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Vorweihnachtliche Flops bei RTLZWEI und VOX

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Manche Sender verzichten auf ein spezielles Feiertags-Programm - andere holen die kitschig-schönen Formate raus. RTLZWEI und VOX hätten gestern wohl besser anders geplant.

Die Feiertage gehören für einige Menschen der Familie, andere freuen sich auf freue Stunden mit den Liebsten und wieder andere legen die Vorfreude auf kitschig-schöne Feiertags-Spielfilme. Mit VOX und vor allem RTLZWEI wagen sich am Tag vor Weihnachten zwei Sender auf das dünne Eis der Weihnachts-Filme. Die Rede ist hier deutlich nicht von «Kevin - Allein zu Haus» oder dem «Wunder von Manhattan» - es geht um «Holiday Hotline: Bei Anruf Liebe», «Rent-An-Elf» oder den zukünftigen Klassiker «My Christmas Guide». Im Spektrum der Show-Formate würde man wohl getrost von "Trash" sprechen dürfen.

Den Beginn der weihnachtlichen Spielfilm-Parade macht bereits am frühen Morgen der Grünwald-Sender mit «Holiday Hotline: Bei Anruf Liebe» um 06 Uhr. Der Uhrzeit geschuldet gehen 0,05 Millionen Zuschauer und nur 1,5 Prozent Marktanteil wohl irgendwie in Ordnung, bei 2,2 Prozent am Zielgruppen-Markt und 0,02 Millionen Umworbenen ist beinah ein Erfolg versteckt. In der ersten Weihnachts-Komödie des Tages haben demnach viele Zuschauer die packende Geschichte rund um Abby und Jack, Emily Tennant und Niall Matter, verpasst. Die Sous-Chefin Abby wird beruflich und privat betrogen, zieht nach Chicago und arbeitet bei einer Beratungs-Hotline für Feiertags-Dinner. Bei der Hotline lernt sie einen "John" kennen - der Rest ist, wie man so schön sagen darf, Geschichte. Um 7:50 Uhr macht RTLZWEI dann einen gehörigen Sprung, mit «My Christmas Fiancé: Ein Verlobter zu Weihnachten» geht das Interesse hoch auf geradezu exzellente 0,09 Millionen Zuschauer und damit auf 2,2 Prozent des gesamten TV-Marktes. Die Zielgruppe ist am Morgen noch nicht zu erreichen, es bleibt bei 0,02 Millionen und 2,4 Prozent.

Schon wieder geht es in der romantischen Feiertags-Komödie um eine Köchin. Maya, gespielt von Jennifer Freeman, muss für ihren Chef über die Feiertage Verlobte spielen - dann kommt die Ex-Verlobte Ashleigh, Jennifer Mischiati, ins Spiel - sie möchte in voller Eifersucht das Restaurant sabotieren. Maya muss mit ihrem Team eine internationale Jury überzeugen. Die inhaltlich fragwürdige Feiertags-Spielfilm-Parade geht mit «Hanukkah On Rye - Liebe auf Rezept» und «Chanukka im Herzen - Menorah In The Middle» weiter. Bereits langsam im Mittags-Programm angekommen, wollen weiterhin nur 0,09 und 0,08 Millionen Zuschauer folgen - die Marktanteile sinken auf 1,8 und 1,3 Prozent. Die Zielgruppe hat nun ebenfalls verstanden, dass hier wenig Qualität zu erwarten ist - mit jeweils 0,01 Millionen 14- bis 49-Jährigen sind 0,8 und 0,5 Prozent zu erreichen. Im ersten Film geht es um Molly und Jacob, die von einem Heiratsvermittler zusammengebracht werden - wie es der Zufall will, sind beide jeweils Inhaber eines konkurrierenden Feinkostladens. Bei «Chanukka im Herzen» kehrt Sarah, gespielt von Lucy DeVito, samt Verlobten Chad in ihre Heimatstadt zurück - dort muss sie feststellen, dass die Familienbäckerei kurz vor der Schließung steht. Als dann noch Jugendfreund Ben in die Handlung einsteigt, ist das Verwirrspiel mit Feiertags-Charakter perfekt.

