Klimawandel, menschliches Handeln und der Ausbruch von Pandemien – wie hängt das zusammen? Dieser Frage geht fünf Jahre nach COVID-19 die ARD-Dokumentation «Spillover – Planet der Viren» nach. Die ARD zeigt die 45-minütige Dokumentation am 10. März um 20:15 Uhr im Ersten sowie als 90-minütige Extended Version ab dem 5. März in der ARD Mediathek. Ob Ebola, Marburg, Hanta, COVID-19 oder aktuell die Vogelgrippe - die Liste der tödlichen Viren, die bereits vom Tier auf den Menschen übergesprungen sind, ist lang. Dieser sogenannte Spillover, also der Prozess, bei dem ein Erreger von einer Tierart auf den Menschen überspringt und sich dort ausbreitet, wird immer häufiger - und für uns zu einer immer akuteren Bedrohung. Doch warum kommt es trotz der langen Koexistenz der Erreger mit dem Menschen immer häufiger zu einem Überspringen? Welche Rolle spielt menschliches Verhalten als Auslöser dieser Epidemien? Der mehrfach preisgekrönte Regisseur Michael Wech begibt sich in seinem Dokumentarfilm «Spillover - Planet der Viren» auf eine globale Reise, um Antworten zu finden und die Ursprünge einiger der tödlichsten Viren der Welt zu ergründen.
Wissenschaftler schätzen, dass es mehr als 10.000 noch unentdeckte Viren gibt, die das Potenzial haben, Menschen zu infizieren - und dass die Gefahr aus verschiedenen Gründen ständig wächst. Ein einziger Virenausbruch kann eine weltweite Pandemie auslösen - das Potenzial ist enorm. Warum passiert das? Was bringt ein Virus dazu, plötzlich den Wirt zu wechseln? Mit Hilfe neuester Forschungsergebnisse untersucht «Spillover» die wiederkehrenden Auslöser vergangener Epidemien. Mit exklusiven Interviews und bisher unveröffentlichtem Archivmaterial beleuchtet der Film die prägendsten historischen Spillover und schlägt eine Brücke zu den aktuellen Umständen.
Für «Spillover» reiste Michael Wech (u.a. Deutscher Fernsehpreis für Resistance Fighters) zu Originalschauplätzen in Kambodscha, Malaysia, Australien, Hongkong, USA und Belgien. Der Film gewährt einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit der Virenjäger und zeigt exklusive Interviews mit führenden Wissenschaftlern: Jessica Manning (Spezialistin für Infektionskrankheiten, Kambodscha), Sir Peter Piot (ehemaliger Direktor der London School of Hygiene and Tropical Medicine), Marc van Ranst (Virologe, Universität Leuven), Malik Peiris und Leo Poon (Universität Hongkong), Peggy Eby (Wildtierbiologin, Brisbane), Susan Weiss (Universität Pennsylvania) und Colin Carlson (Biologe für globalen Wandel, Universität Yale).
Colin Carlson, Biologie für globalen Wandel, Universität Yale: „Es gibt tausende Viren, deren Potenzial noch völlig unbekannt ist. Bis zum Jahr 2050 könnte es zwölf Mal so viele Spillover geben wie heute. Wenn man diesen Trend weiterverfolgt, wird sich das, was einem heute schnell vorkommt, lächerlich anfühlen im Vergleich zu dem, was wir zu erwarten haben."
«Spillover» ist eine Produktion von BROADVIEW Pictures, Emmy-Preisträger Leopold Hoesch, in Koproduktion mit dem BR für die ARD, gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW.
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