Die Kritiker

«Fluch der Karibik 2»

von
Story
Eigentlich sollte es der schönste Tag im Leben von Elizabeth Swann werden: In Port Royal soll ihr Vater, Gouverneur Weatherby Swann, sie in die Ehe mit dem einstigen Schmied Will Turner übergeben. Doch natürlich kommt alles anders: Weil sie mit dem berüchtigten Captain Jack Sparrow eine Sache gemacht und ihn aus dem Gefängnis befreit haben, werden Elizabeth und Will festgenommen – und der einstige Kommandant Norrington zur gesuchten Person erklärt. Wegen Hochverrats könnte sie alle der Tod erwarten.

Captain Jack Sparrow ist einstweilen unverdrossen wieder in eigener Mission unterwegs. Er hat sich auf eine verwunschene Gefangeneninsel einschleusen lassen, um dort etwas zu beschaffen, dessen Bedeutung nur ihm bewusst ist. In einem Sarg versteckt, gelingt ihm in tiefster Nacht die Flucht von der Insel. Wieder auf seiner geliebten Black Pearl, umgeben von seiner getreuen Mannschaft, offenbart er seinen Fund: ein Stück Stoff, auf dem ein Schlüssel abgebildet ist. Ihn gilt es zu finden – auch wenn Jack seiner Crew verheimlicht, wozu man ihn gebrauchen kann.

Lord Cutler Beckett, Karibik-Statthalter der East India Trading Company, die wie eine Krake ihre Tentakel nach dem Paradies der Freibeuter ausstreckt und jegliche Piratenaktivitäten unterbinden will, unterbreitet Will Turner währenddessen ein Angebot: Wenn er sein Leben – und das seiner Verlobten – retten will, soll er für die East India Company als Agent arbeiten... und Jagd auf Jack Sparrow machen. Oder genauer gesagt: auf einen geheimnisvollen Kompass, der sich im Besitz des Piratenkapitäns befindet. In seiner Not willigt Will ein und macht sich damit zum Gegenspieler seines einstigen Weggefährten.

Captain Jack hat einstweilen ganz andere Probleme: Während seine Mannschaft schläft, führt ihn eine Vorahnung – und quälender Durst – in den Rumkeller der Black Pearl. Dort erwartet ihn eine Überraschung: der sagenumwobene Stiefelriemen Bill Turner, der lange ertrunken geglaubte Vater von Will.

Stiefelriemen lässt Jack wissen, dass Davy Jones noch eine Rechnung offen hat mit dem Kapitän der Black Pearl. 13 Jahre sind vergangen, seitdem er Sparrows Schiff vom Grund des Ozeans befreit und wieder an die Wasseroberfläche brachte. Nun ist die Zeit für Jack gekommen, den Preis für die Hilfestellung zu bezahlen: Davy Jones will Jack. Bald. Ein langsam wachsendes schwarzes Geschwür in seiner Hand, das schwarze Mal, soll ihn daran erinnern, dass die Uhr tickt.

Will gelingt es unterdessen, Jack ausfindig zu machen. Auf hoher See verlangt er von Jack den Kompass, mit dem er Elizabeth retten kann. Der Captain willigt ein – doch erst muss Will ihm helfen, den geheimnisvollen Schlüssel zu finden. Das Abenteuer beginnt…


Darsteller
Johnny Depp («Blow») ist Captain Jack Sparrow
Orlando Bloom («Königreich der Himmel») ist Will Turner
Keira Knightley («Domino») ist Elizabeth Swann
Stellan Skarsgard («King Arthur») ist Bootstrap Bill Turner
Bill Nighy («Tatsächlich Liebe») ist Davy Jones
Jack Davenport («Der Bunker») ist Kommandant Norrington
Kevin R. McNally («Johnny English») ist Joshamee Gibbs
Jonathan Pryce («Was Mädchen Wollen») ist Gouverneur Swann
Naomie Harris («28 Tage später») ist Tia Dalma
Tom Hollander («Stolz & Vorurteil») ist Lord Cutler Beckett
Lee Arenberg («Dungeons & Dragons») ist Pintel
MacKenzie Crook («Der Kaufmann von Venedig») ist Ragetti

Kritik
Wie auch der erste Teil besticht der Blockbuster «Fluch der Karibik 2» mit atemberaubenden Spezialeffekten und einer erstklassigen Maske. Besonders die Piraten auf der Flying Dutchman, allen voran Davy Jones, die perfekt mit ihrer Umgebung verschmelzen, sorgen für ungetrübten Kinospaß. Dies wirkt gruselig; man erkennt, dass das Schiff lebendig zu sein scheint.

Auch die Locations und Sets können vollends überzeugen. Von den Inselszenen bis hin zur Black Pearl haben die Macher keine Kosten und Mühen gescheut. Gedreht wurde unter anderem auf Dominica, einer Insel, die zur Gruppe der Grenadines gehört. „Dominica, eine wunderbare und einsame Insel mit üppiger Vegatation, war als Drehort die größte Herausforderung, der wir uns zu stellen hatten“, erläutert Unit-Production-Manager Doug Merrifield.

Ein weiterer Pluspunkt geht an die Schauspieler. Die Top-Stars Johnny Depp, Orlando Bloom, Keira Knightley und Bill Nighy geben dem Film einen einzigartigen Flair. Zu kurz kommt da auch der Humor nicht: Jack Sparrow als eine Mischung aus einer launischen Tunte und eines betrunkenen Piraten sorgt mit zahlreichen Gags für eine unterhaltsame Atmosphäre, ohne dass die Spannung darunter zu leiden hat. Diese ist nahezu während des ganzen Films gegeben und hält bis zum Schluss an.

Einzig die Story selbst ist teilweise etwas konfus. Die Protagonisten geraten rasant von einem Szenario ins nächste, so dass der Zuschauer schnell den Überblick verliert. Zudem sind vor allem am Anfang verschiedene Storylines parallel am Laufen.

Insgesamt bietet «Fluch der Karibik 2» sehr gute Unterhaltung und ist mit allem gesegnet, was man von einem typischen Piratenfilm erwartet.

Und vorbei ist das Abenteuer noch lange nicht: Der offene Schluss bringt allerhand Fragen mit sich. Gedulden müssen sich die Zuschauer jedoch nicht lange: Der dritte Teil wurde unmittelbar im Anschluss an den zweiten Teil gedreht und kommt im Frühsommer 2007 in die deutschen Kinos.

«Fluch der Karibik 2» kommt am Donnerstag, den 27. Juli, in die deutschen Kinos.

Kurz-URL: qmde.de/15600
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