
Ko, Kaling, Barinholtz und Stassen schrieben gemeinsam die erste Episode, in der ein Wechsel bei dem Basketballteam aus Los Angeles, den „Waves“, vorgenommen werden soll. Nach dem Tod des Waves-Besitzers übernahm sein Sohn Cam Gordon (Justin Theroux) das Unternehmen. In der Pilotepisode ist der Manager allerdings mit Drogen hinterm Steuer in ein Restaurant gefahren und hat gleich noch eine niederländische Familie verletzt. Er muss auf Entzug, weshalb er seine erfahrene Schwester Isla (Kate Hudson) zur Leiterin des Teams erklärt. Diese ist die Skandalnudel der Familie und durfte zuletzt nur die Wohltätigkeitsabteilung mit Hilfe ihrer Assistentin Ali Lee (Brenda Song) leiten. Ness Gordon ist der verrückte durchgeknallte Bruder, dessen Charakter darüber hinaus auch nicht wirklich weiter definiert ist. Manchmal findet er Ideen gut – oder nimmt andere Züge an. Er ist mit Bituin (Jessalyn Wanlim) aus den Philippinen verheiratet, die allerdings auch nur in einer Folge als Stichwortkartengeberin fungiert.

Vermutlich hat man sich hinter den Kulissen geeinigt, dass die Beziehung zum Kinderarzt Lev Levenson ein Thema werden soll, deshalb man als Arbeitsehemann auch Trainer Jay Brown (Jay Ellis) einführte, dessen Charakter im Gegensatz zu den vielen anderen Charakteren sogar etwas Tiefe besitzt. Selbst die zahlreichen Basketballspieler wie Travis Bugg (Chet Hanks), der in der Serie viel Storytime bekommt, wird pausenlos als Vollidiot inszeniert. Der neue Spieler Dayson Gibbs (Uche Agada) kommt bei regelmäßigen Team-Abendessen in Bedrängnis, weil er als Neuling die hohen Abendessen im Sterne-Restaurant nicht tragen kann. Das Thema Macht- und Geldgefälle in Sportteams wird so kurz angerissen, aber wirklich eindrucksvoll ist die Episode auch nicht geschrieben. Schließlich muss Topspieler Marcus Winfield (Toby Sandeman) wieder für vernünftige Regeln im Klub sorgen. Nach den ersten Episoden ist die Handlung leider in vielen Fällen vorhersehbar und im Gegensatz zu vielen anderen Komödien auch nicht mal lustig.

«Running Point» hat für eine Komödie viel zu viele Figuren. Selbst die Intrigen der schrägen Familie sind nur halbgar. Zeitweise arbeitet Islas Bruder Cam aus der Entzugsklinik gegen seine Schwester, aber auch diese Geschichte läuft gegen eine Wand. Die neue Netflix-Comedy ist Stückwerk, das vorne und hinten nicht passt. Leider muss man feststellen, dass viele Netflix-Komödien inhaltlich schwach sind. Mit Mindy Kaling hat die Produktion eine Autorin, die früher selbst sehr gute «The Office»-Episoden verfasst hat, doch wo ist der Esprit in dieser Serie? Nichtsdestotrotz lassen sich die zehn Episoden von «Running Point» in guten fünf Stunden bingen, doch es gibt keinen nachhaltigen Eindruck. Die meisten Zuschauer werden die Serie schon in wenigen Wochen vergessen haben. Die Kate-Hudson-Sitcom ist wie ein mittelmäßiges Buch, das man ins Regal stellt und nie wieder hervorholt.
«Running Point» ist seit 27. Februar 2025 bei Netflix zu sehen.
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