Mit einem erneuten Sieg bei «Joko und Klaas gegen ProSieben» hat Florida Entertainment mit seinen Aushängeschildern Klaas Heufer-Umlauf und Joachim Winterscheidt wieder eine Viertelstunde Sendezeit direkt um 20.15 Uhr gewonnen. Wie schon in der ersten Folge wurde ein Studio angemietet, in dem nur ein Stuhl stand und eine Kamera jeweils einen Darsteller filmte. Die Aktion stand unter dem Motto #PolitikUndAnstand. Die Moderatoren der ProSieben-Show waren bei der am Mittwoch ausgestrahlten Aufzeichnung nicht anwesend.
Zunächst trat der amtierende Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) auf und versprach zwei Dinge: Die Parteien werden in den kommenden Wochen Wahlkampf für die vorgezogenen Neuwahlen am 23. Februar 2025 machen, aber sie werden respektvoll miteinander ringen. „Das ist mein Versprechen“, sagte Habeck. Der Wirtschaftsminister warnte davor, dass die etablierten Parteien zu Desinformation greifen könnten. Der Vizekanzler sagte aber auch, dass er nach der Wahl nicht das Blaue vom Himmel versprechen könne, die wirtschaftlichen Probleme würden sich nach Februar nicht in Luft auflösen. „Lassen Sie sich das nicht einreden“, warnte Habeck. „Die Wirklichkeit, mit der sich jede Regierung – gleichwelcher Konstellation – auseinander setzen muss, ist exakt die Selbe. (…) Wer Ihnen etwas anderes erzählt, erzählt Ihnen etwas Falsches!“
Dann war die Bühne frei für den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz, der mit großer Wahrscheinlichkeit der nächste Bundeskanzler werden könnte. Nach einer Begrüßung begann der Sauerländer mit wichtigen Worten: „Demokratie ist die Meinungsbildung und der Meinungsaustausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern, die idealerweise nicht nur das Beste für sich selbst, sondern für alle in unserem Land wollen. Dieser Meinungsaustausch kann auch hart sein, Überzeugungen diskutieren wir oft leidenschaftlich, Richtungsentscheidungen für unser Land müssen diskutiert werden, damit die Ergebnisse gut werden“. Demokratie, so Merz, sei streitbar, aber deshalb auch lernfähig. Sie sei ein Motor des Fortschritts, so der derzeitige Oppositionsführer im Bundestag, der darauf hinwies, dass Demokratie auch verletzlich sei.
„Es ist ganz schön was los“, eröffnete Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine Ansprache. „Den ganzen Tag prasseln Nachrichten auf uns ein: Wichtiges und Unwichtiges, Zuspitzungen und Allgemeines, Rede und Gegenrede. Leicht kann es dazu führen, sich verunsichert oder verängstigt zu fühlen.“ Man müsse innehalten, um sich nicht zu verlieren. „Was ist wirklich wichtig“, sagte Scholz mit Blick auf den Wahlkampf in den kommenden Wochen. „Wichtig ist mir dabei, Politik ist kein Spiel. Politikerinnen und Politiker werden gewählt, um Probleme zu lösen“, so der Bundeskanzler. „Politik darf nie zum Selbstzweck werden“, so Scholz weiter. Er sei davon überzeugt, dass Politik eine Selbstverpflichtung brauche, mit demokratischen Mitteln Wahlkampf zu führen. Mit dem Abschied von Scholz endeten die 15 Minuten Sendezeit von Joko und Klaas.
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