Interview

Kai Wiesinger: ‚Eine Atlantiküberquerung hat mich nachhaltig geprägt‘

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Der bekannte Schauspieler checkt am 24. November in das «Traumschiff» ein, das nach Argentinien fuhr. Im Interview erzählt er über seine Beweggründe bei dem Format mitzuwirken.

Herr Wiesinger, was hat Sie an der Rolle des Konrad Schneider gereizt, der nach Argentinien reist, um mit seiner Tochter und Ex-Frau eine schwierige Familiengeschichte aufzuarbeiten?
Ich finde es interessant zu sehen, wie Menschen sich in der Mitte des Lebens mit sich selbst und ihrer Rolle innerhalb der Familie auseinander setzten. Wie reagierst Du als Vater, wenn deine Tochter plötzlich mit einem neuen Freund auftaucht, der genauso alt ist wie man selbst?

«Das Traumschiff» ist seit Jahrzehnten eine feste Größe im deutschen Fernsehen. Wie war es für Sie, Teil dieses ikonischen Formats zu werden?
Ich habe mich sehr darüber gefreut, dabei zu sein! Mir hat die Zeit an Bord und die Arbeit mit den tollen Kollegen sehr viel Spaß gemacht.

Argentinien ist das Ziel in dieser Folge – haben Sie selbst eine besondere Verbindung zu diesem Land oder zur südamerikanischen Kultur?
Ich habe keine besondere Beziehung zu Argentinien, dürft es aber als ein beeindruckendes Land kennenlernen! Wobei für mich das herausragende Erlebnis allerdings die Zeit auf See war! Ich liebe es auf dem Meer zu sein, und eine Atlantiküberquerung hat mich nachhaltig geprägt!

Ihre Rolle ist durch persönliche Konflikte geprägt. Wie haben Sie sich auf die emotionalen Herausforderungen der Rolle vorbereitet?
Ich empfinde die Vorbereitung auf die meisten Rollen, welche sich in einem mir bekannten Umfeld bewegen und mir bekannte Emotionen durchleben, recht ähnlich- als Schauspieler stelle ich meinen Körper und Geist in den Dienst des Charakters, und geleitet vom Drehbuch formt der Regisseur oder die Regisseurin gemeinsam mit mir den Weg durch die Geschichte.

Konrad Schneider versucht, seine inneren Konflikte auch durch Yoga zu lösen. Haben Sie selbst Erfahrung mit Yoga oder ähnlichen Entspannungsmethoden?
Nein. Ich werde nervös, wenn ich versuche Entspannungsübungen zu machen. Das ist sicher nicht immer gesund, doch ich kann nicht sitzen, sondern muss immer etwas machen. Ich liebe meine Arbeit als Schauspieler ebenso wie als Regisseur oder Autor- mit vier Kindern ist dann Entspannen, das letzte wozu ich Lust hab...

Mit Florian Silbereisen als Kapitän und einer starken Besetzung an Bord – wie war die Zusammenarbeit mit den anderen Schauspielern wie Barbara Wussow und Collien Ulmen-Fernandes?
Die Zusammenarbeit war eine große Freude! Das «Traumschiff»-Team ist teilweise schon seit dreißig Jahren dabei, es herrscht eine sehr herzliche und familiäre Atmosphäre.

Neben Ihrer Rolle in «Das Traumschiff» sind Sie für eine Vielzahl von Kino- und TV-Produktionen bekannt. Was unterscheidet die Arbeit an einem Format wie «Das Traumschiff» von Ihren bisherigen Projekten? Ist «Das Traumschiff» eine Slow-Working-TV-Show?
Wenn ich mich, aus welchen Gründen auch immer entschieden habe eine Rolle zu übernehmen, dann versuche ich immer mit dem gleichen Engagement in die Arbeit zu gehen und eine glaubhafte Figur zu erschaffen, welche dem Zuschauer die Chance gibt, einen Menschen zu beobachten, so als sei er zufällig dabei. Die Wahrhaftigkeit der Gefühle ist für mich das Ziel, egal ob es eine Unterhaltungssendung ist wie das «Traumschiff» ist oder eine Arthouse Kinoproduktion- mir macht die Arbeit immer dann Spaß, wenn es gelingt, dass sich die Zuschauer mit der von mir dargestellten Figur identifizieren können.

Sie haben in Ihrer Karriere viele unterschiedliche Rollen gespielt, von Komödien bis zu Dramen. Wo liegt für Sie die größte Herausforderung in der Darstellung so facettenreicher Charaktere?
Gerade die Vielfalt mach unseren Beruf so faszinierend. Ich mag die Zusammenarbeit mit den Kollegen und dem Team, gemeinsam als kleine Rädchen ein großes Rad in Bewegung zu setzen und eine Geschichte zu erzählen, die den Zuschauer berührt, den Horizont erweitert und sich bewusst in der Welt wahrzunehmen.

Wenn Sie auf Ihre langjährige Karriere zurückblicken – gibt es bestimmte Film- oder Serienprojekte, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind, sei es wegen der Rolle oder der Dreherfahrung? Die Geschichte um «Die Anwälte» war doch schon etwas Besonderes?
Nach über 30 jähren in diesem Beruf gab es in der Tat schon einige denkwürdige Erlebnisse und Erfahrungen! Für mich immer noch herausragende Produktionen sind «14 Tage lebenslänglich» oder «Comedian Harmonists» doch in jüngster Zeit war der große Erfolg unserer Amazon-Prime-Serie «Der Lack ist ab» etwas ganz besonderes. draus hat sich für mich viel entwickelt, wir haben Millionen Menschen viel Freude bereitet und uns neue Wege eröffnet.

Wie blicken Sie auf Ihre Rolle in «Aktenzeichen XY… ungelöst» und «Die Abenteuer des jungen Indiana Jones» zurück?
Als angehender Schauspielschüler habe zwei Mal als Komparse gedreht, dagegen war «Aktenzeichen» schon ein dolles Ding 😉 Damals haben viele anschließend sehr erfolgreiche Kollegen dort angefangen- und «Young Indiana Jones» war mein erster Dreh auf Englisch überhaupt, das war wirklich beeindruckend! Umgeben von internationalen Stars, nur der auf meinen Rücken gebundene Arm tat am Ende des Tages immer sehr weh...

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Das ZDF strahlt «Das Traumschiff» am Sonntag, den 24. November 2024, um 20.15 Uhr aus.

Kurz-URL: qmde.de/156477
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