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Die neunteilige Serie von Matthew Inman und Shane Kostakowski basiert auf dem gleichnamigen Kartenspiel von Inman und Elan Lee. Die Hauptrolle des Gottes in Form einer dicken Hauskatze übernimmt Tom Ellis («Lucifer»). Weil er wieder einmal im Himmel für Chaos sorgte (und besoffen mit einer Pizza im Ofen einschlief und dadurch die halbe Stadt abbrannte), wird er vorübergehend auf die Erde geschickt. Er soll einer Familie, die nach einem Gebet rief, helfen. Ellis, ein Mann mit einem Adoniskörper, wird auf die Erde geschickt und entdeckt dort, dass er eine dicke Hauskatze ist.
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Es werden noch behutsam die weiteren Familienmitglieder Greta (Ally Maki) und Travis (Kenny Yates) eingeführt. Gerade die Pilotepisode ist eine klassische nette Familienunterhaltung mit den typischen Problemen einer Comedy-Serie. Die toughe Mutter verletzt ihre komplette Familie, es kommt zum Streit, alle gehen getrennte Wege und Abby fährt Gotteskatze im Hannibal-Lecter-Style zurück ins Tierheim, jedoch wird diese Aktion unterbrochen. Daheim spielen sie ein neues Brettspiel, die Serie könnte ein rundes Ende finden.
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In der Tat sind die Streitigkeiten zwischen Gotteskatze und Teufelskatze das Spannende an der Serie, wenngleich die zahleichen populären Anspielungen auf scheußliche Personen wie Ellen DeGeneres, der Untergang der Titanic, die schrecklichen Ansichten der Menschen in Florida und das seltsame Konsumverhalten der Amerikaner – Hauptsache süß und mit Käse überbacken – ebenfalls ins Schwarze treffen. Die Spielereien der Katzen sorgen immer wieder für kurzes Aufflackern des Autors, der selbst einen Stubenticker besitzt. Sowohl Gotteskatze als auch Teufelskatze macht es ungeheuer Spaß, Gegenstände umzuwerfen. Es gibt aber auch eine Szene, in der Gotteskatze maßlos scharfe Hähnchen-Soße konsumiert, um – wie bei «Family Guy» – das gesamte Haus voll zu brechen. Hat man eigene Katzen, kennt man es. Diese Viecher sind zum Knuddeln, fressen aber an einem Samstagmorgen bei Nichtbeachtung ein Stückchen Plastik, nur um sich zu übergeben – und das seit Jahren!
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Es ist noch viel zu früh, um zu beurteilen, ob «Exploding Kittens» einmal einen Stellenwert wie «Rick & Morty» einnehmen kann. Dennoch hat Netflix mit der Serie von Matthew Inman und Shane Kosakowski einen durchaus guten Kandidaten, der inhaltlich überzeugt. Allerdings muss Netflix an der Serie dranbleiben und darf nicht – wie es bei vielen Serien aktuell so ist – erst neue Folgen nach zweieinhalb Jahren veröffentlichen.
«Exploding Kittens» ist seit 12. Juli bei Netflix abrufbar.
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