Der Filmregisseur und Drehbuchautor David Lynch ist tot. Er wurde 78 Jahre alt, wie seine Familie jetzt mitteilte. Lynch hatte im vergangenen Jahr bekannt gegeben, dass bei ihm nach lebenslangem Rauchen ein Lungenemphysem diagnostiziert worden war. Er konnte sein Haus nicht mehr verlassen. Auf Facebook schrieb er: „Es gibt eine große Lücke in der Welt, weil er nicht mehr unter uns ist. Aber wie er zu sagen pflegte: 'Achte auf den Donut, nicht auf das Loch'“.
David Lynch war einer der einflussreichsten Filmemacher des 20. und 21. Jahrhunderts. Geboren am 20. Januar 1946 in Missoula, Montana, entwickelte er früh eine Leidenschaft für Kunst, die er zunächst in der Malerei ausdrückte, bevor er sich dem Film zuwandte. Lynch ist bekannt für seinen einzigartigen Stil, der Traumlogik, surreale Elemente und psychologischen Horror miteinander verwebt. Seine Werke entziehen sich oft einer klaren Interpretation und laden die Zuschauer ein, in eine Welt voller Geheimnisse und Unbehagen einzutauchen.
Sein erster Spielfilm, «Eraserhead» (1977), wurde schnell zum Kultklassiker. Die verstörende Schwarz-Weiß-Ästhetik und die albtraumhafte Atmosphäre legten den Grundstein für Lynchs Karriere. Mit The Elephant Man (1980) gelang ihm der Durchbruch in Hollywood. Der Film, eine sensible Darstellung des Lebens von Joseph Merrick, brachte ihm acht Oscar-Nominierungen ein. Lynchs bekannteste Werke, darunter «Blue Velvet» (1986) und die Fernsehserie «Twin Peaks» (1990–1991), zeigten sein Talent, das Banale und das Abgründige zu kombinieren.