Woche elf in der zweiten Saison von «NFL LIVE» für die RTL-Crew - nachdem der Köln-Sender die Übertragungsrechte, und einiges an Personal, von ProSieben zu sich gelotst hatte, steht es irgendwie nicht zufriedenstellend um das Projekt. Die Spielzeit läuft gut für RTL, teilweise kratzt der Sender an der Million-Marke mit einzelnen Vierteln, zweistellige Marktanteile in der Zielgruppe sind nicht ungewöhnlich. So zumindest, wenn man das Ganze positiv bewerten möchte. Auf der anderen Seite steckt man weiterhin irgendwo im Niemandsland der Quoten, zwischen dem mittleren 2-Prozent-Bereich und teilweise mal Gesamtanteilen zwischen 4 und 5 Prozent. Das zurückliegende «Munich Game», das eigentlich für die bislang größte Aufmerksamkeit sorgen sollte, ist hier ein ideales Beispiel.
Mit Reichweiten zwischen 0,59 und 0,89 Millionen Zuschauern zeigt sich kein wirkliches Highlight, die Zielgruppe liegt mit 0,25 bis 0,41 Millionen Umworbenen das gesamte Spiel über im zweistelligen Bereich. Das erste «Munich Game», damals im November 2022 bei ProSieben, macht die Leistung jedoch eher mittelmäßig - vor gut zwei Jahren schalteten hier bis zu 1,51 Millionen Zuschauer ein, der Gesamt-Marktanteil zeigte beinah 10 Prozent (9,7 Prozent / 3. Viertel). In der Zielgruppe war ProSieben mit 0,98 Millionen Umworbenen dort, wo RTL heute in Sachen Gesamtreichweite steht.
Der Vergleich eines einzelnen Spiels ist unfair - der Hype um das erste German Game war damals natürlich viel größer als heute. Doch zeigt auch der gestrige Sonntag erneut, dass man eben exakt zwischen Mittelmaß und Konstanz guter Leistung steckt. Die erste Partie des Abends, «Baltimore Ravens at Pittsburgh Steelers», holt sich bis zu 0,82 Millionen Zuschauer, wobei gleichermaßen im besten Moment 0,48 Millionen Umworbene definiert werden konnten (2. Viertel). Die Marktanteile zeigten 3,0 und 8,5 Prozent. Keinesfalls schlecht, jedoch eben nur erneut wieder ein "normaler" Sonntag. Das zweite Match, «Seattle Seahawks at San Francisco 49ers», kam im besten Viertel auf 0,59 Millionen Zuschauer und 3,2 Prozent. Die Zielgruppe konnte noch 0,34 Millionen Werberelevante mit in die Nacht nehmen, hier kletterte der Marktanteil zur späten Stunde auf bis zu 12,2 Prozent. Da war es dann jedoch auch bereits 00:30 Uhr.
Womöglich sind die gebotenen Spiele weniger interessant, dafür kann RTL wenig bis nichts. Womöglich hat man sich doch zu sehr an ProSieben und «ran» orientiert. Womöglich bräuchte es frischen Wind - oder womöglich ist man mit dem Gezeigten zufrieden. Fünf Jahre hat sich Köln die «NFL» gesichert, da ist es jedenfalls kein gutes Zeichen, dass man schon im zweiten Jahr stagniert.
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