Am Donnerstag der letzten Woche startete «Die Landarztpraxis» am Sat.1-Vorabend in ihre dritte Staffel. Und bereits jetzt kristallisiert sich heraus, dass die Quoten nicht besser geworden sind – im Gegenteil: Die Flughöhe hat sich in bedenklicher Weise reduziert. Zwar war die Soap strenggenommen noch nie ein durchschlagender Erfolg, doch mit 5-6-Prozent bestritt man zumindest einen Pfad, der etwas Hoffnung machte und das ganz große schwarze Loch in der Access hinter sich ließ. Aktuell stehen die Zeichen aber eben nicht in der Richtung, dass sich diese Entwicklung weitertreiben lässt – vielmehr droht die Arzt-Serie genauso zu einem Problempatienten zu werden, wie abgesetzte Vorabend-Soaps der letzten Monate.
Abgezeichnet hat sich diese Tendenz bereits zum Start der neuen Staffel am Donnerstag, 2. Januar. Statt Wiedersehensfreude setzte es eher einen Schlag in den Nacken: Nur 0,11 Millionen Werberelevante zu 3,3 Prozent wollten wissen, wie es weitergeht mit Dr. Sarah König und Co. Auch der nächste Tag war weiter von erheblichen Anlaufschwierigkeiten geplagt – kaum bessere 0,12 Millionen formierten einen ernüchternden Marktanteil von 3,6 Prozent in der Zielgruppe.
Vielleicht hatte es sich in der nächsten Woche schon eher rumgesprochen, dass die Soap wieder auf Sendung ist? Wenn dem so war, dann aber nur in ganz kleinen Dosen: Zwar stieg die Sehbeteiligung wieder einen Ameisenschritt auf 0,13 Millionen mit einem minimal erhöhten Quotenwert von 3,7 Prozent, doch war das alles viel zu schwerfällig, um von einem wirklichen Positiv-Trend zu sprechen.
Dass noch nicht mal dieses kontinuierliche Kriechen einen dauerhaften Bestand haben sollte, zeigte sich folglich am Dienstag. Nun stellte sich eine drastische Veränderung dar, die jedoch in die völlig falsche Richtung lief: Nur noch desolate 1,8 Prozent bei den 14-49-Jährigen standen plötzlich auf dem Papier – einer der schwächsten Werte in der Geschichte der Filmpool-Produktion. Er kam zustande weil bloß verschwindend geringe 0,06 Millionen aus der Zielgruppe zuschalteten.
Konnte sich Caro Frier von diesem Absturz am Tag darauf wieder erholen? Ja, etwas, absolut mangelhaft blieb das Interesse jedoch weiterhin. Obgleich es mit 0,14 Millionen jüngeren Einschaltenden auf einen vorläufigen Bestwert der noch jungen Staffel bergauf ging, ist es bezeichnend, dass dies schon mit mageren 3,9 Prozent Anteil der Fall war. Immerhin ließ sich exakt diese Reichweite am Folgetag nochmal reproduzieren – an diesem reichte sie sogar für eine verbesserte Größenordnung von 4,4 Prozent aus, die zwar in die richtige Richtung gehen, aber immer noch nicht befriedigend sind.
Anstatt jene zaghafte Aufwärtsbewegung bei den Marktanteilen fortzuführen, setzte es zum Abschluss der zweiten Sendewoche aber wieder einen deutlichen Rückfall: Weil die Sehbeteiligung auf 0,10 Millionen Umworbene nachließ, donnerten auch die Prozentzahlen zurück in die klägliche 3%-Zone. Genau gesagt zu schwache 3,2 Prozent ließen sich lediglich noch taxieren. An dieser Stelle sei noch ergänzt, dass sich die Telenovela beim Gesamtpublikum ziemlich beständig in einem trüben Rahmen von 0,70-0,80 Millionen im höheren 3%-Prozent-Bereich herumtrieb.
Zum jetzigen Standpunkt lässt sich nur mutmaßen, dass sich bei der neuen Runde von «Die Landarztpraxis» vor allem 2 Phänomene eingestellt haben: Zum einen, dass die Produktion wieder länger braucht, um sich langsam warmzulaufen, weil die Leute wieder verinnerlicht haben, dass sie auf Sendung ist. Zum anderen könnten inhaltliche Stoßrichtungen, die zu Beginn der Staffel gesetzt wurden, den Fans möglicherweise nicht so zusagen, weshalb das Warmlaufen auch auf das Inhaltliche zu beziehen wäre. In diesem Fall bleibt es für Filmpool nur zu hoffen, dass dies tatsächlich gelingt – denn sonst wird es auch für den einstigen Hoffnungsträger eng.
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