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SWR gibt Programmausblick auf 2025

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Über den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer ist eine Doku sowie ein Podcast geplant. Zudem gibt es Programmschwerpunkte zur Weltklimakonferenz und zum Fall Kieswetter.

Einen Tag, nachdem der Südwestrundfunk (SWR) angekündigt hatte, ab 2026 den Umfang seiner Eigenproduktionen schrittweise an externe Produktionsfirmen zu vergeben (Quotenmeter berichtete), stellte SWR-Intendant Kai Gniffke die Programmhöhepunkte seines Senders vor. Dabei formulierte er den Auftrag „nah bei den Menschen“ zu sein, „stets mit offenem Ohr, faktenbasierten Nachrichten und tiefen Recherchen“ und versprach eine Verlässlichkeit seines Senders – sowohl im Fernsehen als auch online und im Radio. Zu den diesjährigen Programmhighlights zählen Formate, die Geschichte erzählen – mit Geschichten aus dem Südwesten, die auch über die Grenzen der Region hinaus relevant sind und historische Ereignisse neu beleuchten.

Tief im Sendegebiet verwurzelt ist freilich der Nürburgring, der als „Grüne Hölle“ nicht nur für legendären Motorsport, sondern auch für einen bedeutenden Politskandal steht. Ab dem 14. März zeichnet der sechsteilige Podcast «Höllenrausch – der große Traum vom Nürburgring» die bewegte Geschichte dieses Ortes nach. Host Max Dehling beleuchtet die Anfänge in den 1920er Jahren, die glorreichen 70er, bis in die Gegenwart. Auch geht es um den Skandal rund um das Projekt „Nürburgring 2009“, das, statt Gewinne zu erzielen, in ein finanzielles und politisches Desaster mündete.

Im Frühjahr warten weitere Doku-Formate auf das Publikum. So erscheinen am 17. April in der ARD Mediathek (und um 20:15 Uhr im SWR) die Doku «Der Palmer-Komplex», die sich mit dem kontroversen Tübinger Oberbürgermeister beschäftigt. Der Film von Frank Marten Pfeiffer porträtiert Boris Palmer als eine Person, in der sich wichtige gesellschaftliche Konflikte wie Ökonomie versus Ökologie, Rassismus, Wokeness und die Grenzen der Meinungsfreiheit widerspiegeln. Bereits am 13. März steuern Sandra Kolnik und Alexandra Müller den Podcast «Stunk. Palmer bringt die Welt in Ordnung» in der ARD Audiothek bei, der Palmers Rolle im öffentlichen Diskurs betrachtet und sich kritisch mit seinem Verhältnis zu den Medien auseinandersetzt. Anlässlich des 50. Jahrestags des Stammheim-Prozesses gewährt das Dokudrama «Stammheim – Zeit des Terrors» am 19. Mai im Ersten einen tiefen Einblick in die Welt der RAF-Mitglieder während ihres Gerichtsverfahrens 1975 in Stuttgart. Szenische Nachstellungen, basierend auf umfangreichem Archivmaterial und Zeitzeugenberichten, werden darin mit Originalaufnahmen des Prozesses und des Untersuchungsausschusses von 1977/78 verbunden. Der Programmschwerpunkt wird um die Doku «Im Schatten der Mörder» ergänzt. Noch keinen Sendetermin, aber ebenfalls im Frühjahr eingeplant, ist die Konzert-Doku «Block Party» über Peter Fox. Das filmische Porträt von Regisseur David Seeberg vereint mitreißende Konzertaufnahmen mit authentischen Großstadtgeschichten. Im Mittelpunkt stehen neben Peter Fox drei junge Künstler aus Berlin.

Und auch im Fiktion-Bereich hat der SWR Highlights in Aussicht gestellt. So sendet Das Erste im Herbst anlässlich Weltklimakonferenz COP30 den Thriller «Verschollen», der im Zusammenspiel mit einer Doku zum Thema Wald und Klimaschutz gesendet wird. Im Spielfilm reist ein Vater nach Brasilien, um seinen verschwundenen Sohn zu suchen, der dort als Umweltwissenschaftler arbeitet. Auf dieser Suche stößt er auf Aufforstungsprojekte, die unter dem Deckmantel des Klimaschutzes zu Enteignungen und Vertreibungen von Indigenen führen. Die Doku zeigt die realen Hintergründe und beleuchtet Schattenseiten des Handels mit CO2-Zertifikaten und grünen Finanzprodukten. Autor und Regisseur von «Verschollen» und «Verschollen – Die Doku» ist Daniel Harrich.

Angelehnt an den Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter 2007 in Heilbronn erzählt der Polizei-Thriller «Die Nichte des Polizisten» (Arbeitstitel) von der Welt junger Polizeikräfte, die im Rahmen ihrer Arbeit auf rechtsextreme Netzwerke und kriminelle Machenschaften innerhalb der Polizei stoßen. Die Hauptfigur, die 23-jährige Polizistin Rebecca Henselmann, wird im Laufe ihrer verdeckten Ermittlungen gegen Drogen- und Waffenhandel mit Korruption und rechtsradikalen Tendenzen konfrontiert, was sie in tödliche Gefahr bringt. Eine begleitende Dokumentation zum Fall Kieswetter ist zudem in Planung. Der Film ist ebenfalls im Herbst 2025 eingeplant.

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