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Kein Wunder also, dass die Free-TV-Premieren allesamt floppen. Wobei es so einfach nicht ist, «Tokyo Vice» hätte durchaus eine Chance gehabt. Das zeigt die erste und fünfte Folge - gezeigt am 24. Februar um 00:05 und am folgenden Abend um 23:40 Uhr. Diese gewissermaßen "frühen" Platzierungen holen sich respektable 0,33 Millionen und beinah überraschende 0,42 Millionen Zuschauer ab. Die Marktanteile von 4,0 und 3,6 Prozent sind hier gewissermaßen gut. Raum für Entfaltung bot die Terminierung nicht, mit fortschreitender Uhrzeit flacht das Interesse ab und schlussendlich ergeben sich Zahlen von bis zu 0,07 Millionen Zuschauern im Gesamten. Hier sind dann teilweise kaum noch 14- bis 49-Jährige überhaupt zu messen, die vierte Ausgabe, gezeigt am 24. Februar ab 02:40 Uhr kommt tatsächlich mit 0,00 Millionen Jüngeren auf 0,0 Prozent des Marktes an.
Aber das Erste bleibt an «Tokyo Vice» dran - seit gestern gibt es in der ARD Mediathek die zweite Staffel zu sehen. Diesmal gibt es sogar direkt zehn frische Folgen zum Streamen und zudem ist eine weitere lineare Ausstrahlung nicht weit entfernt. Bekommt das Format jetzt eine wirkliche Chance auf Reichweite im TV, bekommen Zuschauer die Chance «Tokyo Vice» zu sehen, auch ohne Mithilfe der Mediathek? Kurzum: Nein. Wieder strahlt das Erste die Show ab 23:50 Uhr aus, besser gesagt versteckt man den Inhalt in der Nacht. Und wieder ist es ärgerlich - die erste neue Episode liefert mit 0,47 Millionen einen neuen Bestwert ab, mit 5,5 Prozent Marktanteil braucht man sich keinesfalls zu verstecken. Außerdem klingt 0,10 Millionen 14- bis 49-Jährige ebenfalls nicht schlecht, das waren akzeptable 4,6 Prozent am entsprechenden Markt. Im Verlauf der Nacht nimmt dann jedoch das erwartete Trauerspiel seinen Lauf - es liegen Daten für vier von fünf gezeigte Ausgaben vor, ab 02:30 Uhr verfolgen noch 0,09 Millionen Zuschauer das Geschehen, die 14- bis 49-Jährigen haben sich auf desolate 0,01 Millionen und 2,1 Millionen reduziert. Das Resultat: Abermals eine verpasste Chance einer Streaming-Serie im linearen und öffentlich-rechtlichen Fernsehen eine echte Bühne zu bieten.
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