Die Wenigsten werden es wahrscheinlich überhaupt mitbekommen haben, dass ProSieben seit Ende August dazu übergegangen war, die bereits auf Joyn gezeigte Challenge-Doku «The Race» am Samstag-Vorabend ins Programm zu nehmen. Diesen Eindruck erweckten jedenfalls sowohl das äußere Echo, als auch die Einschaltquoten des Formats, in dem fünf deutsche Influencer nach Mexiko geschickt werden, von wo sie ohne Geld und Handys wieder zurück nach Deutschland gelangen müssen.
Das interessierte (linear gesehen) bereits zum Start am 31. August um 16.48 Uhr kaum TV-Zuschauende. Der Marktanteil von 2,9 Prozent bei 0,05 Millionen 14-49-Jährigen bedarf wohl keinen weiteren Kommentar. Selbiges gilt fürs Gesamtpublikum: 1,3 Prozent bei 0,13 Millionen Einschaltern. Schlimmer wird das nicht mehr, denken Sie? Schlimmer wurde es: Eine Woche später wurde das katastrophale Niveau noch weiter unterboten – auf 2,3 Prozent und 0,03 Millionen Verfolger kam die Challenge. Bei den Leuten ab drei Jahren fiel sie sogar unter die Ein-Prozent-Marke – lächerliche 0,7 Prozent standen zu Papier.
Während sich die Produktion wiederum sieben Tage später in einem sehr ähnlichen Raster bewegte, gelang am 21. September zumindest ein kleiner Lichtblick, der ProSieben nicht mehr ganz so extrem in Verlegenheit manövrierte. Nicht gute, aber wenigstens verbesserte 6,7 Prozent ergaben sich aus 0,10 Millionen Zuschaltenden. Dies sollte die höchste Reichweite im weiteren Ausstrahlungszeitraum bleiben. Auch insgesamt ging es mit 0,15 Millionen zu 1,7 Prozent auf einen bescheidenen Bestwert nach oben.
Die etwas klarere Aussicht machte sich in der nächsten Woche dann aber direkt wieder zunichte. Der Zielgruppen-Anteil wurde mehr als halbiert und krachte wieder auf ein peinliches Level von 3,0 Prozent (0,06 Millionen). Nicht weniger peinlich das Abschneiden bei den Älteren: 0,10 Millionen Zusehende führten zu 0,8 Prozent. Besserung war dann erstmal wieder in weiter Ferne. Die darauffolgende Episode bescherte der roten sieben lediglich noch schlechtere 2,1 Prozent bei den Umworbenen sowie desolate 0,9 Prozent bei den Älteren.
Eine possierliche Aufwärtstendenz erbarmte sie schließlich zum Finale am 12. Oktober gegen 16.30 Uhr: Mit 5,1 Prozent bei 0,08 Millionen Einschaltenden nahm aber auch sie keine Ausmaße an, die noch irgendeinen Unterschied machen würden. Insgesamt sprechen erneut 1,3 Prozent, die aus 0,13 Millionen entstanden ebenfalls für sich.
Linear gesehen, verblieb der Influencer-Wettlauf «The Race» mit einem Zielgruppenschnitt von 3,5 Prozent folglich weitestgehend unter der Schwelle der öffentlichen Wahrnehmung. Polemisch ausgedrückt: Mega-Flop. Wie sich dies mit den Abrufzahlen auf Joyn verhielt, sprich, ob die Produktion dort bei der anvisierten Streaming- und YouTube-Zielgruppe in erfolgreichem Ausmaß verfangen konnte, können wir an dieser Stelle nicht seriös verifizieren. Ob die Resonanzen dort für eine zweite Staffel ausreichten, hat P7S1 kürzlich bereits im stillen Kämmerlein mit sich selbst ausgemacht – eine zweite Staffel wurde angekündigt. Die TV-Resonanz hätte eine solche jedenfalls auf keinen Fall gerechtfertigt.
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