Der Wahlkampf hat vor den Weihnachtsfeiertagen Fahrt aufgenommen. Im Fernsehen geht es derzeit aber weniger darum, was gesprochen wird, sondern wer sprechen darf oder soll. ARD/ZDF sowie RTL bitten Olaf Scholz und Friedrich Merz am 9. beziehungsweise 16. Februar zu einem TV-Duell, das alle drei Sender explizit nicht als „Kanzler-Duell“ verstanden haben wollen. Alle Seiten sprechen von einem Duell zwischen dem amtierenden Kanzler und dem aussichtsreichsten Herausforderer, der derzeit in Umfragen vorne liege.
Dies stoß in den vergangenen Tagen vor allem bei den Grünen um Kanzlerkandidat Robert Habeck auf Kritik, der gerne ebenfalls dabei sein würde. Stattdessen planen ARD und ZDF ein zweites gemeinsames Duell mit dem Grünen-Politiker und Alice Weidel von der AfD. „Da es zwei weitere Parteien gibt, die seit der letzten Bundestagswahl konstant über zehn Prozent liegen, haben ARD und ZDF auch deren Spitzenkandidat:innen eingeladen. So können sie ihre Visionen und Ideen für das Land angemessen präsentieren. Hierzu sind Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Alice Weidel (AfD) angefragt“, so die Ansicht der ARD. Wie die Zusammensetzung der im November angekündigten weiteren TV-Duell bei RTL aussehen wird, ließ der Kölner Sender bislang offen. Neben SPD und der Union hatte man auch Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, FDP, AfD sowie des BSW angefragt, bislang hat der Privatsender aber nur das Duell zwischen Merz und Scholz (16. Februar) festgezurrt.
ZDF veranstaltet Wahlforum mit SPD, CDU, Grünen & AfD
Obwohl ARD und ZDF eine zu große Talk-Runden mit mehreren Spitzenkandidaten vor der Wahl vermeiden wollen, weil man darin weniger Mehrwert als in Duell-Situationen sehe, werden Das Erste und das ZDF am 20. Februar, also drei Tage vor der Neuwahl, zur sogenannten «Schlussrunde» alle Spitzenkandidaten einladen. Die Sendung wird parallel auf beiden Sendern ausgestrahlt. Darüber hinaus hat das ZDF für den 13. Februar das Townhall-Format «Klartext» angekündigt.
Darin sind die Kanzlerkandidaten von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und AfD geladen, die von ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten und «heute journal»-Moderator Christian Sievers begrüßt werden. In dem 140-minütigen Live-Format sollen die Politiker die drängendsten Bürgerfragen beantworten, die das ZDF im Vorfeld auf verschiedenen Social-Media-Kanälen und auf ZDFheute.de sammelte. Bürger konnten teilen, was sie an der Politik stört, was sich ihrer Meinung nach ändern muss und welche Erwartungen sie an den zukünftigen Kanzler oder die Kanzlerin haben.
Am 28. Januar 2025, um 20:15 Uhr, fragen Dunja Hayali und Mitri Sirin zudem: «Wie geht’s, Deutschland?». Sie sprechen mit Spitzenpolitikern aller im Bundestag vertretenen Parteien und mit Zuschauern über die drängendsten Probleme im Land.
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