Vermischtes

TV-Gelder, Sponsoring & Co: So viel verdienen die Clubs ab der Saison 2025/26

Dass Fußball längst eine Geldmaschine ist und nichts mehr mit dem ursprünglichen Sport zu tun hat, ist kein Geheimnis.

Dennoch lieben die Fans den Sport und unterstützen ihre favorisierten Teams in Form von Merchandise, Eintrittskarten und TV-Abos. Während sie mitfiebern, wer die nächsten drei Punkte holt, geht es hinter den Kulissen um Millionen und manchmal Milliarden.

In der Bundesliga bedeutet Erfolg auf dem Platz oft auch Erfolg auf dem Konto. Ab der Saison 2025/26 wird ein neuer TV-Vertrag die Verteilung der Gelder neu regeln, aber wie sieht das konkret aus? Wer bekommt wie viel, und warum ist der Abstand zwischen Bayern München und einem Verein wie Heidenheim so gigantisch?

Wie die TV-Gelder in der Bundesliga ab der Saison 2025/26 verteilt werden


TV-Gelder sind der größte Geldtopf, um den sich alle reißen, denn immerhin fließen ab 2025/26 rund 1,3 Milliarden Euro in die Liga. Die Bundesliga setzt bei der Verteilung dieser Gelder auf ein Vier-Säulen-Modell, das aus Tradition und Pragmatismus besteht.

Ein Teil der Gelder wird gleichmäßig auf alle Vereine verteilt. Das klingt demokratisch, ist es auch, aber eben nur zum Teil. Die zweite Säule belohnt sportlichen Erfolg, gemessen an den Leistungen der letzten fünf Jahre. Wer regelmäßig oben mitspielt, streicht mehr ein. Die dritte Säule ist die Nachwuchsförderung und diese belohnt diejenigen, die ihre Talente einsetzen, anstatt fertige Spieler für Millionen einzukaufen. Eine weitere Säule heißt Interesse, die Vereine mit großen Fangemeinden und starken Einschaltquoten bevorzugt.

Für die Saison 2025/26 wird der Anteil für Nachwuchsförderung und Interesse leicht erhöht. Kleine Clubs wie Mainz oder Augsburg dürften sich freuen, während Bayern oder Dortmund eher auf das Leistungsprinzip vertrauen. Die Diskussion um Gerechtigkeit ist damit aber wohl nicht vorbei.

Konkret heißt das in Zahlen, dass die circa 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro, die aus nationalen Fernsehgeldern kommen, folgendermaßen verteilt werden: 26 Millionen Euro erhält jeder Club der ersten Bundesliga, jedes Zweitligateam dagegen nur 7,6 Millionen. Des Weiteren sind 43 Prozent des Topfes dafür vorgesehen, entsprechend des Abschneidens der Clubs verteilt zu werden, was rückwirkend geschieht. Aus dem Rest gehen vier Prozent an die Clubs mit der höchsten Nachwuchsförderung und drei Prozent an die Clubs, die das meiste Interesse auslösen.

Sponsoring als weitere Einnahmequelle für die Bundesligavereine


Während TV-Gelder die Grundfinanzierung sichern, macht Sponsoring den feinen Unterschied. Der Schriftzug auf dem Trikot eines Telekommunikationsunternehmens oder eines Anbieters von Sportwetten, der verkaufte Stadionname oder die kleine Logo-Ecke am Ärmel bringen alle Geld ein, aber auch hier gibt es himmelweite Unterschiede zwischen den Clubs.

Der FC Bayern München kassiert von der Deutschen Telekom satte 50 Millionen Euro im Jahr. Borussia Dortmund ist mit 1&1 und rund 35 Millionen Euro ebenfalls gut dabei und weiter unten in der Tabelle fällt das Sponsoring deutlich bescheidener aus, denn für Vereine wie Heidenheim oder den VfL Bochum liegen die Zahlen im einstelligen Millionenbereich.

Doch Sponsoring ist mehr als nur Trikotwerbung, weil die Vereine auch ihre Stadien vermarkten, was an den Namen wie Allianz Arena oder Signal Iduna Park zu sehen ist. Zusätzlich verdienen sie über regionale Partnerschaften Geld. Kleinere Clubs punkten vor allem durch lokale Sponsoren, die oft mehr Leidenschaft als riesige Budgets mitbringen. Im Vergleich zur Premier League hinkt die Bundesliga aber stark hinterher, hält aber eine stabile Basis durch langjährige Partnerschaften.

