Wirtschaft

Geschäftsjahr 2024: ProSiebenSat.1 steigert Umsatzerlöse

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Der Gewinn mit dem deutschen Fernsehen sank, die Marktanteile rutschten weiter ab. Der Wert des Programms sank ebenfalls deutlich.

Am Mittwoch gab der Unterhaltungskonzern ProSiebenSat.1 Media SE bekannt, dass Joachim Winterscheid und Klaas Heufer-Umlauf weitere fünf Jahre unter Exklusivvertrag stehen. Mit den beiden Aushängeschildern des Senders ProSieben wurden gute Umsätze erzielt. Im Gesamtjahr erzielte ProSiebenSat.1 einen Umsatz von 3,918 Milliarden Euro nach 3,852 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sank von 578 auf 557 Millionen Euro. Das Konzernergebnis rutschte mit 122 Millionen Euro in die Verlustzone, weil die Mediengruppe mit 553 Millionen Euro besonders hohe Abschreibungen vornehmen musste. Im Vorjahr lag es mit 227 Millionen Euro noch im üblichen Rahmen.

Auch andere Teile der Bilanz sind weniger erfreulich: So wird immer wieder von Millionenbeträgen gesprochen, die das Unternehmen für Joyn zur Verfügung stellt. Gleichzeitig zeigen die Geschäftszahlen, dass die Programmkosten von 1,276 Milliarden auf 992 Millionen Euro gesunken sind. Nur noch ein Viertel der Gesamtkosten fließt ins Fernsehen. Das Programmvermögen schrumpfte von 864 auf 828 Millionen Euro, die Verschuldung nur von 1,546 auf 1,512 Milliarden Euro. Sollte Media for Europe (MFE) die ProSiebenSat.1 Media SE übernehmen, wird dies auch Auswirkungen auf die Gemeinde Unterföhring und Bayern haben.

Bert Habels sagt: „Das wirtschaftliche Umfeld wird erst einmal herausfordernd bleiben. Wir erwarten, dass die Umsätze mit TV-Werbung weiter leicht sinken werden, insbesondere in der ersten Jahreshälfte. Sollte der private Konsum allerdings stärker anziehen als derzeit erwartet, dürften wir als frühzyklisches Unternehmen davon unmittelbar profitieren. Zudem rechnen wir damit, bei der digitalen Werbung weiter stark zuzulegen. Vor diesem Hintergrund wollen wir 2025 unseren Umsatz leicht steigern und das adjusted EBITDA in etwa halten.“ Die Zuschauermarktanteile sind ebenfalls ein Problem, 2024 wurden nur noch 20,0 Prozent Marktanteil erreicht. Im Geschäftsbericht von 2020 wurden noch 27,2 Prozent angegeben, doch seither sind keine neuen Player ins lineare Fernsehen eingestiegen.

Die Werbeeinnahmen in Deutschland, Schweiz und Österreich sanken im Fernsehen von 1,555 auf 1,472 Milliarden Euro. Digital und Smart, also auch Joyn, konnten von 298 auf 312 Millionen Euro zulegen. Die gesamten Werbeerlöse der Bereiche Entertainment und Commerce & Ventures sanken von 2,224 auf 2,172 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse stiegen von 186 auf 208 Millionen Euro, während die Inhalteerlöse von 158 auf 155 Millionen Euro zurückgingen. Mit seinen Plattformen wie Verivox erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 293 Millionen Euro nach 261 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Couponing-Geschäft wuchs um neun auf 77 Millionen Euro. Beauty & Lifestyle legte von 404 auf 515 Millionen Euro zu. Der Bereich Dating & Video ging von 434 auf 375 Millionen Euro zurück. Vor allem die Flirtportale mussten einen Rückgang von 38 auf 207 Millionen Euro hinnehmen.

Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen im Entertainmentbereich sank um 57 Millionen Euro auf 416 Millionen Euro, während das Commerce & Venture-Geschäft um 48 Millionen Euro auf 106 Millionen Euro zulegte. Dieses Geschäft will der Investor Media for Europe (MFE) verkaufen, obwohl es hochprofitabel ist. Dating & Video erzielte einen Gewinn von 59 Millionen Euro, der allerdings um 14 Millionen Euro unter dem Vorjahresquartal lag.

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