
Der Blick zurück erscheint heute surreal, fast verschwommen. Und doch hallt die Pandemie nach. Denn der kollektive Ausnahmezustand hat Spuren hinterlassen - in persönlichen Beziehungen ebenso wie im gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Pandemie hat unser soziales Gefüge verändert, viele zwischenmenschliche Beziehungen sind zerbrochen: Das Vertrauen in die Politik und ihre Institutionen ist während der Pandemie stark gesunken. Dieser Vertrauensverlust wirkt bis heute nach. Er geht einher mit dem Erstarken von Populismus und Extremismus und beeinflusst Wahlen auf Landes-, Bundes- und Europaebene.
Im Zentrum des Dokumentarfilms stehen die persönlichen Geschichten verschiedener Menschen. Durch ihre Augen erleben wir Schlüsselmomente der Pandemie. Dabei werden die verschiedenen Lebenswelten nicht gegeneinander ausgespielt. Die Perspektive der Intensivmedizinerin ist ebenso real wie die Ausgrenzungserfahrung eines Ungeimpften oder der Blick auf Entwicklungsdefizite von Kindern und Jugendlichen. Aus den unterschiedlichen Erlebnissen, Erfahrungen und Lebenswirklichkeiten soll ein multiperspektivisches Bild entstehen, das die politischen Entscheidungen dieser Zeit nicht bewertet, aber zum Nachdenken anregt und auch eine stärkere Aufarbeitung dieser Zeit des gesellschaftlichen Ausnahmezustands einfordert.
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