Weitere Einnahmequellen der Bundesliga: Ticketverkäufe, Merchandising und Transfers


Volle Stadien sind das Markenzeichen der Bundesliga und Borussia Dortmund führt die Zuschauerränge an, mit durchschnittlich über 81.000 Fans pro Heimspiel. Diese Begeisterung spiegelt sich auch in den Ticketverkäufen wider, die für einige Vereine ein essenzieller Bestandteil der Einnahmen sind. Kleinere Vereine wie Heidenheim verdienen zwar weniger, doch auch hier füllt sich das Stadion oft mit Fans, die jeden Cent wertschätzen.

Hinzu kommt das Merchandising, bei dem Bayern München und Borussia Dortmund mit einem breiten Angebot an Fanartikeln dominieren. Trikots, Schals, Mützen, Handyhüllen – die Liste ist lang und die Nachfrage wächst besonders international, etwa in Asien und den USA. Selbst kleinere Vereine profitieren vom Hype um limitierte Kollektionen, die oft binnen Stunden ausverkauft sind.

Transfers hingegen sind für viele Vereine ein zweischneidiges Schwert. Während Bayern, Leipzig und Dortmund auf teure Einkäufe setzen, haben sich Clubs wie Mainz oder Freiburg einen Ruf als Talentschmieden erarbeitet. Es geht darum, junge Spieler zu kaufen, zu entwickeln und teuer zu verkaufen und der Verkauf eines Stars kann dabei schnell zweistellige Millionenbeträge einbringen, wie Leipzig mit Josko Gvardiol eindrucksvoll gezeigt hat.

Unterschiede in den Einnahmen zwischen Spitzenclubs und kleineren Vereinen


Die Bundesliga ist wirtschaftlich eine Liga der Extreme. Bayern München steht mit Einnahmen von über 700 Millionen Euro jährlich einsam an der Spitze, während kleinere Vereine wie St. Pauli oder Heidenheim mit einem Bruchteil davon auskommen müssen. Ein Grund dafür ist die Champions League, weil internationale Wettbewerbe insgesamt Millionen in die Kassen der Top-Clubs spülen und die kleineren Vereine oft nicht einmal in der Nähe dieser Geldquellen sind. Hinzu kommen größere Fanbasen, höhere Merchandising-Einnahmen und bessere Sponsoringverträge. Bayern verkauft weltweit, während Heidenheim vor allem regional präsent ist.

Diese Unterschiede haben gravierende Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit, denn während Bayern problemlos Millionen für neue Spieler investieren kann, setzen kleinere Vereine auf kluge Transfers und junge Talente. Der finanzielle Abstand bleibt ein Dauerbrenner in der Diskussion um die Zukunft der Liga und die Meinungen dazu gehen weit auseinander.

Wie sich die Bundesliga im Vergleich zu anderen europäischen Ligen schlägt


Die Bundesliga ist finanziell stabil, aber kein Überflieger. Im Vergleich zur Premier League, wo allein die TV-Gelder über 3 Milliarden Euro pro Jahr betragen, sieht es fast bescheiden aus. Auch La Liga mit Real Madrid und Barcelona als Zugpferden bringt deutlich mehr Geld ins Spiel. Doch die Bundesliga punktet mit vollen Stadien, einer treuen Fanbasis und einem solidarischen Verteilungsmodell. Während in England Abstiegskandidaten mehr TV-Gelder kassieren als deutsche Top-Clubs, bleibt die Bundesliga bei ihrem bewährten System. Die Herausforderungen sind klar: Mehr Internationalisierung und höhere Einnahmen, ohne die eigene Identität zu verlieren.

Wie die Einnahmen die Zukunft der Bundesliga prägen


Die Bundesliga hat ein solides finanzielles Fundament, aber die Konkurrenz schläft nicht. TV-Gelder, Sponsoring und Transfers bilden das Rückgrat, doch der Abstand zur Premier League und Co. wächst stetig. Die geplanten Änderungen ab 2025/26 könnten helfen, die Liga fairer und international attraktiver zu machen, aber sind insgesamt zu unbedeutend. Die größte Stärke bleibt dabei die Nähe zu den Fans, die die Bundesliga auch in Zukunft einzigartig machen könnte. Mit den richtigen Schritten könnte sie wirtschaftlich und sportlich eine feste Größe in Europa bleiben, trotz der Millionen aus England.

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