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Als „Sockenpuppe“ bezeichnet man im Netzjargon einen Zweitaccount, der strategisch eingesetzt wird, um Diskussionen oder Abstimmungen zu beeinflussen. Von einem „Sockenpuppenzoo“ spricht man, wenn Nutzerinnen und Nutzer eine Vielzahl solcher Fake-Accounts anlegen, um Inhalte in ihrem Sinne zu manipulieren. So geschehen auf der Plattform Wikipedia - für viele eine Internetutopie, in der jeder freien Zugang zu Wissen hat und Inhalte selbst mitgestalten kann. Doch das System erweist sich als brüchig. Hinter der schlichten Fassade aus blauen Hyperlinks und einer Puzzlekugel verbirgt sich ein ständiger Kampf um Information, Kontrolle und Wahrheit.
Rechtsextreme haben die Offenheit von Wikipedia bereits genutzt, um unerkannt Informationen und Diskurse zu manipulieren. Mit Hilfe hunderter Fake-Accounts schrieben sie Artikel zur deutschen Geschichte um, erfanden Fakten, relativierten den Holocaust - bis eine Handvoll Wikipedianerinnen und Wikipedianer sich ihnen mutig entgegenstellte. Ob der Sockenpuppenzoo wirklich gestoppt wurde, ist bis heute unklar. Die Investigativjournalisten Christoph Schattleitner und Daniel Laufer nehmen im Podcast die Spur auf und fragen: Was sind das für Menschen, die hinter diesem Angriff stecken?
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