Zwischen Februar und Oktober 2023 strebte der ehemalige Sat.1-Chef Daniel Rosemann einen „Paradigmen-Wechsel“ seines Senders voran. Statt Scripted-Realitys zu senden, setzte Rosemann am Nachmittag auf das Live-Format «Volles Haus! Sat.1 Live», das zu keiner Zeit auch nur annährend an Quotenerfolge von «Auf Streife», «Lenßen übernimmt» oder «Klinik am Südring» heranreichen konnte. Seit der Absetzung probierte Sat.1 zwar einige Neustarts, funktionieren wollte aber wenig bis nichts. Einzig die Einführung von fiktionalen Serien am Vorabend sollte sich langfristig auszahlen. Und so dehnte man «Auf Streife» am Nachmittag zuletzt «Auf Streife» auf zahlreiche Stunden aus. Tagtäglich sendet Sat.1 sechs Stunden lang alte Folgen der Scripted Reality – teilweise mit solch einem Erfolg, dass das Format zu den quotenstärksten des Tages gehört.
Rosemanns Nachfolger Marc Rasmus, der seit gut einem Jahr im Amt ist, möchte dieses Genre nicht länger ungenutzt lassen. Wie Sat.1 dem Branchendienst ‚DWDL‘ bestätigte, wird man ab dem 11. November neue Folgen von «Auf Streife» senden. Diese tragen dann den Zusatz „Die neuen Einsätze“ und sind für die 15-Uhr-Stunde vorgesehen. Ähnlich wie bei der RTL-Sendung «Der Blaulicht-Report – Die neuen Einsätze» kommentieren Polizisten die gezeigten Fälle in einer Kommentarebene. Produziert werden die neuen Folgen von filmpool entertainment, das somit gegen sich selbst sendet. Von dem Unternehmen stammt auch «Barbara Salesch – Das Strafgericht», das ebenfalls um 15:00 Uhr bei RTL zu sehen ist.
In der 16-Uhr-Stunde von Sat.1 wird es derweil zu einem Comeback kommen. Ingo Lenßen präsentiert laut des Berichts das neue Format «Lenßen hilft» jeweils zwei 30-minütige Folgen. Darin berät der TV-Anwalt in einem Rechtsberatungs-Bus, der auf dem Parkplatz eines großen Einkaufszentrums steht, Menschen, „die sonst auch in ausweglosen Situationen nicht den Weg in eine Kanzlei finden würden, ihre rechtlichen Möglichkeiten nicht kennen, nicht die nötigen finanziellen Mittel haben oder zu emotionalisiert sind, um sich eigenständig Hilfe zu suchen“, so die Format-Vorschau. Neben Ingo Lenßen werden auch Lisa Cramer und Lennart Hartmann Teil des Beratungsteams sein. Produziert wird die Scripted Reality von UFA Serial Drama.
„Wir geben unseren Zuschauerinnen und Zuschauern am Nachmittag wieder die etablierten Programme und Gesichter, die sie mögen und gern sehen wollen“, lässt sich Marc Rasmus in dem ‚DWDL‘-Bericht zitieren. Neben «Auf Streife» und «Lenßen hilft» wird auch das von Bärbel Schäfer moderierte «Notruf» Teil des Nachmittags-Line-ups bleiben. «Lebensretter hautnah» soll vorerst eine Pause einlegen.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel