Wie hat Ihre Herkunft aus Rosenheim Ihre Perspektive auf die Serie geprägt und welchen Einfluss hat dies auf Ihre Arbeit als Produzentin von «Die Rosenheim-Cops»?
Ich bin im Rosenheimer Umland aufgewachsen und da kommt man an der Marke «Die Rosenheim-Cops» tatsächlich schwer vorbei. Ich kenne die Gegend, typische Bräuche und Traditionen sowie den bayerischen Humor. «Die Rosenheim-Cops» werden jedoch nicht nur in Bayern ausgestrahlt, so dass wir nicht nur in Rosenheim und Umgebung, sondern auch in Hamburg oder Berlin verständlich sein müssen. Deshalb ist meine Herkunft zwar ein nettes Detail, aber nicht maßgeblich für meine Arbeit als Produzentin.
Die Serie trägt das Label „Green Motion“. Wie wichtig ist es Ihnen, diese ökologischen Standards weiterzuentwickeln und in die tägliche Produktion zu integrieren?
Die Weiterentwicklung und Integration von ökologischen Standards liegen mir sehr am Herzen. Sich auf dem Status Quo auszuruhen, halte ich für falsch und es ist wichtig, dass es das „Green Motion“ Label gibt. Als Filmschaffende liegt es in unserer Pflicht und Verantwortung, unser Bestmögliches zu geben, um klima- und ressourcenschonend zu produzieren.
Welche neuen Geschichten oder Ansätze möchten Sie in der 25. Staffel der «Rosenheim-Cops» einbringen?
Wir haben für die Serie ein sehr klares Konzept. Viele Elemente wie unsere wunderbaren Schauspielenden und Regisseur*innen, und die schöne bayerische Landschaft tragen zu unserem Erfolg bei. Vor allem aber sind es die Geschichten, die wir erzählen: ein bisschen Krimi, der frei von Gewalt ist, und eine Nebengeschichte, die alltagstauglich ist, ohne klamaukig zu sein. Das Publikum weiß genau, was es bei uns bekommt: fröhliche, leichte Unterhaltung für die ganze Familie. Und ich habe nicht vor, das zu ändern. Das Schöne an einem seriellen Format ist, dass man in einzelnen Episoden auch mal ein bisschen was ausprobieren kann, ohne dabei das grundsätzliche Konzept der Serie zu verändern. Wie diese Geschichten dann im Detail aussehen, wird natürlich erst bei Ausstrahlung verraten!
Alexander Ollig hinterlässt große Fußstapfen. Wie möchten Sie seinen Erfolg fortführen und gleichzeitig Ihre eigene Handschrift einbringen?
Alexander hat diese Serie maßgeblich geprägt und durch die jahrelange, vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit mit ihm bin ich mit dem Konzept der Serie bestens vertraut. Diesem Konzept werde ich treu bleiben und dennoch ist es einem solchen Wechsel auch inhärent, dass ich meine eigene Handschrift und Perspektive auf die Dinge mitbringe.
Wie arbeiten Sie mit den Drehbuchautoren zusammen, um den besonderen Humor und die lokalen Bezüge der Serie authentisch zu halten?
Wir haben ein sehr beständiges Team aus Autor*innen, mit denen wir sehr vertrauensvoll zusammenarbeiten. Unser aller Leidenschaft ist es, Geschichten zu erzählen und da sind wir – also meine Producerinnen Julia Sander und Elisabeth Villotti und ich – in sehr enger Abstimmung mit den Autor*innen. Wir diskutieren intern die Handlungen und treffen uns mit allen Autor*innen regelmäßig, um die neuen Buchfassungen zu besprechen. In der Regel brauchen wir für ein Buch ungefähr vier Monate und mehrere Fassungen, bis es die Qualität erreicht hat, mit der wir in den Dreh gehen wollen. Der besondere Humor entsteht dadurch, dass wir unsere Alltagsgeschichten und die Missgeschicke der Charaktere ernst nehmen, nicht klamaukig erzählen oder bewusst auf Gags hinschreiben.
Die 25. Staffel bringt alte Gesichter zurück. Welche Bedeutung haben diese Rückkehrer für die Weiterentwicklung der Geschichten?
Soso, welche alten Gesichter kommen denn nächstes Jahr zurück? 😉
Ich möchte an dieser Stelle keine Details über die Bücher für die nächste Staffel verraten. Grundsätzlich ist es so, dass «Die Rosenheim-Cops» eine Ensemble-Serie ist. Dazu gehören neben unserem großartigen Hauptcast auch verschiedene Episodenfiguren, die regelmäßig wiederkehren und so unseren Kosmos auf wundervolle Weise bereichern.
«Die Rosenheim-Cops» sind ein Dauerbrenner mit Kultstatus. Wie planen Sie, die Balance zwischen Tradition und Innovation zu halten, um sowohl langjährige Fans als auch neue Zuschauer zu begeistern?
Die Mischung der Geschichten macht´s. Unsere hohe Folgenanzahl erlaubt es uns, insgesamt auf eine gute und ausgewogene Mischung zu achten. Dabei können wir in einzelnen Episoden modernere, jüngere Themen erzählen, in anderen Episoden wird es traditioneller und klassischer. Am Ende ist so hoffentlich für jede*n Zuschauer*in etwas dabei!
Sie sind seit 2017 Teil des Teams. Was macht die Zusammenarbeit mit den Schauspielern und dem Produktionsteam besonders?
Unsere Zusammenarbeit ist geprägt von großem Vertrauen. Ein Format wie unseres ist eine absolute Teamleistung, das kann über so viele Jahre nur gut funktionieren, wenn man sich gegenseitig wertschätzt und am gleichen Strang zieht. Und das gilt tatsächlich auch für jede*n Einzelne*n, egal ob Produktionsteam, Schauspielende oder auch die ZDF-Redaktion. «Die Rosenheim-Cops» sind eine Gemeinschaftsleistung, auf die wir sehr stolz sind.
Wie würden Sie Ihre Führungs- und Produktionsphilosophie beschreiben, und wie soll sie die Zukunft der Serie prägen?
Ich bin absoluter Fan von offener, direkter Kommunikation und flachen Hierarchien. Wenn irgendwo der Schuh drückt, steht meine Tür offen. Wir drehen in der Regel von Frühjahr bis Herbst durchgehend und mein kleines, kreatives Team arbeitet das ganze Jahr an den Drehbüchern. Das ist zwar manchmal anstrengend, vor allem aber ist es ein Privileg. Wir sind in der luxuriösen Situation, einen Job zu haben, den wir lieben. Mir ist es wichtig, dass alle Teammitglieder mit Freude bei der Arbeit sind und morgens gerne ans Set kommen. Ich denke, am Ende sieht man diesen Spaß an der Arbeit auch im fertigen Produkt.
Wie stellen Sie sich die Entwicklung der «Rosenheim-Cops» in den nächsten fünf bis zehn Jahren vor? Gibt es übergreifende Themen oder Ziele, die Ihnen besonders am Herzen liegen?
«Die Rosenheim-Cops» sind ein Format, das sich beständig weiterentwickelt. Wir besprechen regelmäßig, was gut funktioniert und wo es Handlungsbedarf gibt – sowohl in den Abläufen, bei technischen Fragen als auch Inhalte und Figuren betreffend. Wenn Modernisierungen nötig sind, gehen wir diese behutsam und in enger Zusammenarbeit mit der ZDF-Redaktion an. Unser Ziel ist es, Geschichten zu erzählen, in denen sich alle unsere Zuschauer*innen wiederfinden. Dabei wollen wir den unverkennbaren Charme erhalten, der das Format seit der ersten Folge ausmacht – und eben gleichzeitig die Serie weiterentwickeln, damit sie mit der Zeit geht.
Vielen Dank für Ihre Zeit!
«Die Rosenheim-Cops» werden dienstags um 19.25 Uhr im ZDF ausgestrahlt.
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