Kira Engelnann ist herzlich und taff zugleich. Sie hört aufmerksam zu, ohne vorschnell zu urteilen. Ihr Perfektionismus stellt sie vor Herausforderungen, besonders da sie nahe ihrer Heimat arbeitet. Ihre Vertrautheit mit den Menschen gibt ihr Selbstsicherheit – sie lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen.
Ihre Figur arbeitet mit Jakob Stiller, gespielt von Ulrich Noethen, zusammen. Wie war die Zusammenarbeit mit ihm und dem restlichen Cast?
Die Atmosphäre war einfach herrlich! Die Harmonie mit den charmanten Kollegen war unbeschreiblich und Katjana ist der Knaller, beruflich und privat! Regisseur Bruno schuf erneut einen kreativen Raum, den alle am Set genossen. Ein riesiges Lob an das phänomenale Team, das uns mit Hingabe ein rundum wohliges Umfeld bot.
Die Geschichte enthält Elemente von Aberglauben, Kriminalfall und Verschwörungstheorien. Welche Bedeutung hat das für Ihre Figur?
Meine Rolle ist weder abergläubisch noch eine Verschwörungstheoretikerin, doch da sie mit solchen Geschichten aufgewachsen ist, fühlt sie sich ihnen tief verbunden und liebt es, ihnen zu lauschen.
Der Film wurde im Wendland gedreht – eine Region mit viel Geschichte und Natur. Wie hat die Atmosphäre des Ortes die Dreharbeiten beeinflusst?
Die Natur und die Region üben eine besondere Faszination auf mich aus – eine Anziehung, die ich nicht allein zu spüren schien. Eine kaum in Worte zu fassende Ruhe lag in der Luft und ergriff uns alle.
Sie haben bereits in zahlreichen Produktionen mitgewirkt. Welche Rolle hat Sie bisher am meisten geprägt und warum?
Die prägendsten Rollen meiner Laufbahn habe ich bisher auf der Bühne gespielt. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir „Magenta“ aus der Rocky Horror Picture Show – eine Figur, in der ich mich völlig entfalten und nach Lust und Laune freidrehen konnte. Ein wahres Highlight war auch «Das kunstseidene Mädchen» – ein 90-minütiger Monolog, der mich sowohl künstlerisch als auch persönlich herausforderte. Die intensive Arbeit an dieser Rolle war anspruchsvoll, aber zugleich eine unbeschreibliche Erfahrung, die ich von ganzem Herzen geliebt habe.
Comedy, Drama, Krimi – Sie haben ein breites Spektrum an Genres gespielt. Gibt es eine Richtung, die Sie besonders reizt?
Komödie zählt für mich zu den anspruchsvollsten Genres. Besonders hier ist man auf das präzise Zusammenspiel mit den Kolleginnen angewiesen. Timing und Rhythmus sind entscheidend, doch Komik ist subjektiv – sie bedeutet für jeden etwas anderes. Deshalb gilt es zunächst herauszufinden, welche Art von Komödie man spielt, um ihren Ton und ihre Dynamik treffend zu erfassen.
Neben der Schauspielerei – gibt es Projekte hinter der Kamera, die Sie interessieren? Etwa Regie oder Drehbucharbeit?
Kamera! Warum genau, kann ich nicht sagen, aber sie zieht mich am meisten in ihren Bann.
Sie sind seit Jahren in der deutschen Film- und Fernsehbranche aktiv. Wie haben sich die Arbeitsbedingungen und Rollenangebote in dieser Zeit verändert?
Seit Beginn meiner Karriere hatte ich das große Glück, fast durchgehend arbeiten zu dürfen. Interessanterweise werde ich vor allem für Komödien besetzt – obwohl ich während meines Studiums nur zweimal in diesem Genre gespielt habe. Lange habe ich mich in solchen Rollen nicht gesehen, überzeugt davon, dass Komik nicht meine Stärke sei. Doch das Leben hatte offenbar andere Pläne 😀
Gibt es ein Traumprojekt oder eine Rolle, die Sie unbedingt noch spielen möchten?
Ich würde gern für eine Rolle besetzt werden, die niemand erwarten würde – etwas, das scheinbar nicht zu meinem Äußeren passt. Grundsätzlich aber liebe ich Figuren, die sowohl faszinierende als auch dunkle Seiten zeigen – eben so vielschichtig, wie Menschen nun mal sind. Auch in einer anderen Sprache zu spielen, wäre eine spannende Erfahrung. Sprache formt unser Verhalten, fast wie ein zusätzlicher Charakterzug. Im Französischen, zum Beispiel, halte ich mich selbst für viel humorvoller als im Deutschen.
Danke!
Am Mittwoch, den 19. März 2025, ist der neue «Wendland» um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen.
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