Wie kam es dazu, dass Sie die Rolle des Gegenspielers von Cameron Diaz und Jamie Foxx in «Back in Action» bei Netflix übernommen haben?
Ich hatte von meiner wunderbaren Agentur CRUSH in Berlin das E-Casting zu dem Film organisiert bekommen und habe die Szene mit einer Schauspielkollegin aufgenommen und es hat geklappt.
Können Sie uns mehr über Ihre Rolle als zwielichtiger Geschäftsmann erzählen? Welche Herausforderungen hat diese Figur für Sie als Schauspieler mitgebracht?
Meine Rolle ist der Kopf einer osteuropäischen oligarchischen Organisation mit geheimen Daten an die die beiden Spione Diaz und Foxx rankommen wollen. Herausfordernd war es in den Sprachen Englisch, Polnisch und Französisch zu drehen.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Cameron Diaz und Jamie Foxx empfunden? Gab es Momente am Set, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind?
Die beiden sind so wunderbar auf dem Boden geblieben. Sie haben mich sehr freundlich empfangen und ich habe recht schnell mit Cameron über Gott und die Welt sprechen können, alles in einem super entspannten Ton. Das hat natürlich eine schöne Basis für die Zusammenarbeit am Set geschaffen. Beeindruckend am Set fand ich wie einerseits alles bis ins kleinste Detail organisiert und geplant ist und dennoch wurde sich Zeit genommen, um an machen Szenen zu improvisieren und auch Sachen rauszufinden, die so gar nicht im Drehbuch standen. Also einerseits super Organisation anderseits ganz viele Freiheiten.
Der Film wurde in London und Atlanta gedreht. Wie war es für Sie, an diesen verschiedenen Orten zu arbeiten?
London kannte ich schon von früheren Reisen dorthin. In Atlanta allerdings war ich zum ersten Mal und mir war nicht bewusst, wie riesig dort die Filmindustrie ist. Die Trilith Studios, in denen wir gedreht haben, sind riesig mit sehr vielen Hallen. Eine eigene Stadt entsteht deswegen auch dort mit eigener Infrastruktur, Läden, Hotels und Wohnungen, um die vielen Menschen, die dort arbeiten und leben, unterzubringen.
Netflix wird mit «Back in Action» vermutlich wieder mindestens 30 Millionen Zuschauer generieren. Was macht eine so große Aufmerksamkeit mit Ihnen?
Ich freue mich sehr darüber, besonders wenn der Film gut wird und ihn viele Menschen sehen können.
Ihre Entscheidung, die Medizin nach einem Tag aufzugeben, wirkt sehr entschlossen. Was war für Sie der ausschlaggebende Moment, Schauspiel zu Ihrem Beruf zu machen?
Ich habe gemerkt, dass ich in meinem Leben einen Beruf leben möchte, mit dem ich ein kreatives Ventil habe und mich ausdrücken kann. Dieser Moment des kreativen Outputs ist mir sehr wichtig, da ich mich sonst von zu viel Theorie und Informationsmasse erdrückt fühle.
Sie haben in Karlsruhe Ihre künstlerische Heimat gefunden. Was macht diese Stadt für Sie so besonders?
Wie der Name schon sagt, steckt in dieser Stadt auch eine Menge „Ruhe“ und je älter ich werde, desto mehr genieße ich diese auch. Zumal auch mit Kindern ist es eine sehr feine Stadt, mit sehr vielen Parks und Spielplätzen. Und da Karlsruhe auch fahrradfreundlich ist, kann man fast jeden Zipfel der Stadt gut mit dem Rad erreichen. Zudem ist die Nähe nach Frankreich und in den Schwarzwald auch ganz fantastisch.
Neben der Schauspielerei widmen Sie sich auch der Musik. Was bedeutet die Band MICOR für Sie persönlich, und wie schaffen Sie es, diese beiden Leidenschaften zu vereinen?
Seit meinem siebten Lebensjahr spiele ich Geige, war lange im Orchester, Jazz Bands und anderen musikalischen Kombinationen, die Musik war also schon immer ein großer wichtiger Teil in meinem Leben. 2019 spornte mich meine Freundin Gabi an, einen Teil meiner vielen hunderten musikalischen Skizzen mal öffentlich zu spielen und so wuchs das Bandprojekt nach und nach. Seit 2024 haben wir unseren Bandnamen und heißen nun MICOR. Diesen kollektiven Prozess, gemeinsam Musik zu machen, genieße ich sehr wie auch den direkten Kontakt zum Publikum während eines Konzerts. Für mich ist es ein fließender Übergang zwischen der Schauspielerei und der Musik. Beides bestärkt sich gegenseitig.
Ihre Musik wird als mystisch und nachdenklich beschrieben. Welche Botschaft möchten Sie mit Ihren Songs vermitteln?
Unsere Zeit hier auf Erden ist endlich. Die Texte stellen zuweilen die Fragen: lebe ich das Leben, das ich leben möchte oder was könnte ich ändern und wie, um dies zu erreichen? Auf was im Leben könnte ich verzichten und was brauche ich wirklich? Auf seine Intuition zu hören und seine empathischen Empfänger für seine Mitmenschen nicht erkalten zu lassen. Die Hoffnung auf Besserung bei sich selbst und im Allgemeinen niemals zu verlieren und daran zu glauben.
Sie spielen oft den Bösewicht. Was fasziniert Sie an diesen Figuren, und wie gehen Sie damit um, in diesem Rollenbild wahrgenommen zu werden?
Diese Figuren haben oft eine komplexe, vielschichtige Biografie. Es macht Spaß sich bei der schauspielerischen Arbeit die Fragen zu stellen: wie ist eine Person zu dem geworden, wie sie heute ist? Wie war ihre Kindheit, das Verhältnis zu den Eltern usw. und welche „Um- und Abwege“ sind sie in ihrem Leben gegangen, die sie an diesen Ort brachten, wo ihr Leben sich jetzt gerade abspielt.
Welche weiteren Projekte, sowohl in der Schauspielerei als auch in der Musik, können wir 2025 von Ihnen erwarten?
Im Januar stehen die Premieren des Netflix-Films «Back in Action» und die Ausstrahlung der «Soko Köln»-Folge „Dart King“ an. Zudem veröffentlichen wir im Januar unser erstes Musikvideo „Redemption I“ unseres neuen Albums, das im Juni 2025 erscheinen wird. Später im Jahr darf ich noch bei der finalen Staffel der grandiosen Serie «Babylon Berlin» mitspielen und unsere Kultserie «Die Fallers» wird weiterdrehen. Auf all dies und alles weitere, was noch kommen möge, freue ich mich schon sehr.
«Back in Action» ist seit Freitag, den 17. Januar 2025, bei Netflix verfügbar.
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