Diese Frau spielen zu dürfen ist etwas ganz Besonderes, da solche Charaktere leider nicht oft auftauchen. Sie ist ein sehr autoritärer Charakter, skeptisch, immer misstrauisch, sie neigt dazu, Entscheidungen zu treffen, die fragwürdig sind.
Sie zeigte oft eine Kaltblütigkeit, während sie gleichzeitig unter dem Druck ihrer eigenen Geheimnisse leidet, was sie ja in der Folge "Süßes Gift" auch zur Alkoholikerin machte, mitsamt korrupten Handlungen. Auch wenn man diese Figur eigentlich nicht leiden kann, so ist eine solche "Scharfzüngigkeit" beim Publikum doch durchaus beliebt. Diese Charaktere sind das "Salz in der Suppe!"
Die Reihe zeigt oft die Verbindungen zwischen Politik, Wirtschaft und Verbrechen. Wie sehr wird das auch in „Mord in bester Lage“ thematisiert?
In dieser Folge besucht Hofrat Seywald sie ja im Gefängnis, da sie aus ihrer Amtszeit viel Wissen mitgenommen hat...also gibt es da sicherlich politische Verbindungen...
Das Ermittler-Duo Russmeyer und Mur hat eine besondere deutsch-österreichische Dynamik. Was macht diesen Mix aus Ihrer Sicht so unterhaltsam?
Es ist ja eine historische Geschichte zwischen Österreich und Bayern, die oft um Einfluss und Territorium konkurrierten. Österreich hatte einen Kaiser und die Bayern halt "nur" einen Kini... Es haben sich kulturelle Unterschiede entwickelt und in den kleinen Auseinandersetzungen der beiden Kommissare, zeigt sich ein uralter Kampf der Länder wieder, wer denn der Bessere ist. Und dies birgt ein wunderbares Potential für Humor, der diese Serie ja auch trägt.
Salzburg ist für viele eine romantische und kulturell geprägte Stadt. Ist es eine besondere Herausforderung, in einer solch idyllischen Kulisse düstere Krimis zu drehen?
Das glaube ich nicht. Wo viel Licht - da viel Schatten.
«Die Toten von Salzburg» gehört seit 2016 zu den erfolgreichsten Krimireihen des ZDF. Was glauben Sie, macht die Serie so besonders?
Die Geschichten sind gut konstruiert, es gibt spannende, unerwartete Wendungen, die Kulisse ist atmosphärisch und es geht immer etwas gemütlicher zu als in Großstadt Krimis, viele Zuschauer halten die ganz harten, düsteren Krimis nicht mehr aus und es wird gedreht, wo andere gerne Urlaub machen.
Es ist eine sehr hochwertige Produktion, erstklassige Regie und Kamera und Musik, die Charaktere sind bis in die Nebenrollen gut gezeichnet. Die Stadt ist eine visuelle Bereicherung.
Sie sind in Salzburg geboren – was bedeutet die Stadt für Sie persönlich? Gibt es Lieblingsorte, die Sie immer wieder gerne besuchen?
Die Lage der historischen Altstadt, am Fuße der Alpen, Berge und Seen sind in unmittelbarer Nähe. Ach es gibt so viele schöne Orte, die Kirchen, die Museen, die Kaffeehäuser.
Wenn man Salzburg als Tourist besucht, was sollte man unbedingt sehen oder erleben? Haben Sie Geheimtipps abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten?
Das Museum der Moderne am Mönchsberg (mit Aufzug geht es hinauf) sollte man unbedingt besuchen, dort gibt es auch ein Restaurant und von dort hat man den schönsten Blick auf die Stadt mitsamt ihrer Festung Hohensalzburg.
Mozart, die Festspiele, das Flair der Altstadt – Salzburg hat viel zu bieten. Was macht den Charme der Stadt für Sie aus?
Die Altstadt ist UNESCO-Weltkultuterbe, sie begeistert mit barocken Gebäuden und über allem thront die Festung Hohensalzburg. Im Sommer pulsiert die Stadt durch die Festspiele und die vielen internationalen Gäste.
In der Krimi-Reihe sieht man oft beeindruckende Locations. Aber welche Orte können Sie als Einheimische verraten?
Eine Wanderung über den Kapuzinerberg mit spektakulären Ausblicken auf die Stadt. Stille und Natur. Im St.Peter Stiftskeller einkehren, einer der ältesten Gasthöfe Europas. Oder in das Augustiner Bräu am Fuße des Mönchsberges. Biertradition seit 400 Jahren.
Wenn Sie Salzburg mit drei Worten beschreiben müssten, welche wären das – und warum?
Kultur - Geschichte – Alpen: Die Kultur umfasst großes Musiktheater, Mozart, berühmte Dirigenten und Sänger, aber auch die Kultur der Cafe´s und Restaurants. Die Geschichte reicht bis in die Römerzeit zurück - als Juvavum gegründet. Unter den Erzbischöfen entstand das Stadtbild, welches noch heute die Stadt prägt. Im zweiten Weltkrieg blieb es weitgehend unversehrt und konnte sich zu einem so wichtigen kulturellen Zentrum entwickeln. Die Alpen und das Voralpenland mit seinen zahlreichen Seen bietet den Einheimischen und den Touristen ein phantastisches Naherholungsgebiet.
Danke für Ihre Zeit!
Das ZDF strahlt «Die Toten von Salzburg» am Mittwoch, den 12. März, um 20.15 Uhr aus.
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