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Diese Frage stellt der neue vierteilige Podcast «Who Killed Tupper», der mit einer Mischung aus Wirtschaftskrimi, True-Crime-Satire und investigativem Journalismus den Aufstieg und Fall einer Kultmarke nachzeichnet. Gastgeber ist kein Geringerer als Friedrich Liechtenstein, der nicht nur als Erzähler, sondern auch in der Rolle des skurrilen Ermittlers Kommissar Hanno Bofinger durch die Geschichte führt. Seine Recherchen bringen ihn auf eine Spur, die von den glorreichen Anfängen in den USA der 1950er-Jahre bis zu den wirtschaftlichen Turbulenzen der Gegenwart reicht.
Alles beginnt mit Earl Tupper, dem brillanten, aber exzentrischen Erfinder, der nach dem Zweiten Weltkrieg aus Kriegsrestmaterial eine unscheinbare Plastikdose formte. Sein Talent lag im Entwickeln, doch es war die charismatische Geschäftsfrau Brownie Wise, die Tupperware zum weltweiten Erfolg machte. Sie erfand die berühmten Tupperpartys und etablierte ein Vertriebssystem, das unzähligen Frauen wirtschaftliche Unabhängigkeit bot. Doch trotz ihres maßgeblichen Beitrags wurde sie aus der Firmengeschichte getilgt. Ihre Bücher verschwanden, ihr Name wurde aus den offiziellen Erzählungen gelöscht – ein Schicksal, das Fragen aufwirft.
Aber war sie wirklich das einzige Opfer dieses Wirtschaftskrimis? Kommissar Bofinger taucht tief in die Geschichte des Unternehmens ein und stößt auf ein komplexes Geflecht aus Intrigen, Misswirtschaft und geopolitischen Einflüssen. Eine bizarre Spurensuche führt ihn zu nordkoreanischen Hackern, die angeblich Hollywood-Pläne von Tupperware sabotierten, zu aggressiven Finanzinvestoren, die das Unternehmen auspressten, und zu Reddit-Aktionären, die den Markt mit wilden Spekulationen durcheinanderbrachten. Er spricht mit brasilianischen Tupperware-Verkäuferinnen, die bis heute an die Marke glauben, und mit einem ehemaligen Vizepräsidenten des Konzerns, der brisante Insider-Informationen preisgibt.
Doch «Who Killed Tupper» ist weit mehr als eine wirtschaftliche Spurensuche. Der Podcast hinterfragt auch die feministische und stilistische Bedeutung der Tupperdose. War sie ein Symbol weiblicher Emanzipation oder doch nur ein Werkzeug des Kapitalismus? Und was bedeutet ihr Untergang für unsere Konsumkultur?
Inszeniert als einzigartiges 3D-Hörerlebnis in Dolby Atmos, verbindet der Podcast investigative Recherche, True-Crime-Erzählweise und fiktive Hörspielszenen zu einem immersiven Sound-Erlebnis. Die detailreiche Audioproduktion schafft es, die plastische Welt der Tupperdose akustisch greifbar zu machen – mit einem Erzähler, der zwischen Ironie und Ernsthaftigkeit changiert. Hinter dem aufwendig produzierten Format stehen erfahrene Macher wie Marcus Wolf, Laura Helena Wurth und Daniel Ziegener (Recherche), Karoline Scheer & Christine Watty (Redaktion & Dramaturgie) sowie Frank Merfort (Regie).
«Who Killed Tupper» erschient am 28. Januar 2025 exklusiv in der Deutschlandfunk-App in Dolby Atmos. Auf anderen Plattformen wird der Podcast in einer 3D-Audio-Version veröffentlicht: Die ersten beiden Folgen sind ab dem 28. Januar verfügbar, die dritte folgte am 4. Februar und die vierte am 11. Februar.
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