Was geschah am 7. Januar 2005 im Dessauer Polizeirevier? Fest steht: Um 12.20 Uhr findet die Feuerwehr in der Zelle Nummer fünf einen bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Mann: Oury Jalloh. Die neue sechsteilige «ARD Crime-Time»-Serie «Warum verbrannte Oury Jalloh?» ist ab Mittwoch, 27. November, in der ARD Mediathek abrufbar. Die Serie greift den Fall knapp 20 Jahre später auf und spricht unter anderem erstmals mit einem leitenden Polizeibeamten, der am 7. Januar 2005 auf der Wache war.
Im begleitenden «ARD Crime-Time»-Podcast liefert Moderator Felix Gebhardt weitere spannende Hintergründe zum Fall und spricht mit der Autorin Anna Herbst über die sechsteilige ARD-Serie. Der Podcast ist ab dem 7. Dezember unter anderem in der ARD Audiothek zu hören.
Auch nach fast 20 Jahren sorgt der Tod des Mannes aus Sierra Leone für Entsetzen und anhaltende Diskussionen. Für die einen ist der Fall ein Polizei- und Justizskandal, für die anderen eine Verschwörungstheorie. Die Reihe nimmt die Geschehnisse unter die Lupe und stellt die drängenden Fragen: Wurde Oury Jalloh von Polizisten getötet? Oder hat er den Brand selbst gelegt? Polizei und Justiz sprechen bis heute davon, dass Jalloh das Feuer in der Zelle selbst gelegt habe. Doch widersprüchliche Zeugenaussagen, ein unerklärliches Brandbild und zahlreiche nicht verfolgte Spuren lassen Zweifel an dieser Erklärung aufkommen und machen den Fall für Kritiker zu einem Symbol für mutmaßliche Polizeigewalt und institutionellen Rassismus. Jahrelang schwieg die Dessauer Polizei öffentlich zu dem Fall. Für die ARD-Reihe haben Anna Herbst und Bence Mate erstmals mit einem leitenden Beamten des Polizeireviers gesprochen, der am Tattag Dienst hatte. Aber auch Freunde und Angehörige von Oury Jalloh, der Anwalt eines verantwortlichen Polizisten, Gerichtsmediziner, Staatsanwälte und der Einsatzleiter der Feuerwehr kommen zu Wort. Die Reihe beleuchtet nicht nur die Ereignisse des verhängnisvollen Tages, sondern setzt sich multiperspektivisch mit dem jahrelangen Ringen um Aufklärung auseinander.
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