Hintergrund

Der Grimme-Preis 2025: Die Nominierungen

von

Am Donnerstag gab das Grimme-Institut die diesjährigen Nominierungen in den Wettbewerben Fiktion, Information & Kultur, Unterhaltung und Kinder & Jugend bekannt.

Anfang Januar (6. - 10. Januar 2025) haben die vier verschiedenen Nominierungskommissionen getagt, um über die Nominierungen für den 61. Grimme-Preis zu entscheiden, der am 4. April in Marl verliehen wird. Am heutigen Donnerstag wurde die Liste der Nominierten bekannt gegeben. Aus mehr als 700 Einreichungen – bewertet wurde der Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024, wurden insgesamt 64 Produktionen und Einzelleistungen für den renommierten Medienpreis nominiert. „Über insgesamt 58 Nominierungen können sich in diesem Jahr die öffentlich-rechtlichen Sender freuen, sechs Nominierungen gehen an private beziehungsweise Streaminganbieter“, so die neue Geschäftsführerin des Grimme-Instituts, Çiğdem Uzunoğlu. Im Fokus standen vor allem gesell¬schaftspolitische Themen wie Flucht und Migration, das Erstarken des Rechtsextremismus, Klassismus und gesellschaftliche Ungleichheit, Klimawandel und sexualisierte Gewalt. „Den Nominierungskommissionen danke ich sehr für ihre Arbeit!“, so Uzunoğlu.

In der Fiktion dominieren wie bereits in den vergangenen Jahren die seriellen Formate, zehn Serien finden sich unter den 16 nominierten Produktionen. Die Fiktion-Kommission habe allerdings erneut weniger Nominierungen ausgesprochen als möglich gewesen wären, wie das Grimme-Institut mitteilte. „[…] die Zahl der in dieser Kategorie nominierten Fernsehfilme hat damit einen historischen Tiefstand erreicht“, so die Leiterin des Grimme-Preises, Lucia Eskes. Sie formulierte gleichzeitig eine Aufforderung: Man vermisse „den Mut, Geschichten anders und neu zu erzählen, abseits vom Krimi, eine erkennbare Autor*innenhandschrift, visuelle Experimentierfreude und ungewöhnliche und überraschende Besetzungen, so, wie sie sich in vielen seriellen Formaten wiederfinden.“

Ab dem 25. Januar kommen in Marl die Jurys zusammen, um über die Vergabe der 16 möglichen Grimme-Preise sowie des Preises der Marler Gruppe und des Preises der Studierendenjury zu entscheiden. Wer sich schließlich zu den Preisträger*innen des 61. Grimme-Preises zählen darf, wird am 6. März bekanntgegeben.

Die Nominierungen im Überblick:


Wettbewerb Fiktion


• «Angemessen Angry» (Studio Zentral für RTL/RTL+)
• «Das Grundgesetz der Tiere» (Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld, Studio Soi für ZDF)
• «Der Russe ist einer, der Birken liebt» (augenschein Filmproduktion, ARTE für ZDF/ZDF – Das kleine Fernsehspiel)
• «Die Zweiflers» (Turbokultur für ARD Degeto/hr)
• «Ein Mann seiner Klasse» (Saxonia Media Filmproduktion für SWR/BR)
• «Festmachen» (Leitwolf Filmproduktion für NDR)
• «Kafka» (Superfilm Filmproduktions für NDR/ORF/BR/MDR/SWR/WDR/rbb/hr/SR/Radio Bremen)
• «Player of Ibiza» (Pyjama Pictures, Kleine Brüder für NDR)
• «Push» (Bantry Bay für ZDF/ZDFneo/NPO/SVT/VRT/DR/NRK/YLE/RUV – New8-Projekt)
• «Schwarze Früchte» (Jünglinge Film, Studio Zentral für ARD Degeto)
• «Shahid» (Michael Kalb Filmproduktion für ZDF/ZDF – Das kleine Fernsehspiel)
• «Uncivilized» (Cocktailfilms, Kollektiv Zwo für ZDF/ZDF – Das kleine Fernsehspiel)
• «Zeit Verbrechen» (X Filme Creative Pool, Zeitverlag für RTL+/Paramount Television International Studios)

Spezial
• Axel Ranisch für die innovative Verbindung von Oper und Film in «Orphea in Love» (Sehr gute Filme, EuroArts Music International, schöne neue filme, Shoot'n'Post – Tonbüro für BR/ARTE)
• Sabine Panossian für die Bildgestaltung in «ECHO» (Petrolio Film für WDR)
• Viola Mirabilis, Daria Meienhofer, Roman Braunhofer und Selina Horowitz für die Special-Effects-Masken in «Beasts Like Us» (Rundfilm für Prime Video)

