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ZDF blickt auf Türsteher

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ZDFinfo hat ab März zwei Dokumentationen im Programm.

Am Donnerstag, den 20. März 2025, beschäftigt sich ZDFinfo mit der Security vor Discotheken & Co. «Türsteher – Wächter der Nacht» ist für 20.15 und 21.00 Uhr eingeplant. Die Dokumentation ist bereits ab 10. März in der ZDFmediathek abrufbar. Die Filme stammen von Antje Diller-Wolff und Steven Melzer, die unter anderem im E-Dry (Geldern), Bootshaus (Köln), Markthalle (Kaiserslautern) und im P1 (München) drehten.

Die einen wollen friedlich feiern, andere die Sau rauslassen. Damit das Nachtleben nicht aus den Fugen gerät, wachen Türsteher über den Einlass. Sie arbeiten in Klubs, Discotheken, bei Partys, auf Festivals, in Tanzcafés oder Bordellen. Sie entscheiden, wer eingelassen und wer abgewiesen wird. Von ihnen hängt ab, ob es an der Bar und auf der Tanzfläche ruhig bleibt oder Stress gibt. "Ohne uns geht es in fast keinem Lokal mehr", sagt ein Türsteher. "Bedienungen können sich nicht wehren und viele Gäste auch nicht, wenn es eskaliert. Ein erfahrener Türsteher erkennt Problemklientel schon von Weitem. Wir sind gleichzeitig Sozialarbeiter, Psychologen, Pfarrer und Hellseher. Ohne Menschenkenntnis ist man in dem Job völlig falsch." Die zweiteilige Dokumentation taucht ein in die Welt der deutschsprachigen Türsteher- und Klubszene und gewährt Einblick in eine Arbeitswelt, bei der man selten hinter die Kulissen schauen kann. Wer sind die Spezialisten, die "die Tür machen"? Wie wählen sie die Gäste aus? Mit welchen psychologischen Tricks vermeiden sie Konflikte?

„Türsteher haben einen einzigartigen Blick auf das Nachtleben“, sagt Autor Steven Melzer. „Sie erleben Situationen, die die meisten von uns nie erleben. Der Beruf ist unberechenbar, weil jede Nacht anders verläuft. Es ist ein schmaler Grat zwischen Kontrolle, Diplomatie und möglicher Eskalation. Viele sehen in Türstehern oft nur den muskulösen Spielverderber, der scheinbar willkürlich entscheidet. Doch die Perspektive des Türstehers einzunehmen, seine persönliche Geschichte zu erzählen und zu zeigen, wie vielseitig und hart dieser Job wirklich sein kann, finde ich besonders interessant.

Diller-Wolff ergänzt: „Ich habe einige Türsteher kennengelernt und immer wieder erfahren, dass das Klischee des bulligen Muskelprotz, der kaum spricht, sondern lieber draufhaut, einfach nicht der Realität entspricht. An vielen Türen stehen studierte Menschen, die einfach für sich auf diese Art und Weise in der Nacht am Klubleben teilhaben und genau das genießen: die Interaktion an der Tür. Ich habe Sven Marquardt, den berühmtesten Türsteher Deutschlands, kennengelernt und war fasziniert von seiner unglaublich emphatischen und weitsichtigen Art, die so sehr psychologisch analysiert und einschätzt, wer da in der Schlange vor dem Berghain vor ihm steht. Ein herzensguter Mensch, der halt mit seinen vielen Tätowierungen und Piercings recht wild aussieht. Es gibt etliche Kolleg*innen, die, wenn man sie kennt, ebenso reizend sind. Das Thema Türsteher hat so viele Facetten, Klischees und Tabus, das hat mich gereizt. Außerdem stieß ich bei meinen Recherchen auf die Soziologin Dr. Christine Preiser, die ihre Doktorarbeit zur Arbeit an der Tür geschrieben und etliche Türen über mehrere Jahre begleitet hat. Superspannend, was sie mir erzählte, und sie brachte es so gut auf den Punkt, dass sie im Film auch unsere Expertin ist. Die Klubszene ist ein "closed shop", es ist schwierig, Menschen mit der Kamera zu begleiten, geschweige denn, Interviews zu bekommen. Schwierig mag ich!“

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