Seitdem das türkische Unternehmen AcunMedya einen 50-prozentingen Anteil von Sport1 erworbenen hat, wandelt sich der Auftritt des Ismaninger Senders mit schnellen Schritten. Zuletzt überraschte man mit der Ankündigung «MasterChef» und «Survivor» ins deutsche Fernsehen zurückholen zu wollen. Außerdem produzierte man eine Modeshow mit Gülcan Kamps. Am Mittwoch machte die Sport1 GmbH nun eine weitere Veränderung offiziell, die zwar nicht den Free-TV-Sender Sport1 betrifft, aber die strategische Ausrichtung des vermeintlichen Sportsenders generell in Frage stellen dürfte.
Die Sport1 GmbH stellt ihre Pay-TV-Sender SPORT1+ und eSPORTS1 zum Jahresende ein. Die Einstellung der Bezahlsender bezeichnet man in einer Mitteilung als „Teil der langfristigen Strategie der Sport1 Medien AG, sich auf die Kerngeschäftsfelder Free-TV (mit dem Sender SPORT1) sowie Digital (mit den SPORT1 Online- und Social Media-Plattformen) zu fokussieren“.
Das Ende der Pay-TV-Sender als Teil von Sport1 bedeutet aber nicht das endgültige Aus der beiden TV-Stationen. Vielmehr verkauft Sport1 an die Sportdigital TV Sende- und Produktions GmbH, wodurch sie ab dem 1. Januar 2025 als Sportdigital1+ und eSportsONE fortgeführt werden. Sportdigital werde die wesentlichen Inhalte der Sender weiter aufrechterhalten, um eine inhaltliche Kontinuität für Plattformen, Nutzer und Fans sicherzustellen. Sport1 Medien AG bezeichnete diese Transaktion als „ersten Erfolg“ in der angekündigten Neupositionierung des Unternehmens.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Sportdigital den perfekten Partner für unsere Pay-TV-Sender, deren Inhalte und die Verbreitungsplattformen gefunden haben“, erklärte Andreas Gerhardt, Chief Distribution Officer und Lead Pay-TV bei der SPORT1 GmbH. „Nach einer langen und erfolgreichen Reise seit 2010 ist die Zeit gekommen, die Sender an anderer Stelle weiterzuentwickeln. Im Rahmen der Neupositionierung sind wir der Meinung, dass der Betrieb von Pay-TV-Sendern bei dem Partner Sportdigital besser aufgehoben ist. Sportdigital wird die beiden Sender weiter vorantreiben und ihnen eine starke Perspektive für die Zukunft bieten. Gleichzeitig ermöglicht die Transaktion es SPORT1, sich auf die Kerngeschäftsfelder Free-TV und die digitalen Kanäle zu fokussieren, so dass dem Publikum weiterhin ein breites Spektrum an Sport- und Entertainment-Inhalten geboten werden kann.“
Gisbert Wundram, Geschäftsführer bei Sportdigital TV Sende- und Produktions GmbH, fügt an: „Der Ausbau unserer Pay-TV Aktivitäten im Sportbereich und die damit verbundene Erweiterung unseres Sportdigital-Progammportefeuilles im deutschsprachigen Raum ist ein ganz wichtiger Milestone in unserer Unternehmensgeschichte, über den wir uns riesig freuen. Wir danken dem SPORT1 Management und deren Gesellschaftern für das Vertrauen und werden so das Pay-TV Geschäft mit unserer bewährten ‚Sportdigital-Philosophie‘ kontinuierlich weiterentwickeln, um zukünftig auch über den Fußball hinaus noch mehr Menschen für den von uns kuratierten Livesport zu begeistern!“
Bei Sportdigital1+ ist die Fortführung von Top-Sportrechten wie der US-amerikanischen Major League Baseball (MLB), Rugby (National Rugby League, Australian Football League, Betfred Super League), Motorsport (NASCAR Cup Series) oder Eishockey (Swedish Hockey League) für das TV- und Streaming-Angebot von Sportdigital geplant. Außerdem sollen weiterhin Top-Fußballwettbewerbe wie die südamerikanische CONMEBOL Libertadores (Copa Libertadores) und die asiatische AFC Champions League (One und Two) sowie die belgische Jupiler Pro League das Programm abrunden.
Mit eSportsONE bietet Sportdigital den Zuschauern täglich 24 Stunden Programm mit dem Schwerpunkt auf nationale und internationale Publikums-eSportarten an. Mit der Erweiterung des Pay-Geschäfts plant Sportdigital bei eSportsONE unter anderem e-Sportarten im Bereich der Strategie (DOTA2, Starcraft II), im Bereich Shooter (Counterstrike) sowie im Bereich Sports (EA FC25) sowie Zusatzcontent (zum Beispiel Fortnite, Mobile Games) und vieles mehr zu zeigen.
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