Dass in diesem Fall nur sehr wenig so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Caspar Bergmann begegnet einem Kontrahenten auf Augenhöhe und es entwickelt sich ein interessantes Katz und Maus Spiel zwischen den beiden.
Ihre Figur Caspar Bergmann setzt in der Folge auf einen „gewagten Ermittlungsschritt“. Können Sie uns einen kleinen Einblick geben, was das für Ihre Rolle bedeutet?
Meinen Sie damit die Falle, die er seinem Gegenspieler stellt? Ich mochte das wirklich sehr, weil es die Risikobereitschaft von Caspar Bergmann und seine spontane, spielerische Seite zeigt. Diese „Falle“ hätte auch von Columbo oder Miss Marple kommen können.
«Der Alte» ist eine der langlebigsten Krimireihen im deutschen Fernsehen. Wie hat sich Ihre Interpretation des Ermittlers Caspar Bergmann seit Ihrem Einstieg verändert?
Die Interpretation der Figur hat sich nicht verändert. Nur, die Selbstverständlichkeit der Darstellung.
Anders gesagt, Caspar Bergmann ist mittlerweile schon sehr in meiner DNA angekommen. So wie Caspar Bergmann mittlerweile auch in München und seinem Arbeitsumfeld angekommen ist. Nur eine Wohnung, die hat er immer noch nicht.
In dieser Staffel gibt es wieder einige hochkarätige Gaststars. Wie war die Zusammenarbeit mit Kolleginnen wie Julia Jäger oder Joachim Raaf?
Toll! Ich habe beide schon vorher geschätzt, hatte aber nie die Gelegenheit mit ihnen zu arbeiten. Überhaupt freue ich mich bei jeder Folge über großartige Schauspielerinnen und Schauspieler, mit denen ich noch nie das Vergnügen hatte zu spielen. Unsere Casterin Christine Mattner macht wirklich einen sensationellen Job.
Die Fälle von «Der Alte» zeichnen sich oft durch psychologische Tiefe aus. Was unterscheidet die neue Staffel von den bisherigen? Gibt es neue Akzente oder Entwicklungen?
Wir tauchen in dieser Staffel wirklich in sehr unterschiedliche Welten ein. Da geht es von einem toten Mädchen im Blumenmeer, zu einer Pflegefamilie, von der Schlagerwelt zu einem Fall, der in der brutalen Realität des Profifußballs spielt, bis wir am Ende der Staffel in einem kleinen Dorf landen, in dem alle Einwohner verdächtig sind und als Täter in Frage kommen. Es gibt also eine Vielzahl unterschiedlicher Milieus und sozialer Schichten, in denen wir uns bewegen. Die psychologischen Tiefe bleibt aber unverändert, denn die macht ja den Kommissar bei «Der Alte» aus.
Sie spielen seit 2021 den Hauptkommissar Caspar Bergmann. Was macht ihn für Sie als Schauspieler so reizvoll?
Die Begeisterung und Neugierde, mit der er jedem neuen Fall begegnet. Er übt seinen Beruf mit Leidenschaft aus. Das haben wir beide gemein. Zudem ist er schwer einzuordnen, weil sich unter dem vermeintlich ruhigen Auftreten ein sehr komplexer und unvorhersehbarer Charakter verbirgt. Er kann sehr emphatisch und dann anderen gegenüber hart und unnachgiebig sein. Mal ist er laut und provoziert, mal lockt er sein Gegenüber ganz leise und raffiniert aus der Reserve. Und alles was er macht, macht er mit einer spielerischen Selbstverständlichkeit. Es wird jedenfalls nie langweilig Caspar Bergmann zu sein.
Die Dynamik innerhalb des Ermittlerteams spielt eine große Rolle. Wie hat sich das Zusammenspiel mit Stephanie Stumph, Yun Huang und Sidonie von Krosigk entwickelt? Gibt es besondere Momente, die Ihnen in Erinnerung geblieben sind?
Stephanie und Yun bilden ja unter anderem das ermittlerische Rückgrat des Alten. Da werden natürlich jede Menge Informationen ausgetauscht. Da muss das Zusammenspiel funktionieren, was es Gottseidank von Anfang an tat. Ich würde sagen, es ist einfach noch homogener geworden… Und mit Sidonie, ist es immer wie eine Wundertüte. Sie überrascht mich als Frau Dr. Geiger immer mit neuen Spielangeboten, die ich nur allzu gerne annehme… Und dann gibt es ja auch noch Lena Meckel – zu der ich so einen natürlichen Draht habe, dass ich mir manchmal bewusst machen muss, dass sie nur meine Tochter spielt – und meine Enkeltochter Aurelia, die von Mara gespielt wird. Es ist spannend zu sehen, wie sehr sie sich schauspielerisch entwickelt hat in diesen zwei Jahren.
Wie bereiten Sie sich auf die Dreharbeiten zu «Der Alte» vor? Gibt es Rituale oder eine spezielle Herangehensweise an Ihre Rolle?
Eine Serie, wie «Der Alte» zu drehen, hat den Vorteil, dass man sich über einen langen Zeitraum regelmäßig mit der Figur auseinandersetzen kann. Es braucht also keine außergewöhnliche Vorbereitung. Ich lege nur großen Wert darauf, ca. eine Woche vor Drehbeginn in München anzukommen und dann möglichst ohne Unterbrechung hier zu sein. Ich tauche wirklich nur selten und notgedrungen während der Dreharbeiten aus der Welt des Alten auf.
Nach so vielen Jahren in Film und Fernsehen: Gibt es eine Rolle oder ein Genre, das Sie unbedingt noch spielen möchten?
Weniger „noch“, als eher „wieder“. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich eine Komödie gedreht habe. Darauf hätte ich wirklich mal wieder große Lust.
Was dürfen die Zuschauer in den kommenden Folgen und der gesamten neuen Staffel von «Der Alte» erwarten? Gibt es besondere Wendungen oder Überraschungen?
Das ist natürlich schwer zu beantworten, ohne die Überraschungen vorweg zu nehmen. Also, sagen wir mal so: Ja, Überraschungen und Wendungen gibt es! Spannende, nicht vorhersehbare Fälle mit unerwarteten Wendungen. Und im privaten Bereich des Caspar Bergmann entdeckt er nach langer Zeit, dass sein Herz offenbar bereit ist für einen neue Liebe. Ob dieses Gefühl erwidert wird… sollte erstmal eine Überraschung bleiben.
Danke für Ihre Zeit!
Das ZDF strahlt die dritte Staffel ab Freitag, den 28. März 2025, um 20.15 Uhr aus.
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