. Auf dem Begräbnis der Geisel, die bei dem Überfall gestorben ist, sehen sich alle wieder, und merken, wie sehr sie den Kontakt mit den Anderen brauchen.
Sie schwören sich in Kontakt zu bleiben und sich regelmäßig zu treffen. Bleibt nur die Frage: Was ist in den 52 Stunden genau passiert?
Darsteller
Camille Guaty («Prison Break») als Franny
Chi Mcbride («Killer Instinct», «Boston Public») als Malcolm
Dana Davis («Veronica Mars») als Felicia
Jessica Collins als Lizzie
John Billingsley («Star Trek: Enterprise») als Egan
Kim Raver («24», «Third Watch») als Kathryn
Lourdes Benedicto («24») als Eva
Owain Yeoman («Kitchen Confidential») als Lucas
Scott Wolf («Everwood») als Jeremy
Timothy Daly («Eyes») als Nick
Kritik
«The Nine» ist ein Charakter-Drama mit einem exzellenten Cast. Im Pilot der Serie wird vom Überfall wirklich nur der Anfang und der Schluss gezeigt, die 52 Stunden dazwischen bleiben vollkommen im Dunkeln... vorerst zumindest.
Die Serie arbeitet mit einer staffelübergreifenden Handlung. In jeder Folge wird der Zuschauer bruchstückhaft Flashbacks zu sehen bekommen, die erklären, was in den 52 Stunden in der Bank passiert ist.
Das, was man in der Pilotfolge vom Einbruch sieht, ist sprichwörtlich atemberaubend - selbst vor Kinofilmen brauchen sich die Befreiungsszenen nicht verstecken. Den Zuschauern bleibt sicher nicht nur einmal die Spucke weg, wenn sie sehen, wie sehr sich die verschiedenen Überlebenden in dieser Zeit verändert haben.
Die Geschichte nach der Befreiung verläuft dann ziemlich ruhig. Das ist für die Folge zwar einerseits sehr passend ist, immerhin befinden sich fast alle unter Schock, der Serie würde es aber sicher nicht schaden, in den Alltags-Szenen etwas an Tempo zu gewinnen. Schon die Autoren von «Invasion» mussten die Erfahrung machen, dass der Großteil der Zuschauer nur ein bestimmtes Maß an Aufmerksamkeit hat. Wenn das Erzähltempo also nicht ein bisschen zulegt, könnten sie Gefahr laufen, das Interesse der Zuschauer ziemlich schnell wieder zu verlieren. Diese Kritik traf auch auf Steven Spielbergs «Taken» zu.
Die Story selbst scheint gut geschrieben, einen kleinen Schwachpunkt gibt es allerdings trotzdem: Natürlich überleben nicht alle Charaktere den Banküberfall, was einerseits sehr realistisch ist, und der Serie einen weiteren Hauch von Dramatik verleiht. Allerdings scheint gerade der Charakter, der davon am Meisten betroffen sein sollte, kaum berührt. Die Trauer dauert nur ziemlich kurz und der Zuschauer wird sich zwangsläufig fragen, warum die Person nicht mehr Gefühle hat.
Aber nichtsdestotrotz ist «The Nine» sicherlich ein Herbsthighlight und durch die Erzählweise, die etwas an «Lost» erinnert, könnte ABC auch endlich eine kompatibles Lead-Out für die Serie gefunden haben. Stellt sich nur noch die Frage, ob die Autoren es schaffen, die Spannung (erstmals) für eine gesamte Staffel aufrecht zu erhalten, und vielleicht das Erzähltempo etwas zu erhöhen.
«The Nine» startet im September 2006 bei amerikanischen Fernsehsender ABC.