In «Verhängnisvolle Leidenschaftliche – Sylt» geht es um eine Frau namens Nina Richter, die ich spielen durfte. Sie ist Polizistin und versucht nach einem traumatischen Erlebnis im Dienst etwas Erholung auf Sylt zu finden. Während dieser Erholung trifft sie jedoch unverhofft auf einen Mann, der sie, ganz anders als Ninas Ehemann, wahrnimmt und sieht, und plötzlich verstrickt Nina sich in Leidenschaft und Gefühle.
Ihre Figur Nina erlebt eine große emotionale und körperliche Veränderung. Wie haben Sie sich dieser Entwicklung angenähert?
Ninas Geschichte las sich schon im Drehbuch organisch und fließend, und ich konnte mich inhaltlich der Figur und ihren Erlebnissen hingeben.
Wenn ich es als Schauspielerin schaffe, mich auf die Welt meiner Figur einzulassen, folge ich ihrer persönlichen Entwicklung ganz automatisch.
Der Film thematisiert Leidenschaft, Sehnsucht und die Folgen verbotener Liebe. Was hat Sie an dieser Geschichte besonders fasziniert?
Rollen, die eine persönliche Entwicklung und Veränderungen durchleben, sind für mich die spannendsten. Ich suche einen emotionalen Punkt, an dem die Reise beginnt, und im Laufe der Geschichte öffnet sich idealerweise eine neue gedankliche oder emotionale Welt für meine Figur, und Liebe und körperliche Leidenschaft sind bekanntlich ein sehr starker Antrieb für Veränderungen!
Nina fühlt sich von Daniel magisch angezogen, obwohl sie verheiratet ist. Wie haben Sie und Artjom Gilz diese intensive Chemie am Set aufgebaut?
Regisseur Elmar Fischer, die Besetzerin Karen Wendland und ich haben uns gemeinsam auf die Suche nach einem Spielpartner begeben, bei dem diese Chemie zwischen uns an auf der schauspielerischen Ebene von Anfang genau so passte, haben Artjom gefunden, und dadurch wurde das Zusammenspiel am Set leicht und dynamisch.
Die Kulisse Sylt verleiht der Geschichte eine besondere Atmosphäre. Wie hat das Inselleben die Dreharbeiten beeinflusst?
An Orten drehen zu dürfen, die für andere Menschen Urlaubs- und Sehnsuchtsorte sind, bereitet mir viel Freude. Ich fuhr manchmal mit dem Fahrrad in den Sonnenaufgang zum Set - das sind Momente, die ich sehr genieße und die mir die Einstimmung auf den Dreh sehr leicht machten.
In dem Film geht es nicht nur um Liebe, sondern auch um gesellschaftliche Erwartungen und moralische Grenzen. Welche Botschaft sehen Sie in der Geschichte?
Vielleicht ist Ninas Verhalten falsch, vielleicht ist es richtig, vielleicht spielt das aber auch gar keine Rolle... Ich wäre glücklich, wenn die eine oder andere Zuschauerin den Film sieht und ein Stück von sich selbst wiedererkennt, wenn sie sich denkt „Das hätte mir auch passieren können“ oder vielleicht ist es ihr sogar passiert - ohne moralische Bewertung oder den Gedanken an die gesellschaftliche Einordnung einer solchen Geschichte.
Ninas Verhältnis zu Patrick, gespielt von Franz Dinda, verändert sich im Laufe des Films stark. Wie haben Sie diese Dynamik gestaltet?
Franz und ich kennen uns schon seit vielen Jahren, das menschliche Vertrauen zwischen uns war also schon vor dem ersten Drehtag da. Das hat uns die gemeinsame Entwicklung unserer Figuren sehr leicht gemacht.
Welche Szene oder welcher Moment aus den Dreharbeiten ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
In der Tat gibt es sehr viele Szenen, an die ich mich gut erinnern kann: Die Vorfreude, an einem warmen Drehtag in der letzten Szene des Tages in die kühle Nordsee springen zu dürfen, der Spaß an den Autofahrten mit dem alten Mercedes und Ninas Lada, die Herausforderung der leidenschaftlichen Szenen in den Dünen. Die Zeit des Drehs werde ich wohl noch eine Weile in Erinnerung behalten.
Inwiefern hat diese Rolle Sie persönlich herausgefordert oder vielleicht sogar Ihren Blick auf Beziehungen und Leidenschaft verändert?
Für meine Rollen in so unterschiedlichen Filmen versuche ich mich möglichst von meinen persönlichen Wertvorstellungen freizumachen, damit die Geschichte der Figur im Vordergrund stehen kann. Mit der Freizügigkeit in den leidenschaftlichen Szenen habe ich dieses Mal schauspielerisches Neuland betreten, und das sind Erfahrungen, an denen ich als Schauspielerin wachsen durfte.
Vielen Dank für das Gespräch!
«Verhängnisvolle Leidenschaft – Sylt» ist am Sonntag, den 13. April um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen. Das erotische Herzkino mit Gröschel ist bereits auf ZDF online.
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