Wettbewerb Information & Kultur


• «#Unsere Erde: Kampf um Rohstoffe – Am Abgrund, Folge 1: Korruption – Für Öl und Gas aus Aserbaidschan» (diwafilm für SWR)
• «ARD Crime Time: Warum verbrannte Oury Jalloh?» (LOOKS für WDR/SWR/BR/MDR)
• «Ausgesetzt in der Wüste: Europas tödliche Flüchtlingspolitik» (Lighthouse Reports für BR/DW/NDR)
• «Daniel Richter – Game of Colors» (BI14 FILM/Gretchenfilm für rbb/ARTE)
• «Deutschland am Limit? Abschiebung, Abschottung, Asyl» (WDR)
• «Die große Angst – Zukunft in Ostdeutschland?» (Hoferichter & Jacobs für MDR/rbb)
• «Die Spaltung der Welt: 1939-1962» (Looks Film & TV/Iris Group/ beside Productions/Momakin/Haka Films für SWR/ARTE/ORF/ČT)
• «Einhundertvier» (U.N. TV)
• «Exile Never Ends» (Pink Shadow Films für ZDF)
• «Für immer – Die Geschichte einer Liebe» (PIER 53 Filmproduktion für NDR/SWR)
• «Gefangen im Zorn – Aufwachsen im Westjordanland» (Duskwater Films für ZDF/ARTE)
• «Queer gewinnt – Eine Sport-Utopie» (Schuldenberg Films für ZDF/3sat)
• «Reclaiming History – Kolonialismus und der Völkermord in Ruanda» (Deutsche Welle/phoenix/Imitana Productions für DW/phoenix)
• «Sieben Winter in Teheran» (MADE IN GERMANY FILMPRODUKTION/ Gloria Films Production/TS Productions für WDR)
• «TOTAL TRUST – Was China der Welt nicht zeigt» (Filmtank/ NTR/BBC Storyville/SVT für ZDF/NTR/ARTE/BBC)
• «Where We Used to Sleep» (megaherz für BR/ARTE)
• «White Angel – Das Ende von Marinka» (GKD-Journalisten für ZDF)
• «Wir und das Tier – Ein Schlachthausmelodram» (EIKON Media für SWR/BR)

Spezial
• Claudia Bucher und Fabrice Puchault für die Konzeption und die Zusammenstellung der zwölfteiligen Kollektion «Generation Ukraine» zu den vielfältigen Folgen des russischen Angriffskrieges aus der Sicht ukrainischer Filmemacher (ARTE)
• Isabell Beer und Isabel Ströh für ihre intensiven digitalen Recherchen zu sexueller Gewalt für die Filme «Strg_F Epic – Pädokriminelle im Stream: So sicher fühlen sich Täter» und «Strg_F – Das Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram» (NDR/funk)

Journalistische Leistung
• Die Redaktion von «Frontal» für die ausdauernde investigative Berichterstattung zu energie- und klimapolitischen Themen (ZDF)
• Golineh Atai für ihre singulären Korrespondentinnenberichte aus dem Nahen Osten (ZDF)
• Özden Terli für seine eindringliche Vermittlung des Ausmaßes der Klimakatastrophe (ZDF)

Wettbewerb Unterhaltung


• «Die Teddy Teclebrhan Show» (Leonine Studios in Kooperation mit Kofbelu für Prime Video)
• «Kroymann – Ist die noch gut» (btf für RB/SWR/NDR/WDR)
• «Kurzschluss hoch drei» (btf für WDR)
• «noeldorado» (4Reel für hr)
• «Schleudergang» (hr)
• «Viktor Bringt's» (Real Film Berlin für Prime Video)

Spezial
• Fabian Köster und Lutz van der Horst für ihre herausragenden Leistungen in der «heute-show» und in ihren Ausgaben von «heute-show spezial» (Prime Productions für ZDF)

Wettbewerb Kinder & Jugend


Kinder
• «Checker Tobi – Der Krebs-Check» (megaherz film und fernsehen für BR)
• «ECHT friends» (Studio Zentral für ZDF)
• «Fritzi und Sophie – Grenzenlose Freundschaft» (Balance Film/Trickstudio Lutterbeck/STUDIO Film Bilder für MDR/WDR/SWR)
• «Mein Traum, meine Geschichte» (LOOKS Film & TV Produktionen für SWR/KiKA)
• «Schau in meine Welt – Loreley wird Fußballschiedsrichterin» (house of media für rbb)
• «Sisterqueens» (Filmakademie Baden-Württemberg für ZDF/ZDF – Das kleine Fernsehspiel)
• «Team Timster» (KiKA/rbb/NDR)

Jugend
• «ATLAS» (Hyperbole für NDR/funk)
• «BRUST RAUS» (SWR)
• «Lang lebe der Fischfriedhof» (Hamburg Media School für BR)
• «Machiavelli Sessions & Stories» (Rocket Beans Productions für WDR/ARD Kultur)
• «Pauline» (btf für Disney+)
• «Science Cops Academy» (WDR)

Spezial
• An das Animationsteam für die bezaubernde und zeitgemäße Umsetzung von «Die Reise zur Traumsandmühle» (ANDERTHALB Medienproduktion für rbb/MDR/NDR)
• An die Redaktion von «Ab 18!» für die stilistische und gesellschaftliche Bandbreite (ZDF/3sat)
• An Zoe Magdalena für die Leistung als Headautorin und Schauspielerin der Serie «Hungry» (Network Movie Film- und Fernsehproduktion für ZDF)
• Für die Gesamtkonzeption von «Stark mit Fidi» (Lupalipa Media für KiKA)
• Für die originelle Verknüpfung von Gaming und Handwerk bei «Work hard – play hard» (SWR)

Kurz-URL: qmde.de/158055
Finde ich...
super
schade
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelSparflamme gegen Dschungelcamp: ProSieben-Clipshows wohin das Auge reichtnächster ArtikelDie Kritiker: «Ein Sommer in Italien»
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung