Interview

Bettina Mittendorfer: ‚Schauspieler freuen sich über gute Drehbücher‘

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In «Steirermord» ist Mittendorfer die Chefin von Ermittler Sascha Bergmann, mit dem ihre Figur einst eine Beziehung hatte.

Frau Mittendorfer, was können wir in «Steirermord» sehen?
Ich denke schöne stilvolle Kleidung, ein gepflegtes Ambiente und viel Wald... Ich bin leider nicht ins Schloss gekommen, ich war nur im Wald bzw. im Büro im Einsatz, daher kann ich darüber wenig sagen.

In «Steirermord» spielen Sie die Rolle der Nicole Sturm, die als Vorgesetzte von Sascha Bergmann eine eher diskrete Herangehensweise an den Fall bevorzugt. Was hat Sie an dieser Figur gereizt?
Ich spiele Nicole Sturm sehr gerne, weil sie die Chefin vom Sascha, aber auch die Ex ist, das zu wissen macht Spaß. Außerdem drehe ich gerne in Österreich, besonders in den schönen Locations der Steiermark.

Nicole Sturm steht zwischen den Ermittlern und den höheren Kreisen, die Druck ausüben. Wie haben Sie sich auf diese vielschichte Rolle vorbereitet?
Der Regisseur hat mir etwas geholfen. Ich denke halt an "Spezlwirtschaften", wie man sie kennt. "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus", oder "eine Hand wäscht die andere". Wo Menschen sind, greifen diese Verfahren, das geht bis in die Justiz, wie wir wissen.

Der Film bringt ein hochkarätiges Ensemble zusammen, unter anderem Tobias Moretti und Hary Prinz. Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit diesen Kollegen erlebt?
Ich schätze meine Kolleginnen und Kollegen sehr.

Wolfgang Murnberger führt erneut Regie. Was zeichnet seine Herangehensweise bei der Inszenierung eines Krimis wie «Steirermord» aus?
Er weiß genau, was er will, er hat einen Plan, ist zusammen mit dem Kameramann bestens vorbereitet. Außerdem kann ich ihm jederzeit Fragen stellen, was die Vorbereitung erleichtert. Er hört genau hin und wiederholt es dann auch, bis es passt.

«Steirermord» thematisiert Macht, Intrigen und das Aufeinanderprallen von sozialen Klassen. Wie wichtig sind Ihnen solche gesellschaftlichen Themen in Ihrer Arbeit als Schauspielerin?
Schauspieler freuen uns über gute Drehbücher und motivierte Vorhaben. Meistens hat man keine andere Wahl, nicht arbeiten ist meistens die viel schlechtere Option.

Die Rolle der Aristokratie spielt eine zentrale Rolle im Film. Welche Herausforderung stellt es dar, in solch einem Kontext Spannung und Authentizität zu erzeugen?
In diesem Fall kann ich dazu nicht viel sagen, ich kann mich nicht erinnern, dass Frau Sturm an der Unschuld des Adels gezweifelt hätte.

Können Sie sich in die Zwänge und Dilemmata Ihrer Figur hineinversetzen, oder war es schwierig, diese Perspektive nachzuvollziehen?
Nein, mir fällt es relativ leicht, mich in andere Perspektiven oder Charaktere hineinzuversetzen. Das macht mir Spaß und wo ich nicht viel weiß, hilft mir meine Fantasie.

Die Steirerkrimis sind bekannt für ihre besondere Atmosphäre und regionale Verankerung. Wie trägt diese regionale Prägung zur Wirkung des Films bei?
Ich höre immer, dass die Menschen regionale Filme lieben. Die Sprache, die Eigenheiten, die Kultur, sei es die eigene, die man erkennt oder eine fremde, die man für spannend oder interessant hält. Jedenfalls kommen diese Filme oder Krimis sehr gut an. Menschen hören gerne Dialekte, das wirkt authentisch und sehen gerne etwas das ordinäre Leben. Das Geschönte, Gekünstelte sehen wir schon in der Werbung.

Was hoffen Sie, dass das Publikum nach der Ausstrahlung von «Steirermord» mitnimmt?
Ich denke allgemein sind wir als Gesellschaft auf einem guten Weg. Statussymbole, Ämter, oder Namen sind nicht mehr die Eintrittskarte in eine "bessere" Gesellschaft. Hier haben Aufklärung und Formate von Journalisten schon viel bewirkt. Besonders in der Politik wird ganz genau hingeschaut, wer wen einen Job gibt, bevorzugt, bezahlt und warum.

Darf man Sie bald in weiteren spannenden Projekten sehen?
Ich freue mich sehr auf die Premiere von «Alles Finster 2», den ich letzten Herbst in Niederösterreich gedreht habe, er kommt von der selben Produktionsfirma, der AllegroFilm, und hier habe ich einen etwas größeren Part, das ist natürlich auch schön, etwas intensiver dabei zu sein. Aber ich freue mich auch auf weitere Drehbücher vom Steirerkrimi.

Danke für Ihre Zeit!

Das Erste zeigt «Steirermord» am Donnerstag, den 13. Februar 2025, um 20.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/158640
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