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Streaming-Versagen auch an Weihnachten?

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Der Showkampf zwischen Mike Tyson und Jake Paul wurde für viele Zuschauer zum Reinfall. Netflix feiert sich trotzdem. Doch die Arbeit wartet schon: das nächste Live-Event steht an.

Der Countdown läuft. Am 25. Dezember plant Netflix seine nächste Live-Übertragung, denn am Weihnachtstag hat sich der Streamingdienst die Rechte für zwei Partien gesichert. Der amtierende Meister Kansas City Chiefs spielt bei den Pittsburgh Steelers, wenig später kommt es zum Duell zwischen den Houston Texans und den Baltimore Ravens. Der US-Sport ist bekanntlich weit über die amerikanischen Landesgrenzen hinaus beliebt, sodass das Zuschaueraufkommen groß werden dürfte.

Damit hatte Netflix zuletzt durchaus Probleme, denn beim Showkampf zwischen Box-Legende Mike Tyson und Influencer Jake Paul waren die Server des Streamingdienstes derartig ausgelastet, dass viele Menschen kein und nur sehr stockendes Bild hatten. Zwar gab Netflix in Person von Chief Content Officer Bela Bajara Entwarnung hinsichtlich der kommenden Live-Übertragung, doch angesichts des wiederholten Auftretens der Übertragungsprobleme dürften bei einigen Zuschauern zumindest Restzweifel bleiben. Zur Erinnerung: Schon im vergangenen Jahr hatte man erhebliche Probleme bei der Ausstrahlung der Live-Reunion von «Love is Blind», die letztlich abgebrochen werden musste und später nur als Aufzeichnung zur Verfügung gestellt wurde.

Das Zuschauerinteresse beim Tyson-Paul-Kampf dürfte derweil ungleich größer gewesen sein. So gab der Streamingdienst an, dass das Event, bei dem nicht nur Mike Tyson und Jake Paul kämpften, sondern unter anderem auch Katie Taylor und Amanda Serrano, das meistgestreamte Sportereignis aller Zeiten mit einem Spitzenwert von 65 Millionen gleichzeitigen Streams gewesen sei. Allein 38 Millionen Streams sollen gleichzeitig in den USA erfolgt sein. Der Showkampf allein soll von 108 Millionen-Live-Zuschauern weltweit gesehen worden sein. In den wöchentlich herausgegebenen Top10-Listen gibt Netflix an, dass das mehrstündige Event «Jake Paul vs. Mike Tyson» bis einschließlich 17. November 224,8 Millionen Stunden gestreamt wurde. Aus dieser Zahl geht allerdings nicht hervor, wie viele Menschen das Spektakel live oder on Demand verfolgt haben. Netflix errechnete daraus 46,6 Millionen Views – über sieben Millionen Views mehr als alle neun weiteren Top10-Titel der englischsprachigen TV-Liste. Mit «Countdown: Paul vs. Tyson» belegt die Begleitdokumentation übrigens den fünften Platz (4,8 Mio. Views).

Dass Netflix sich bei der Live-Übertragung verbessern dürfte, sollte als ausgemacht gelten. Dennoch wird es wieder eine große Masse an Livestreams geben, schließlich dürften nicht nur viele NFL-Fans am 25. Dezember einschalten, sondern auch viele Menschen darüber hinaus. Schließlich tritt beim zweiten Spiel Popsuperstar Beyoncé in ihrer Heimatstadt Houston als Halbzeitshow-Act auf. Die Sängerin steht in einer Reihe mit Taylor Swift, Billie Eilish und Dua Lipa derzeit an der Speerspitze der weiblichen Pop-Ikonen. Swift sorgte zuletzt im Alleingang für höhere NFL-Quoten, da sie mit Chiefs-Tight-End Travis Kielce liiert ist und immer wieder im Stadion von den Kameras eingefangen wurde.

Beyoncé trat in der Super-Bowl-Geschichte bereits zweimal in Halbzeit-Shows auf. 2013 performte sie als Haupt-Act in New Orleans, während sie drei Jahre später an der Seite der Band Coldplay die Show stahl. Ihr Auftritt mit Coldplay und Bruno Mars bescherte dem Super Bowl in San Francisco eine Reichweite von 115,5 Millionen US-Zuschauern. In diesem Jahr verfolgten den Super Bowl LVIII im Schnitt 120 Millionen Amerikaner bei CBS (123,4 Mio. mit allen weiteren Sendern und Streamingplattformen). Laut Marktforschern von „Samba TV“ erreichte allein die Showeinlage 30,1 Millionen Haushalte – eine Steigerung um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Nun ist ein reguläres Saison-Spiel nicht mit dem Endspiel um die Krone der NFL zu vergleichen, und doch legt es offen, wie enorm die Dimensionen im American Football sein können. Netflix erhofft sich den nächsten großen Erfolg, den man als „neue Tradition“ etablieren möchte analog zum Boxing Day in England, an dem die Premier League ihre Spiele unter weltweiter Beobachtung austrägt. Netflix hat die perfekte Plattform dafür und sollte nun endlich liefern.

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