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Zeichen setzen: «Nobody Wants This» geht weiter

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Sowohl «The Perfect Couple» als auch «Monsters» starteten erfolgreich als die neuen romantischen Komödien. Das mag am Thema und an der Aktualität liegen.

Ende September 2024 veröffentlichte Netflix die neue romantische Komödie «Nobody Wants This» mit Kristen Bell («Veronica Mars»), Adam Brody («The O.C.»), Justine Lupe («Mr. Mercedes») und Timothy Simons («Veep») in den Hauptrollen. Der Neustart dreht sich um eine agnostische Podcasterin, die mit ihrem Projekt endlich kommerziell durchstarten will. Zufällig trifft sie auf einer Party einen frisch Getrennten, der sich als Rabbi entpuppt. „Das ist das Lustigste, Süßeste, Unanständigste, Romantischste und Authentischste, was wir seit - na ja, seit «Colin from Accounts» gesehen haben“, schwärmte Lucy Mangan von „The Guardian“.

Die viereinhalbstündige Serie erreichte bereits in den ersten Tagen 45,7 Millionen Stunden und damit 10,3 Millionen Zuschauer, eine Woche später kamen weitere 15,9 Millionen Abonnenten hinzu. Knapp 25 Millionen Zuschauer genügten Netflix, um eine zweite Staffel zu bestellen. Die Verlängerung mit einer zweiten Staffel hängt nicht nur mit den guten Kritiken und den halbwegs guten Reichweiten zusammen, sondern auch mit zwei weiteren Faktoren. Zum einen ist die Serie, abgesehen von den Topstars, relativ günstig produziert. Zum anderen ist die Serie von der Autorin Erin Foster, die selbst der Liebe wegen Jüdin wurde, halb biografisch. Derzeit kommt es in den USA und Westeuropa immer wieder zu israelfeindlichen Ausschreitungen, weshalb Netflix Flagge zeigt. Schließlich schafft es Foster, dem Zuschauer die jüdische Kultur näher zu bringen, ohne die Moralkeule zu schwingen. Als Jüdin darf Foster auch Witze machen, die sich andere Autoren nicht getraut hätten.

Nur drei Wochen zuvor startete Netflix die Serie «The Perfect Couple», die in Deutschland unter dem Titel «Ein neuer Sommer» zu sehen ist. Die Besetzung ist mit Nicole Kidman, Liev Schreiber, Dakota Fanning und Michael Beach prominent besetzt. In der Miniserie geht es um Amelia, die zu einer Hochzeitsfeier nach Nantucket einlädt. Es kommt zu einem schockierenden Todesfall, der die Hochzeit scheitern lässt und alle zu Verdächtigen macht. Bei fünf Stunden Laufzeit brauchen die Abonnenten mehr Sitzfleisch. Anfang September schalteten 20,3 Millionen Zuschauer ein, in der ersten vollen Woche waren es 21,9 Millionen. Mitte September waren es weitere 10,6 Millionen, in den letzten beiden Wochen kamen noch einmal sechs und 3,8 Millionen Abonnenten hinzu. Angesichts von 62,4 Millionen Abonnenten sollte Netflix auf weitere Serien dieser Art setzen - doch es gibt auch Gegenstimmen. Das Feuilleton war von «The Perfect Couple» nur zeitweise begeistert und störte sich daran, dass vor allem Kidman seit Jahren sich selbst spielt: Die reiche, weiße Geschäftsfrau.

Schon die Geschichte über Jeffrey Dahmer lief gut, «Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story» mit Jarvier Bardem und Chloë Sevigny über die Elternmörder ist ein Hit. Kritische Stimmen in den Medien werfen der Serie allerdings vor, die Taten der Menendez-Brüder zu relativieren. 12,3 Millionen Zuschauer in der ersten Woche, 19,5 Millionen in den ersten sieben Tagen. In der vergangenen Woche entschieden sich 13,1 Millionen Menschen für die fast achtstündige Geschichte. 44,9 Millionen Abonnenten sahen die Serie bisher. Eine Verlängerung des Franchises ist Pflicht, schließlich würde Netflix dann die Arbeit von Ryan Murphy verlieren. Dieser hat bereits vor einiger Zeit einen neuen Vertrag mit Disney abgeschlossen, so dass Netflix nur alte Projekte weiterführen kann.

Im September schnappte sich Netflix auch die Rechte an der ehemaligen Fox-Serie «Prison Break», deren Zuschauerzahlen deutlich überschaubarer waren. In der ersten Woche schalteten nur 3,4 Millionen Abonnenten ein, allerdings dauert eine Staffel 16 Stunden. In den letzten fünf Wochen wurde allein die erste Staffel 265,7 Millionen Stunden gesehen. Es ist unklar, wie viele Stunden die anderen drei Staffeln noch erreicht haben. Fakt ist aber, dass die Serie vor allem in der Monatsmitte zahlreiche Neustarts aus den Top 10 verdrängt hat.

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