Am Nachmittag startet RTLZWEI mit «Rent-an-Elf - Die Weihnachtsplaner» in die Geschichte zwischen Ava und Liam. Die Weihnachtsplanerin Ava ist fest entschlossen, für den frischen Single Liam und Sohn Nathan das schönste Weihnachten aller Zeiten auszurichten. Mit 0,14 Millionen Zuschauern explodiert die Reichweite geradezu, 1,8 Prozent am Markt sind dennoch dünn. Die Zielgruppe bleibt mit 0,01 Millionen Werberelevanten desaströs schlecht, 0,9 Prozent am Markt belegen das deutlich. Womöglich geht der positive Trend mit «Die Weihnachtskönigin - (K)ein Like zum Fest» weiter und hat auch endlich Auswirkungen auf die Zielgruppe? Kurzum: Nein. Mit 0,16 Millionen Zuschauern schauen zwar marginal mehr Menschen nach Grünwald, der Marktanteil sinkt jedoch gnadenlos auf 1,5 Prozent. Die Zielgruppe verdoppelt sich, mit 0,02 Millionen Umworbenen sind nun 1,0 Prozent drin. Inhaltlich geht es ab 15 Uhr darum, dass die Influencerin "Ginger Holiday" sich im Gesicht verletzt und aus Scham ihre Social-Media-Kanäle vernachlässigt. Follower-Zahlen sinken, es drohen sogar Sponsoren abzuspringen - um dem entgegenzuwirken, schlägt Manager Derek vor, eine Verlobung mit "Bad Boy" Beau Bradley zu inszenieren.

Endlich steigt auch VOX in das Feiertags-Programm ein. Um 16 Uhr schickt die rote Kugel «Last X-mas - 24 Tage für die Liebe» an den Start. Hier geht es um Nathalie, die am 01. Dezember von ihrem Verlobten verlassen wird. Diese Nachricht würde für die Familie und vor allem für Opa Heinz das bevorstehende Weihnachtsfest ruinieren - folglich braucht es bis zum 24. Dezember einen neuen Mann. Hier wollen immerhin 0,28 Millionen Zuschauer dabei sein, 2,2 Prozent am Markt sind jedoch vergleichbar schlecht. Die Zielgruppe ist deutlich erfolgreicher, 0,09 Millionen Werberelevanten heben VOX auf 4,0 Prozent. Zurück bei RTLZWEI übernimmt «My Christmas Guide» - der Story um den kürzlich erblindeten Literaturprofessor Trevor folgen 0,18 Millionen Zuschauer und damit schlimme 1,3 Prozent am Markt. Die Zielgruppe markiert einen neuen "Bestwert" von 0,06 Millionen 14- bis 49-Jährigen - das sind immerhin 2,6 Prozent. Damit beendet RTLZWEI den Christmas-Marathon - bei VOX geht es aber noch weiter.

Jedoch wesentlich gehaltvoller - mit «Verrückte Weihnachten» übernimmt ab 18:20 Uhr ein tatsächlicher Feiertags-Klassiker. Der Streifen mit Tim Allen sorgt folglich auch für deutlich bessere TV-Werte. 0,62 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und 0,18 Millionen Umworbene sind gewissermaßen eine echte Hausnummer. Die Marktanteile von 3,1 Prozent im Gesamten und 5,2 Prozent am Zielgruppen-Markt gehen in Ordnung. Die rote Kugel nimmt die Weihnachtsstimmung sogar mit in die Primetime - «Last Christmas» schafft zur besten Sendezeit 0,90 Millionen Zuschauer und nun vollends überzeugende 0,36 Millionen Umworbene. Die Marktanteile liegen bei 3,5 und starken 7,1 Prozent. Ein versöhnliches Ende für VOX, bei RTLZWEI hätte man sich den gesamten Sendetag gefühl sparen können.

© AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/157695
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