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Kleine Bühne für «Lieber Thomas»

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Das Filmdrama von Andreas Kleinert, das im November 2021 im Kino lief, bekommt trotz Auszeichnung mit dem Deutschen Filmpreis keinen bedeutenden Sendeplatz.

Obwohl «Lieber Thomas» beim Deutschen Filmpreis 2022 neun Auszeichnungen, darunter bester Film, bekam, setzt Das Erste nur zu später Stunde auf das deutsche Drama von Andreas Kleinert. Thomas Wendrich schrieb das Drehbuch. Die Free-TV-Premiere erfolgt in der Nacht von Sonntag auf Montag, den 16. Februar 2025, um 00.05 Uhr im Ersten. Ab 14. Februar ist der Film in der Mediathek abrufbar.

Die DDR ist noch jung, aber Thomas Brasch passt schon nicht mehr rein. Es ist vor allem sein Vater Horst, der den neuen deutschen Staat mit aufbauen will. Doch Thomas, der älteste Sohn, will lieber Schriftsteller werden. Thomas ist ein Träumer, ein Besessener und ein Rebell. Schon sein erstes Stück wird verboten und bald fliegt er auch von der Filmhochschule. Als 1968 die sowjetischen Panzer durch Prag rollen, protestiert Brasch mit seiner Freundin Sanda und anderen Studenten mit einer Flugblattaktion in den Straßen Berlins – und rennt vor die Wand. Sein eigener Vater verrät ihn und Thomas Brasch kommt ins Gefängnis. Auf Bewährung entlassen, arbeitet Brasch in einer Fabrik und schreibt über die Liebe, die Revolte und den Tod. Aber mit einem wie ihm kann man in der DDR nichts anfangen. Ohne Aussicht, gehört zu werden, verlässt Thomas mit der Frau, die er liebt, die Heimat. Im Westen wird er anfangs bejubelt, dreht mehrere Kinofilme, wird zweimal nach Cannes eingeladen. Doch Brasch lässt sich nicht vereinnahmen. Auch nach dem Mauerfall, zurück in Ost-Berlin, ist er weit davon entfernt, Ruhe zu geben.

„Ein großes Anliegen ist es, mit dem Film das Bedürfnis im Zuschauer zu wecken, Thomas Brasch wieder zu lesen und zu entdecken“, so Drehbuchautor Wendrich. „Es lohnt sich. Sein Blick auf die Welt ist erhellend und spannend. Vielleicht kann der Film aber auch anregen, sich einzumischen. Sich nicht mit allem abzufinden. Thomas Brasch hat deutlich gesagt, wenn ihm etwas nicht gepasst hat. Er ist dahingehend ein echtes Vorbild. Seine Kritik hatte Hand und Fuß, sie war begründet und er konnte sie begründen. Er hat Vorschläge gemacht, mit denen man sich auseinandersetzen kann. Und schließlich wünsche ich mir, dass unser Publikum bewegt wird von Thomas Braschs Leben, das sehr fröhliche Seiten hatte, aber auch ein durch und durch tragisches war.“

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