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Die zweite Staffel endete damit, dass Sven bei der Junggesellenabschiedsfeier in Caros und Yanniks Wohnung mit dem Bestatter Dave (Malcolm Quinnten Henry) erwischt wird. Es folgte eine Schwarzblende und die Zuschauer mussten sich in Geduld üben. Das ZDF hat die Zuschauer Anfang Oktober mit den neuen Geschichten erlöst. Schließlich sei das alles nicht so schlimm gewesen, versicherte Sven. Er sei lediglich betrunken gewesen. Doch der Schein trügt, Yannik und Sven gehen sich seit der Aktion vor einigen Wochen stets aus dem Weg. In der Wohnung wird es noch voller, schließlich schauen Tüffi und Jackie vorbei. Jackie ist die Hochzeitsplanerin und Trauzeugin und muss dafür sorgen, dass die Oma am Brauttisch ersetzt wird. Doch wen soll sie nehmen? Tüffi? Traut der sich? Er diskutiert mit seinen Kumpels im Schlafzimmer/Wohnzimmer über die Situation. Ist Tüffi jetzt ein Freund? Oder der Freund? Die Konversation wird in diesem modernen Kammerspiel ständig durch andere Personen gestört. Eine Tür öffnet sich, die Situation schenkt aus, eine Person läuft in einen anderen Raum, es kommt zu neuen Versprechern und das führt alles zu einer wundervollen Situationskomik.
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Ohnehin müssen die Autoren Jochen Wigand, Svenja Ingwersen, Dario Haramustek, Friedolin Müller und Lena Liebkind gelobt werden, dass die Vorlage nicht plump abgeschrieben wird. «Ich dich auch» überzeugt vor allem durch den Tiefgang der Personen. So sind selbst Nebenfiguren wie Jackie in jeder Szene perfekt ausgearbeitet. Sven Daniel Bühler, in den ersten Folgen noch eher farblos, entwickelte sich in der Serie zu einem guten Charakter, der tollpatschig ist.
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Bei «Ich dich auch» gibt es erst am Ende wieder eine kleine durchgängige Handlung. Doch das ist gar nicht so schlimm, schließlich reichen die roten Beziehungsfäden, um der Serie ein gutes Muster zu geben. Das ZDF hat sich mit der Serie einen Gefallen getan und vor allem Schauspieler Daniel Zillmann kann in dieser Serie wirklich in seiner schrillen Art überzeugen, ohne zu stören.
Da sich die Autoren bereits im Vorfeld von der englischen Vorlage getrennt haben, könnten noch mehr Staffeln von «Ich dich auch» entstehen. Vielleicht sollte sich das ZDF auch lösen, dass jedes Jahr nur acht Episoden realisiert werden. Bei der Hit-Dichte könnten bei einem größeren Autorenraum auch gleich das doppelte, wenn nicht dreifache entstehen. Es ist wirklich schade, dass man diese Kammerspiel-Ensemble-Serie nicht weiter ausbaut.
«Ich dich auch» ist in der ZDFmediathek verfügbar.
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